Nach vorläufigen Zahlen hat der Augsburger Roboterbauer Kuka im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres beim Umsatz - 2,1 Milliarden statt zwei Milliarden Euro - und bei der operativen Marge (Ebit) - 6,8 statt 6,5 Prozent - die eigenen Ziele übertroffen. Der wesentliche Grund dafür ist die mit acht Prozent Marge höhere Profitabilität mit Dienstleistungen für installierte Robotersysteme.
Als weltweit größter Lieferant an die Autoindustrie profitieren die Schwaben auch in der Dienstleistungssparte überdurchschnittlich stark vom Boom der Branche außerhalb Europas. Allerdings gelang es damit nicht den Margenrückgang beim Verkauf von Robotern - höhere Investitionen und Aufwind für die japanischen Konkurrenten durch den schwachen Yen - vollständig zu kompensieren.
Auf Seite 2: Detaillierte Quartalsbilanz am 25. März
Die detaillierte Quartalsbilanz und der Ausblick auf das laufenden Jahr werden auf der Bilanzpressekonferenz am 25. März präsentiert. Mit der Integration des Logistik-Spezialisten Swisslog sollte der Umsatz Schätzungen zufolge um bis zu einem Drittel zulegen. In den Schändung der Analysten ist dieser Zuwachs bisher nicht ausreichend berücksichtigt und könnte deshalb zu höheren Prognosen führen. Die gut gefüllten Auftragsbücher unterstützen den Wachstumstrend zusätzlich.
Ein zweites kursrelevantes Thema neben der Swisslog-Integration wird im laufenden Jahr voraussichtlich der Einfluss des neuen Kuka-Großaktionärs Voith. Der familiengeführte Mischkonzern, der im vergangenen Jahr die Anteile der Industriefirma Grenzebach übernahm und jetzt über eine Sperrminorität verfügt, sieht seine Beteiligung am Robotorbauer als notwendig um den Übergang zur Digitalisierung der Industrieautomation zu schaffen - Stichwort Industrie 4.0. Eine Übernahme sei jedoch nicht geplant, teilte Voith im Dezember mit. Die darauf folgenden Gewinnmitnahmen wegen der fehlenden Übernahmefantasie hat die hoch bewertete Aktie inzwischen kompensiert und setzt ihren Höhenflug fort.
Auf Seite 3: Fazit
Fazit: Trotz des für 2015 erwarteten Gewinnsprungs um mehr als 40 Prozent im laufenden Jahr, auch bedingt durch die Integration der Swisslog, ist die Aktie gemessen an den KGVS für 2015 und 2016 von knapp 25 und gut 22 weiterhin hoch bewertet. Es ist eine ähnliche Situation wie Anfang des vergangenen Jahres. Trotz der auch damals hohen Bewertung der Papiere legte der Aktienkurs 2014 zweistellig zu. Eine Abschwächung der Nachfrage ist in den Märkten des Roboterbauers, vor allem in der Autobranche, bisher nicht in Sicht. Zudem sollte der Maschinen- und Anlagenbauer 2015 auch von den positiven Währungseffekten durch den schwachen Euro profitieren. Deshalb empfehlen wir risikobereiten Anlegern den Einstieg und ändern unsere Empfehlung auf "Kaufen".
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