Krones: Stabwechsel unter Rekordbedingungen

Nach 19 Jahren im Chefsessel wird Volker Kronseder zum Jahreswechsel das Krones-Zepter an Christoph Klenk übergeben. Ein perfekter Zeitpunkt, denn 2015 wird als Rekordjahr in die Firmengeschichte eingehen. Im dritten Quartal sind die Geschäfte des Weltmarktführers für Abfüllanlagen besser gelaufen als erwartet. Der Umsatz legte von Juli bis September um 5,2 Prozent auf 767 Millionen Euro zu, Analysten hatten mit zehn Millionen weniger gerechnet. Auch der um knapp ein Zehntel erhöhte Vorsteuergewinn lag über den Prognosen. Mit den vorgelegten Ergebnissen sieht sich Krones "voll im Plan", 2015 das angehobene Margenziel von sieben Prozent zu erreichen. Da die Rendite nach neun Monaten "erst" 6,9 Prozent betrug, dürfen sich Anleger auf ein starkes Schlussviertel einstellen. Mittelfristig liebäugelt der designierte Chef Klenk sogar mit einer noch höheren Marge. Krones bleibt ein MDAX-Favorit.

CI





Süss Microtec: Nun auch ein Übernahmekandidat?

Selbst nach den Kursgewinnen der vergangenen Wochen notiert die Aktie von Süss Microtec noch deutlich unter ihrem Potenzial. Der Ausrüster der Halbleiterbranche hat neue Maschinen am Start, deren Absatz bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Zuletzt zog der Auftragseingang jedoch deutlich an. Das spricht für eine Trendwende, die sich besonders im kommenden Jahr in den Zahlen zeigen sollte. Denn das neue Management hat auch die Senkung der Unternehmenskosten in Angriff genommen. Zudem kommen aus einer anderen Richtung Spekulationen auf: Mit der Übernahme von KLA-Tencor durch Lam Research ist die Übernahmewelle in der Chip-Ausrüsterbranche geschwappt. Gut möglich, dass dabei auch Süss in den Fokus rückt. Das Unternehmen ist in seiner Nische gut positioniert und verfügt zudem über eine stabile Bilanz. Im Fall eines Deals sind zweistellige Kurse leicht möglich.

LA





Sartorius: Die Messlatte weiter nach oben gelegt

Als "Wiederholungstäter", und das im positiven Sinne, macht Sartorius derzeit von sich reden. Der Pharma- und Laborzulieferer schraubte bereits nach dem Halbjahr seine Ziele für 2015 nach oben. Diese Prognosen sind nach dem dritten Quartal aber schon wieder Makulatur; die Göttinger legen die Messlatte noch höher. Die Erlöse sollen anstatt um zwölf nun um 15 Prozent wachsen, die operative Rendite nicht 22,5, sondern 23 Prozent erreichen. Der erneuten Zielanhebung geht ein starker Geschäftsverlauf voran: Von Januar bis September zeigt sich ein Umsatzwachstum von 28 Pro-ent, die Ebitda-Marge verbesserte sich dabei um knapp drei Prozentpunkte auf 23,3 Prozent. Insbesondere der Geschäftsbereich Bioprocess Solutions, in der Einwegprodukte für die Herstellung von Biopharmazeutika angeboten werden, entwickelt sich besser als erwartet. Die operative Dynamik treibt den Tec-DAX-Titel weiter an.

CI





Generali: Gewinn und Dividende im Steigen begriffen

Die Aktie des italienischen Versicherungsriesen Generali hat sich in den vergangenen fünf Jahren vergleichsweise schwach entwickelt. Zum einen hat der Wert einen Ländermalus, weil der Konzern auch in dubiosen Finanzgeschäften des Landes verstrickt war. Zudem befanden sich die Italiener in einem Umbauprozess, der die Kosten senken und die Eigenmittelausstattung verbessern sollte. In beiden Bereichen hat Generali große Fortschritte erreicht. Überkreuzbeteiligungen wurden abgebaut, die Gewinne steigen deutlich an, und die aufsichtsrechtlichen Vorgaben übertrifft der Konzern nun um Längen. Gleichzeitig hat sich der Heimatmarkt wieder erholt. Wir glauben, dass der Versicherer nach dem Gewinnsprung 2015 auch im kommenden Jahr steigende Gewinne erzielen kann. Zudem sollte die Dividende von zuletzt 60 Cent stetig wachsen. Für 2015 sind 75 Cent möglich, für 2016 könnten es schon 90 Cent sein.

LA





Gilead: Eine konkurrenzlos günstige Biotechgröße

Machmal findet man Schnäppchen, wo keiner sie vermutet: Mit Gilead gibt es derzeit ein Biotech-Schwergewicht mit einstelligem KGV für 2016. Zudem glänzt der Konzern mit überdurchschnittlichem Gewinnwachstum. Und alles spricht dafür, dass Gilead am 27. Oktober (nach Redaktionsschluss) - wie in den vier Quartalen zuvor - Zahlen vorlegen wird, die über den Markterwartungen liegen. Zwar wird sich das Wachstum für die beiden Hepatitis-C-Arzneien Harvoni und Sovaldi abschwächen. Beide Wirkstoffe werden jedoch von Warnungen der US-Gesundheitsbehörde vor einem Konkurrenzprodukt profitieren, das mit Leberschäden bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium in Verbindung gebracht wird. Zudem liefert die eigene Produktpipeline Nachschub, etwa mit dem AIDS-Wirkstoff Genvoya, der in klinischen Tests weniger Nebenwirkungen als das bereits vertriebene Produkt Stribild zeigt.

SRI





M&G Income Allocation: Gute Mischung für regelmäßige Erträge

In Großbritannien seit 2010 erfolgreich im Einsatz, hat die Fondsgesellschaft M&G den Income Allocation Fund Ende 2013 auch nach Deutschland gebracht. Das Portfolio zählt zur relativ jungen Gattung der Multi-Asset-Income-Fonds. Das sind Produkte, die weltweit in eine Vielzahl Ertrag bringender Anlageklassen investieren und ihren Anlegern regelmäßig aufgelaufene Zinsen und Dividenden ausschütten. Der Fokus liegt hier also weniger auf einer möglichst hohen Kursentwicklung als vielmehr auf stetigen und attraktiven Erträgen für die Anleger. So strebt der monatlich ausschüttende M&G Income Allocation Fund an, jährlich rund vier Prozent auszuzahlen. Dazu investiert Fondsmanager Steven Andrew flexibel in dividendenstarke Aktien, hoch verzinste Anleihen und Immobiliengesellschaften (REITs). Gern versucht er, Titel zu finden, die wegen emotionalen Anlegerverhaltens unter ihren "neutralen Wert" gerutscht sind.

AH