von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis



Nun ist es offenbar entschieden: Der DAX fällt weiter mit dem Tempo der vergangenen Tage, das sich gut mit einer fallenden Trendlinie im Kursbild visualisieren lässt (rote Markierung). Die Gerade zeigt, dass die Notierungen Luft nach unten bis rund 9760/70 Zähler haben, wenn sie ihren kontrollierten Sinkflug fortsetzen. Ab dort kann der Index dann wieder gekauft werden, wenn er erneut nach oben dreht.

Verschärft sich der Abgabedruck, ist der Monatsdurchschnittskurs bei 9720/40 Punkten bereits das nächste Preisniveau, an dem Anleger wieder verstärkt zugreifen dürften. Erst wenn auch hier das Kaufinteresse ausbleibt, müssen wir uns auf einen Test der wichtigeren 200-Tage-Linie bei aktuell knapp 9530 Punkten und der leicht darüber verlaufenden Kaufzone bei 9600 Zählern einstellen. Hier lagen in der jüngeren Vergangenheit mehrere Wendepunkte, was auch jetzt wieder genug Schnäppchenjäger für eine zumindest kurzfristig anhaltende Bodenbildung anlocken dürfte (siehe Tageschart auf Seite 2).

Die genannten Zielzonen bleiben jetzt solange aktuell, bis es sich wieder ausreichend Investoren anders überlegen und schon frühzeitig wieder zugreifen. Ein erstes Indiz dafür wäre eine Rückeroberung der gestern im Tagesverlauf ausgebildeten Verkaufszone (Widerstand) im Intradaychart bei etwa 9825/40 Punkten. Schwerer wird dann schon der Anstieg über den vorgestern ausgebildeten Hochpunkten bei knapp 9950 Punkten (erkennbar im Ein-Minuten-Chart unten)

Erst darüber dürfte sich schnell wieder eine selbst verstärkende Kaufwelle in Gang setzen, denn inzwischen ist der DAX nicht mehr überhitzt. Die Notierungen haben sich von ihrem extremen Spitzenwert - mehr als fünf Prozent Abstand vom Monatsdurchschnitt - wieder ausreichend nach unten abgesetzt (siehe ebenfalls Seite 2). Einen neuen Aufwärtsimpuls sehen wir aber trotzdem erst dann als wahrscheinlich an, sobald genug Indizien für ein Ende der nun laufenden kurzfristigen Korrekturphase auftauchen. Dazu muss der Index mindestens auch über den beiden genannten Widerständen noch gekauft werden. Für alle genannten Szenarien stellen wir auf Seite 6 entsprechende Hebelzertifikate vor, mit denen schon eine Kursbewegung des DAX von 100 Punkten und weniger profitabel gehandelt werden kann.

Chart 2 - DAX - Ein-Minuten-Chart



Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.



Chart 3 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



Der Weg in Richtung 11.000 Zähler ist aus mittel- bis langfristiger Sicht nun frei (siehe Berechnung im Kommentar zum Wochenchart). Anleger sollten sich aber keine Illusionen machen: Bis zum Erreichen dieses Ziels können selbst im idealtypischen Fall viele Monate vergehen, selbst wenn das Kaufinteresse an DAX-Aktien weiter so hoch bleibt. Mangels Alternativen sind es auf der Reise dahin oft "runde" Marken, an denen die nächsten Pausen im Aufwärtstrend zu beobachten sind.

Die 10.100er-Marke hat sich bereits als Orientierungspunkt für Gewinnmitnahmen erwiesen, an der 10.200er-Schwelle könnte sich diese Entwicklung wiederholen. Ansonsten bleibt Anlegern nur, auf Verkaufssignale im Kerzenchart (Seit 4) zu achten, und bei hohen Abständen zu Durchschnittskursen wie der hier im Tageschart abgebildeten 21-Tage-Linie an Gewinnmitnahmen zu denken.



Chart 4 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Der Chart auf Wochenbasis zeigt die Bedeutung der Zone um 8000/8150 Zähler als Unterstützung im Falle eines erneuten größeren Rückschlags, ebenso wird die 7500er-Marke als weiterer Haltebereich sichtbar. Der Chart hilft auch bei der Einschätzung positiver Szenarien für den Markt: Unter dem Kursverlauf ist der Abstand der Kurse zur 200-Tage-Linie (entspricht etwa dem 40-Wochen-Durchschnitt) abgebildet, aus dem sich Kursziele auf der Oberseite bei etwa 10.925 bis maximal 11.400 Zählern errechnen lassen - diese Werte entsprechen den in der Vergangenheit im Idealfall gemessenen 15 bis 20 Prozent Abstand zum aktuellen Durchschnittspreis.



Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis





Unterstützungen und Widerstände
































GRAFIK 8


























FOTO
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

www.index-radar.de