"Der Jahresauftakt war besser als erwartet und wir sind zuversichtlich, was die konjunkturelle Entwicklung angeht", sagte Citi-Chefin Jane Fraser am Donnerstag. Das Geldhaus verdreifachte den Quartalsgewinn auf 7,94 Milliarden Dollar. Neben steigenden Erträgen im Investmentbanking half eine geringere Risikovorsorge für faule Kredite. Dank der Hilfen der US-Regierung fielen weniger Darlehen aus als erwartet und der Konsum der privaten Verbraucher brach nicht so stark ein wie befürchtet. Das kam auch der Bank of America zugute, sie senkte ihre Risikovorsorge ebenfalls um mehrere Milliarden. Ihr Gewinn verdoppelte sich im ersten Quartal auf 7,6 Milliarden Dollar.
In der ersten Jahreshälfte 2020 hatten die Banken ihre Risikovorsorge noch massiv erhöht, um sich auf Belastungen im Kreditgeschäft einzustellen. Bereits im zweiten Halbjahr war der Trend aber bereits rückläufig, da die Aussichten für die US-Wirtschaft besser wurden.
Während es im Privatkundengeschäft in Folge der niedrigen Zinsen bei Bank of America und Citi nicht rund lief, legten die Erträge im Aktien- und Anleihehandel zu. Die Börsen jagen seit Monaten von einem Rekord zum nächsten, Unternehmen haben wegen der Krise mehr Beratungsbedarf und sind aktiver an den Kapitalmärkten. Zudem gab es zuletzt wieder mehr Börsengänge, an denen die Investmentbanken verdienen. Konzernweit blieben die Erträge bei Bank of America mit 22,8 Milliarden Dollar konstant. Bei der Citi gingen sie um sieben Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar zurück.
Die neue Citi-Chefin Fraser will das Ruder im schwächelnden Privatkundengeschäft herumreißen und die Kosten senken. Aus 13 Ländern zieht sich das Institut daher zurück, darunter China, Indien, Australien, Polen und Russland. Um im Wettbewerb Erfolg zu haben, sei die Präsenz der Bank in diesen Ländern zu klein, erklärte Fraser. Das Geschäft mit institutionellen Kunden soll fortgesetzt werden.
rtr