Zum einen hat K+S die Abwasserproblematik an der Werra gelöst. Die sorgte in den Vorjahren immer wieder für Irritationen. Auch wenn der Juni trocken war, ist in diesem Jahr nicht mit der Stilllegung der deutschen Mine zu rechnen. Zudem läuft die im vergangenen Jahr neu gestartete Mine in Kanada nach Angaben von Analysten nun auf Hochtouren. Gleichzeitig scheint die Gefahr von Überkapazitäten geringer zu sein, weil die Branche eher konsolidiert und Neuprojekte auf Jahre hinaus nicht auf den Markt kommen werden.
In den Zahlen sollte sich auch zeigen, dass die Preise für Kaliprodukte deutlich angestiegen sind. Weil es im Winter und im Frühjahr ungünstige Wetterbedingungen in den USA gegeben hat und das Pflanzenwachstum zurückblieb, fragen die Bauern nun mehr Düngemittel nach. Lagen die Preise 2018 im Schnitt bei 215 Dollar, müssen nun etwa für Kaliumchlorid 275 Dollar je Tonne gezahlt werden. Eine deutlich höhere Menge mit einem gestiegenen Rohstoffpreis ist ein gewaltiger Gewinnhebel. Dass K + S im ersten Quartal einen hohen freien Cashflow erreicht hat, ist bilanziell erfreulich. Es zeigt zum einen, dass der Konzern die Fähigkeit hat, seine recht hohe Verschuldung auch aus eigener Kraft abbauen zu können. Zum anderen sinkt dadurch das Risiko einer verwässernden Kapitalerhöhung.
Die Aktie konsolidiert nach dem Einbruch mit einer Unterstützung um 15 Euro bei Notierungen um 16 Euro. Aktuell notiert sie mehr als ein Fünftel unter den Vorjahreskursen. Gleichzeitig sollten sich die Ergebnisse aber deutlich verbessern. Mit einem Kurspotenzial von fast 50 Prozent bleibt die Aktie kaufenswert.
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