Nachdem sich in der vergangenen Woche mit dem Anstieg über die 200-Tage-Linie und der Bildung eines Golden Cross die charttechnische Situation deutlich verbessert hatte, kam es zum Wochenbeginn wieder zu einem Rückgang um rund zehn Prozent. Zum einen gab es erneut eine gewisse Korrelation zu den internationalen Aktienmärkten, die zu Wochenbeginn ebenfalls deutliche Abschläge erlitten. Zum anderen kamen vor allem von der regulatorischen Seite einige negative Nachrichten, obwohl diese bei genauerer Betrachtung gar nicht so negativ sind.

So ist seitens der amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC nach Ripple auch die führende amerikanische Kryptobörse Coinbase ins Visier geraten. Deren Lending- Programm wird von der SEC infrage gestellt. Dabei können Coinbase-Kunden für ihre Bestände in dem Stablecoin USDC eine Effektivrendite von vier Prozent erzielen. Allerdings hat Coinbase dieses Produkt aufgrund der Streitigkeiten mit der SEC noch nicht freigegeben. Auch in Südkorea kommen die Kryptobörsen in Bedrängnis. Bis 24. September muss jede dieser Börsen eine Lizenz beantragen, will sie weiterhin tätig sein. Die Kriegserklärung des türkischen Präsidenten Recep Erdogan gegen den Bitcoin ist hingegen nur Ausdruck der eigenen Schwäche und des Verfalls der Landeswährung.

On-Chain-Analysen zeigen dagegen ein weitgehend positives Bild. Der Anteil der kurzfristig investierten Anleger ist weiter rückläufig. Die gleichzeitige stetige Zunahme der langfristigen Positionen ist ein sehr positives Zeichen. Denn es bedeutet letztlich, dass die Kurzzeitinvestoren in den schwachen Marktphasen an die Langzeitinvestoren verkaufen. Dadurch stehen auch immer weniger Bitcoin für den kurzfristigen Handel zur Verfügung. Wenn die Stimmung am Kryptomarkt dann kurzfristig bullish würde, könnte es schnell zu einem Supply Squeeze kommen. Dieser Effekt einer Angebotsverknappung bei gleichzeitig stark steigender Nachfrage hätte dann sprunghaft steigende Preise zur Folge.

In die gleiche Richtung geht die Beobachtung, dass die Bitcoin-Wale ihre Bestände zuletzt immer weiter erhöhten. Diese großen Investoren, die den Preis wesentlich beeinflussen können, haben in den vergangenen zwei Monaten ihre Bestände um Bitcoin im Gegenwert von über acht Milliarden Dollar erhöht. Die tendenzielle Verlagerung der Bitcoin-Bestände von schwachen in starke Hände spricht für eine bald bevorstehende Rally.

Altcoins schwach


Die meisten Altcoins zeigen im Wochenvergleich eine schwächere Performance als der Bitcoin. Unter den Top 100 gibt es nur wenige Ausnahmen. Beispielsweise glänzten Avalanche und Cosmos mit Wochengewinnen von 20 bis 30 Prozent. Celo, einer unserer Favoriten, konnte sogar ein Plus von nahezu 40 Prozent erreichen.

Trotzdem ist klar, dass die Gesamtheit der Altcoins lediglich bei positiven Vorlagen des Marktführers Bitcoin gut performen kann. Ein Ende der Altcoin Season mit einer Outperformance der Altcoins gegen den Bitcoin ist allerdings weiterhin nicht in Sicht.