Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka hat 2014 trotz teurer Zukäufe samt Sanierungskosten überraschend viel Gewinn eingefahren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte laut vorläufigen Zahlen von Mittwoch um 17,9 Prozent auf den Rekordwert von 142 Millionen Euro. Die Gewinnspanne (Ebit-Marge) hielten die Augsburger bei 6,8 Prozent wie im Jahr zuvor - noch im Spätherbst waren sie von einem Rückgang auf 6,5 Prozent ausgegangen. Analysten hatten deshalb im Schnitt mit 135 Millionen Euro Gewinn gerechnet. Sowohl die Geschäfte mit einzelnen Produktionsrobotern als auch mit Fertigungsanlagen liefen laut Kuka besser. Der Umsatz zog auf knapp 2,1 Milliarden Euro an, was einem Plus von 18,1 Prozent entspricht. Lässt man die zugekauften Firmen außen vor, betrug der Anstieg 10,4 Prozent.

Die Augsburger wollen sich unabhängiger von der Autoindustrie machen und waren dafür 2014 auf Einkaufstour gegangen. Unter anderem übernahm Kuka den defizitären Industrieroboterhersteller Reis aus der Nähe von Aschaffenburg übernommen und steckte Millionen in Sanierung und Stellenabbau. Außerdem kaufte Kuka in Frankreich und der Schweiz ein. Die französische Automatisierungsfirma Alema etwa stellt Roboter für das Bohren und Nieten von Flugzeugteilen her. Die Logistikfirma Swisslog ist spezialisiert auf die Automatisierung von Warenlagern oder Krankenhausapotheken.

Noch macht Kuka aber den Löwenanteil seines Geschäfts mit der Autoindustrie. Größte Kunden sind bislang VW, Daimler oder BMW. Fiat Chrysler erteilte vor Kurzem einen Großauftrag im mittleren zweistelligen Millionenbereich, wie Kuka weiter mitteilte. Im vergangenen Jahr legten die Neubestellungen um 18,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu, auch dank Reis und Alema. Für Schub sorgten vor allem Großaufträge aus der Auto- und Flugzeugindustrie.

Reuters