Nach dem Einbruch 2013 zogen die Preise für Kali-Düngemittel wieder schneller als erwartet an, weshalb der Konzern seine Gesamtjahresprognose anhob. "Viele hatten mit guten Zahlen und einer höheren Prognose gerechnet - aber beides fiel noch besser als erwartet aus", sagte ein Händler.
"Insgesamt zeichnet sich ab, dass wir ordentlich durch das Jahr 2014 kommen", sagte Finanzchef Burkhard Lohr am Donnerstag. Im dritten Quartal profitierten die Hessen zudem davon, dass die US-Kommunen nach dem letzten harten Winter ihre leeren Streusalz-Lager wieder auffüllen. Der Betriebsgewinn stieg in der Folge um 16 Prozent auf 134 Millionen Euro.
An der Börse griffen die Anleger zu. Die K+S-Aktien schossen zeitweise um mehr als sechs Prozent nach oben und setzten sich an die Spitze im Leitindex Dax. "Stark, stärker, K+S", schrieb Equinet-Analyst Michael Schäfer in einer Kurzanalyse.
Vor gut einem Jahr sah die Lage noch deutlich trüber aus. Der russische K+S-Konkurrent Uralkali hatte das Exportkonsortium BPC mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali aufgekündigt und damit Schockwellen in der Düngemittelbranche ausgelöst. BPC und das nordamerikanische Pendant Canpotex beherrschen rund 70 Prozent des Kali-Düngemittelmarktes und sorgten lange dafür, dass die Preise auf einem hohen Niveau blieben. Seit Sommer 2013 verkauft Uralkali jedoch auf eigene Faust so viel wie möglich, weshalb die Preise auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren fielen. Da K+S höhere Produktionskosten als einige Konkurrenten hat, fürchteten Investoren sogar, der Konzern werde ganz vom Markt gedrängt.
Diese Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. Bei den Preisen ist die Talsohle mittlerweile durchschritten und es geht wieder aufwärts, wie Lohr erklärte. "Die Erholung der Durchschnittspreise im Jahresverlauf 2014 setzte sich auch im dritten Quartal weiter fort." Von Juli bis Ende September lagen sie nur noch leicht unter dem Vorjahreswert. Auch die Nachfrage der Landwirte sei robust, sagte der Finanzchef. Der größere Konkurrent Potash hatte jüngst ebenfalls von einer Erholung des Düngemittelmarktes berichtet.
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AKTIONÄRE KÖNNE AUF HÖHERE DIVIDENDE HOFFEN
Für das Gesamtjahr setzt sich K+S höhere Ziele. Der Konzern rechnet nun mit einem Betriebsgewinn von 580 bis 640 Millionen Euro statt wie bisher von 490 und 570 Millionen Euro. K+S würde damit nur noch knapp unter dem Vorjahreswert von 656 Millionen Euro liegen. Der Umsatz, der im dritten Quartal um ein Prozent auf 827 Millionen Euro stieg, soll sich 2014 auf 3,7 bis 3,9 belaufen nach 3,95 Milliarden Euro im Vorjahr.
K+S hat wegen des Markteinbruchs im vergangenen Jahr ein Sparprogramm aufgelegt. Die für 2014 angestrebten Einsparungen von gut 150 Millionen Euro seien bereits zu 70 Prozent erreicht, sagte Lohr, unter anderem durch gesunkene Material- und Energiekosten. Lohr, dessen Vertrag kürzlich bis 2020 verlängert wurde, machte den Aktionären zudem Hoffnung auf eine höhere Gewinnausschüttung. Für 2013 hatte K+S die Dividende wegen der Marktturbulenzen und Investitionen für die Eröffnung einer neuen Mine in Kanada auf 0,25 Euro je Aktie zusammengestrichen, was einer Ausschüttungsquote von elf Prozent entsprach. Der Konzern wolle aber baldmöglichst zur normalen Ausschüttungsquote von 40 bis 50 Prozent zurückzukehren, kündigte Lohr in einer Videobotschaft auf der K+S-Internetseite an.
Reuters
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Vor allem dank des starken Salzgeschäfts, mit dem der Konzern Weltmarktführer ist, schaffte es K+S. die Erwartungen der Analysten zu übertreffen. Bei den Preisen für Kalidünger, mit dem der DAX-Konzern den Löwenanteil seines Gewinns erzielt, hat sich die Situation auf dem Weltmarkt nach dem im Juli 2013 aufgelösten russisch-weißrussischen Exportbündnis inzwischen weitgehend stabilisiert. Das Kali-Preisniveau lag im dritten Quartal jedoch immer noch leicht unter Vorjahresniveau. Weil ein starkes Anziehen der Kalipreise vorerst nicht absehbar ist, muss für den DAX-Konzern der Abbau seiner im Branchenvergleich hohen Kaliförderkosten weiter Priorität haben. Die Aktie bleibt damit ein Investment für risikobereite Anleger. Weiter auf "Kaufen".
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Klaus Schachinger