Das gelte auch für die milliardenschweren Abschreibungen, die im vergangenen Jahr anfielen. "Der testierte Konzernabschluss bestätigt, dass die Wertminderung nicht früher hätte erfasst werden müssen", erklärte K+S.

Die Abschreibungen hatten die Bafin auf den Plan gerufen. Sie hatte eine Prüfung der Bilanzen von K+S angeordnet, da sie konkrete Anhaltspunkte dafür sah, dass der Konzern Vermögenswerte zu hoch bemessen haben könnte und der Wertminderungsbedarf ganz oder teilweise bereits zu einem früheren Zeitpunkt hätte erfasst werden müssen. Die im Febuar bekanntgewordene Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) ist noch nicht abgeschlossen. K+S erklärte allerdings, man gehe weiter davon aus, die Anhaltspunkte für die Prüfung entkräften zu können.

An der Börse drehten K+S-Aktien ins Plus und notierten mehr als zwei Prozent höher bei 10,15 Euro. Für Erleichterung sorgte offenbar auch, dass die schon im November von K+S angekündigten Wertberichtigungen auf Vermögenswerte niedriger ausfallen als damals angenommen. Sie betragen laut dem geprüften Konzernabschluss nun 1,86 Milliarden Euro statt rund zwei Milliarden Euro. Nach Angaben von K+S resultiert das im Wesentlichen aus "konkretisierten Annahmen der einzelnen Berechnungskomponenten im Rahmen der Abschlusserstellung".

Die Wertberichtigungen fielen an, da sich das Unternehmen bei der langfristigen Entwicklung der Kalipreise verschätzt hat. Das brockte K+S 2020 einen Verlust nach Steuern von rund 1,8 Milliarden ein. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 77,8 Millionen zu Buche. Der Betriebsgewinn aus dem fortgeführten Geschäft lag bei knapp 267 Millionen Euro und soll 2021 auf 440 bis 540 Millionen Euro steigen. Darin ist allerdings auch ein einmaliger Ertrag von rund 200 Millionen Euro enthalten, da K+S seine Entsorgungsaktivitäten in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Recyclingunternehmen Remex einbringt. Die vollständige Bilanz will K+S am Donnerstag veröffentlichen.

rtr