Auch die US-Börsen kamen vorbörslich nicht in Gang. Zum Start der US-Berichtssaison konnte die Großbank JP Morgan die Anleger nicht überzeugen. Der Branchenprimus verbuchte von Januar bis März einen Gewinnrückgang von 42 Prozent.Schuld daran waren nachlassende Fusions- und Übernahmeaktivitäten im Zuge des Ukraine-Konflikts und ein Rückgang im Handelsgeschäft.
ANLEGER HALTEN SICH VOR EZB-SITZUNG ZURÜCK
Der Euro fiel in der Spitze um 0,2 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 1,0809 Dollar. "Der Krieg in der Ukraine belastet weiterhin die Stimmung der Anleger und wirft einen Schatten auf die Einheitswährung, was das Vertrauen der Wirtschaftsakteure beeinträchtigt und den Handlungsspielraum der EZB einschränkt", sagten die Analysten vom Handelshaus ActivTrades. "Die Inflation, die durch die Energiekrise verschärft wird, steigt auf dem gesamten Kontinent weiter an, während der Krieg die Aussichten auf Wirtschaftswachstum verringert." Am Donnerstag tritt die EZB zu ihrer Ratssitzung zusammen. Viele Anleger in Frankfurt hielten sich deswegen lieber zurück, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. An den Rohölmärkten gingen die Preise wegen der Sorgen vor Lieferengpässen durch die Sanktionen des Westens gegen Russland weiter nach oben. Der Preis für Rohöl der Sorte BrentLCOc1 zog knapp zwei Prozent auf 106,56 Dollar pro Barrel an.
AUSBLICK SETZT TESCO ZU UND TREIBT K+S
Am Aktienmarkt verschreckte Tesco die Anleger mit einem zurückhaltenden Ausblick. Die Aktie des größten britischen Einzelhändlers rauschte um bis zu sieben Prozent in die Tiefe, nachdem Tesco für den Betriebsgewinn im Geschäftsjahr 2022/23 eine erwartete Spanne von 2,4 bis 2,6 Milliarden Pfund ausgegeben hatte. Im Ende Februar abgelaufenen Jahr erzielte der Konzern noch einen Betriebsgewinn von 2,65 Milliarden Pfund. Den Analysten von Jefferies zufolge sollten Anleger von dem vorsichtigen Ausblick aber nicht überrascht sein. Die Ausweitung der üblichen Prognosespanne sei durch die Ungewissheit über das Verbraucherverhalten und die weitere Kosteninflation begründet.
Dagegen konnte K+S bei Anlegern mit einer nach oben geschraubten Ergebnisprognose punkten. Die Aktien des Düngemittel- und Salzherstellers setzten sich mit einem Plus von acht Prozent an die Spitze der MDax-Gewinner. Der Konzern geht nun im Geschäft mit der Landwirtschaft von nochmals höheren Durchschnittpreisen aus. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs der K+S-Aktie bereits mehr als verdoppelt.
In Mailand verteuerten sich die Aktien von Telecom Italia um 2,5 Prozent. Der französische Mobilfunk- und Internetkonzern Iliad erwägt, sich in den inländischen Servicebetrieb von Telecom Italia einzukaufen, um das italienische Geschäft zu stärken, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
rtr