Krones-Aktie und Co: Fünf Spezialmaschinenbauer mit Potenzial
· Börse Online RedaktionFür einen kleinen Schock sorgte der Auftragseinbruch im November beim heimischen Maschinenbau. Im Vergleich zum Vormonat flatterten ein Zehntel weniger Orders bei den Unternehmen ein. In Panik versetzt dieser Rücksetzer die Branche aber nicht. Nach wie vor wird für 2014 ein Produktionsrekord von 199 Milliarden Euro erwartet.
Zum einen begünstigt der schwache Euro die Branche, denn dieser macht die Exportschlager aus Deutschland günstiger und verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil. Die aktuell hohe Nachfrage aus den USA und China belegt diesen Effekt. Zum anderen steht das Label "Made in Germany" im Maschinenbau weltweit für höchste Qualität, egal ob es sich dabei um in Serie hergestellte Standardmaschinen oder individuell gefertigte Spezialmaschinen im Hightechbereich handelt. Zu letztgenannter Produktgruppe finden sich hierzulande viele Firmen, die in ihrer Nische Alleinstellungsmerkmale haben und deshalb Weltmarktführer sind.
Eine davon ist Krones. Der Spitzenreiter im Getränkeabfüll- und Verpackungsbereich wächst nicht nur beständig, auch die Profitabilität nimmt stetig zu. Für 2014 hat das familiengeführte Unternehmen einen Margenanstieg von 5,8 auf 6,2 Prozent sowie ein Umsatzplus von vier Prozent in Aussicht gestellt. Wir hegen keinen Zweifel, dass Krones am 30. April seinen vierten Umsatz- und Gewinnrekord in Folge präsentieren wird. Die MDAX-Aktie bleibt weiter kaufenswert, den Stoppkurs ziehen wir auf 65 Euro nach.
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Das Beste aus dem MDax
Ebenso positiv sehen wir Gea Group. Das auf die nahrungsmittelverarbeitende Industrie fokussierte Unternehmen wird bereits am 4. Februar seine vorläufigen Zahlen für 2014 präsentieren. Bereits im Vorfeld sorgten die Düsseldorfer für eine positive Überraschung. So soll das Umsatzwachstum bei fünf Prozent liegen, zuvor war lediglich von einem moderaten Anstieg die Rede. Auch hat sich der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte stabilisiert. Der positive Trend sollte sich im laufenden Jahr fortsetzen. "Der Maschinenbauer dürfte 2015 vom schwachen Euro profitieren," glaubt Analyst Gordon Schöne vom Bankhaus Lampe und empfiehlt die Aktie mit einem Ziel von 44 Euro zum Kauf. Wir sehen den fairen Wert des Mid Caps sogar noch zwei Euro höher.
Top-Favorit Nummer 3 aus dem MDAX ist DMG Mori Seiki, ehemals Gildemeister. Dem Konzern wurde jüngst ein Übernahmeangebot von seinem gleichnamigen japanischen Partner über 27,50 Euro je Aktie unterbreitet. Dem Markt scheint das zu niedrig zu sein, und so notiert DMG klar über der Offerte. "Für mich ist das Angebot ein Witz", sagt Montega-Analyst Thomas Rau und glaubt mit Blick auf die Bewertung an "deutlich mehr als 30 Euro pro Aktie". Ähnlich sieht das DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic, der den Preis als "unattraktiv" einstuft und ebenfalls auf eine höhere Bewertung setzt. Wir schließen uns dem Urteil an und raten Anlegern, auf eine Aufstockung zu spekulieren.
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Die Zukunft im Blick
Interessante Spezialmaschinenbauer sind auch in der dritten Börsenreihe zu finden, zum Beispiel der ehemalige Tec-DAX-Titel Süss Microtec. Auch wenn sich das Chartbild grausig darstellt - nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung wurde der Titel heftig abgestraft -, ist die Aktie ein Kauf. Das Unternehmen ist bei den Zukunftstechnologien Lithografie sowie Substratbonder für die Chipindustrie bestens aufgestellt. 2015 rechnen wir mit einem Turnaround, der auch der Aktie zum Comeback verhelfen sollte. Spekulative Anleger können diese Wette eingehen, zumal das niedrige Bewertungsniveau Süss auch zu einem attraktiven Übernahmeziel macht.
Ebenfalls ein aussichtsreicher Hightechmaschinenbauer ist mit Mühlbauer im niederbayerischen Roding zu finden. Der kleine Nischenplayer bietet unter anderem eine hoch entwickelte Anlagenplattform, die alle Technologien für die Produktion und Verarbeitung von RFID-Inlays umfasst. Diese Funkchips sind unverzichtbar für das Zukunftsprojekt "Industrie 4.0". Aktuell wird die Aktie allerdings von Sonderfaktoren belastet. Aufgrund eines Rechtsstreits in Indonesien wurde das Unternehmen von einem Gericht zu einer Zahlung von rund 33 Millionen Euro Schadenersatz zuzüglich Gerichtskosten verurteilt. Laut Mühlbauer wird das Jahresergebnis 2014 dadurch "deutlich negativ ausfallen". Wir belassen die Aktie daher vorerst auf "Beobachten".
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