KSB ist ein Traditionskonzern, der in diesem Jahr 150 Jahre alt wird und dessen Aktien schon mehr als 100 Jahre an der Börse notiert sind. Das Unternehmen aus Frankenthal in der Pfalz stellt Pumpen und Armaturen zur Bewegung von Flüssigkeiten her. Die Gesellschaft gehört mit einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro in ihrem Segment weltweit zu den Marktführern. Die Pumpen werden etwa in Java zur Trinkwasserversorgung eingesetzt, helfen bei Offshore-Windkrafträdern, die Wechselrichter zu kühlen, oder bewahren Mexiko-Stadt vor Überschwemmungen. KSB hatte in der Vergangenheit mit externen, aber auch internen Problem zu kämpfen. Während in den Auseinandersetzungen zwischen Management und Familienstiftung Ruhe eingekehrt ist, machte KSB der Markteinbruch in der Pandemie zu schaffen. Wichtige Kunden etwa aus der Energiewirtschaft litten unter niedrigen Rohstoffpreisen.
Normalisierung bringt Gewinnsprung
Trotzdem schlugen sich die Pfälzer gar nicht schlecht. Zwar blieb 2020 ein Umsatz- und Ertragsrückgang von sieben beziehungsweise 38 Prozent. Allerdings konnte das Geschäft mit den Pumpen die Marge sogar verbessern. Der Rückgang beim Gewinn wurde vor allem bei Armaturen verursacht, die in die Verlustzone gerutscht sind. Dieser Bereich sollte aber von den Konjunkturpaketen überproportional profitieren können. Entsprechend deutlich könnte die Trendwende 2021 ausfallen. Würden das Pumpengeschäft und das Servicegeschäft ihre normalen Margen erreichen und die Armaturen keinen Verlust mehr beisteuern, würde der operative Ertrag um mehr als 50 Prozent zulegen und das Ergebnis von 2019 wieder erreichen. Damals verdiente KSB immerhin 24,73 Euro pro Aktie. Mittelfristig müsste mehr möglich sein als eine operative Marge von fünf Prozent.
Hier liegt der hohe Hebel der immer noch sehr niedrig bewerteten Aktie. Das Unternehmen ist an der Börse über 600 Millionen Euro (Vorzüge plus Stämme) wert. Das ist ein Viertel des Umsatzes. Bei einer Marge von fünf Prozent wäre aber eine Umsatz-Wert-Relation von 0,5 fair. Allein daraus errechnet sich ein Potenzial von bis zu 100 Prozent. Sollte es gelingen, die Marge weiter zu steigern, wäre mehr möglich. Wegen der höheren Liquidität und dem niedrigeren Kurs sollten Anleger die Vorzugsaktien wählen.