Die Krim-Krise hat den deutschen Aktienmarkt wieder im Griff. Nach der kurzen Erholung vom Vortag knüpfte der Dax (DAX) am Mittwoch an die negative Tendenz der vergangenen Woche an. Der Leitindex fiel um 1,28 Prozent auf 9188,69 Punkte. Ende Februar war das Börsenbarometer noch fast bis zur Marke von 9700 Punkten geklettert. Der MDAX (MDAX) büßte zur Wochenmitte 1,38 Prozent auf 16 247,35 Punkte ein. Der TecDax (TecDAX) verlor 1,56 Prozent auf 1247,80 Punkte.

    Die politische Lage dominiert mit den Schlagzeilen weiter die Stimmung an den europäischen Finanzmärkten. Derzeit könnten nur ein ausgesetztes Referendum über den Anschluss der Krim an die Russische Föderation oder Gespräche zwischen der Ukraine und Russland den Fall der Kurse stoppen, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Auf der einen Seite sei der aktuelle Kursrutsch zwar ein wenig überzogen - aber viele Anleger meinten auch, dass die möglichen wirtschaftlichen Effekte einer Eskalation der Krise noch bei weitem nicht voll in den Kursen berücksichtigt seien.

EON EINZIGER GEWINNER IM DAX

    Auf Unternehmensseite bewegten vor allem Geschäftszahlen. Die Aktien von Eon waren nach holprigem Verlauf mit einem Plus von 2,68 Prozent auf 13,785 Euro der einzige Gewinner im Dax. Beim Strom- und Gasversorger hatten zwar Rückgänge in der Stromerzeugung im abgelaufenen Jahr für einen massiven Gewinneinbruch gesorgt. Auch dieses Jahr erwartet die Konzernspitze wieder weniger. Einige Börsianer sahen den Ausblick aber recht positiv: Zuletzt sei noch schlimmeres befürchtet worden.

    Auch bei den Papieren der Deutschen Post wussten die Anleger lange nicht, wohin die Reise geht. Zum Handelsschluss sackten die Titel um 2,27 Prozent ab. Die Bonner hatten mit ihrem Bericht für das abgelaufene Jahr mit einem höheren Gewinn überrascht. Marktteilnehmer werteten den Ausblick auf das laufende Jahr hier jedoch etwas schwächer.

K+S ENTTÄUSCHT MIT DER DIVIDENDE

Papiere des Salz- und Düngemittelherstellers K+S lagen nach überraschend vorgelegten Zahlen gut zwei Prozent im Minus. Negativ aufgenommen wurde vor allem die auf 25 Cent gekürzte Dividende. Noch schwächer waren im Leitindex Aktien von ThyssenKrupp mit 2,71 Prozent Abschlag. Die starken Preisrückgänge für Stahl und andere Rohstoffe infolge der Sorgen um Großverbraucher China hatten die Papiere belastet.

    Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) fiel um 0,88 Prozent auf 3065,46 Punkte. Auch in Paris und London standen unter dem Strich Verluste. An der Wall Street gaben die Standardindizes etwas nach.

EURO STEIGT ÜBER 1,39 US-DOLLAR

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,32 Prozent am Dienstag auf 1,31 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 134,64 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,32 Prozent auf 142,87 Punkte. Der Eurokurs gewann deutlich und stieg über die Marke von 1,39 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3887 (Dienstag: 1,3850) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7201 (0,7220) Euro.

dpa-AFX