Der Abfüllanlagenbauer Krones sieht dank überraschend guter Geschäfte im dritten Quartal seine Jahresziele in Reichweite. Obwohl die Kunden in der Getränkeindustrie und der Kosmetikbranche weiterhin heftig um die Preise feilschen und sich die Wirtschaftsentwicklung in mehreren Märkten abkühlte, steigerte der Konzern nach Angaben vom Donnerstag seinen Überschuss um ein Viertel auf 33 Millionen Euro. Branchenexperten hatten lediglich mit 29 Millionen Euro gerechnet.

Der Umsatz wuchs um elf Prozent auf 729 Millionen Euro, Analysten hatten auch hier mit 692 Millionen Euro weniger erwartet. Zugleich holte Krones von Juli bis September neue Aufträge über 736 Millionen Euro herein und lag damit über den Markterwartungen von 721 Millionen Euro. Das Unternehmen profitierte nach eigenen Angaben davon, dass es international breit aufgestellt sei und in den Schwellenländern eine führende Position einnehme. Es zahle sich nun aus, dass Krones zuletzt strikt auf die Kosten geachtet habe.

Außerordentliche Belastungen und Erträge hoben sich grob gerechnet gegenseitig auf: Für den bereits früher angekündigten Stellenabbau bei der Problemtochter Kosme in Italien stellte Krones einen mittleren einstelligen Millionenbetrag zurück. Gleichzeitig konnte der Konzern aber eine Rückstellung in ähnlichem Umfang auflösen, die ursprünglich für einen Rechtsstreit in den USA gebildet worden war.

Krones bestätigte das Ziel, den Umsatz im Gesamtjahr um vier Prozent und die operative Rendite (EBT-Marge) auf 6,2 Prozent zu steigern. DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald beurteilte diesen Ausblick als "viel zu konservativ", nachdem Krones nun "sehr starke Zahlen" vorgelegt habe. Die Aktie legte vorbörslich bei Lang & Schwarz um 2,4 Prozent zu und war damit stärkster Titel im Nebenwerteindex MDax.

Krones baut Maschinen zum Abfüllen von Bier, Limonaden, Soßen oder Shampoos. Zu den wichtigsten Kunden zählen Getränkekonzerne wie Coca-Cola, Pepsi oder die weltgrößte Brauerei Anheuser-Busch InBev

Reuters