Aus Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft und sinkenden Unternehmensgewinnen haben Anleger am Mittwoch Aktien aus ihren Depots geworfen. Im Sog der Kursverluste in New York und Tokio rutschte der Dax um 1,3 Prozent auf 9813 Punkte ab und gab damit sein Vortagesplus fast vollständig ab.
"Alle sind hochgradig nervös, weil keiner weiß, wo es mit der Konjunktur hingeht", sagte ein Börsianer. Die Weltbank hatte zuvor ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2015 auf drei von 3,4 Prozent gekappt. Für das kommende Jahr sagten die Experten nur noch ein Plus von 3,3 statt 3,5 Prozent voraus. Vor diesem Hintergrund brach der Kupfer -Preis zeitweise um knapp neun Prozent ein - so viel wie zuletzt im Sommer 2009. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee kostete 45,59 Dollar je Barrel (159 Liter) und lag damit weniger als einen halben Dollar über ihrem Sechs-Jahres-Tief vom Vortag.
Für zusätzliche Unruhe sorgte die Prüfung des EZB-Anleihekaufprogramms von 2012 durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Die Währungshüter hatten damals angekündigt, notfalls Bonds von Krisenstaaten aufzukaufen. Die Schlussanträge des Generalanwalts könnten Einfluss darauf haben, wie die geplanten umfassenden Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) - im Fachjargon Quantitative Easing (QE) genannt - aussehen werden. Der Euro kostete am Morgen 1,1781 Dollar nach 1,1771 Dollar zum New Yorker Vortagesschluss.
Reuters