Ein starkes Geschäft mit der Autoindustrie und der Kauf der Logistikfirma Swisslog haben den Roboterbauer Kuka zu Jahresbeginn zu einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verholfen. Der Nachsteuergewinn erhöhte sich binnen Jahresfrist um gut ein Viertel auf 15,3 Millionen Euro, wie das Augsburger Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei gut 28 Millionen Euro, ein Plus von 3,7 Prozent. Analysten hatten dagegen einen Rückgang auf rund 22 Millionen Euro erwartet. "Kuka blickt auf ein starkes erstes Quartal zurück", zog Vorstandschef Till Reuter Bilanz. Das Unternehmen sei damit auf einem guten Kurs für 2015.
An der Börse kam das gut an. Kuka-Aktien notierten im frühen Handel mehr als vier Prozent im Plus und waren MDax-Spitzenreiter. Die Analysten von Barclays sprachen von einem guten Start ins Jahr.
Von Januar bis März setzte Kuka knapp 720 Millionen Euro um, ein Plus von mehr als 55 Prozent. Der Auftragseingang kletterte um 21 Prozent auf den Rekordwert von knapp 744 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand weiter mit einem Umsatzzuwachs auf rund 2,8 Milliarden Euro.
Reuters
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Einschätzung der Redaktion
Kuka überrascht mit starken Zahlen für das erste Quartal. Sowohl der Umsatz von 720 Millionen Euro (plus 56 Prozent) als auch der Auftragseingang von 744 Millionen Euro (plus 21 Prozent) liegen deutlich über den Konsens-Schätzungen der Analysten von 670 Millionen Euro beim Umsatz und 712 Millionen Euro bei den Aufträgen.
Eine Abschwächung beim größten Umsatzbringer, Roboter und Dienstleistungen für die Autohersteller, ist weiterhin nicht in Sicht. Zudem profitieren die Augsburger in China von der zunehmenden Automatisierung in der Industrie und in den Industrieländern von der Digitalisierung der Produktion - Stichwort Industrie 4.0. In China ist der Konzern auf der Suche nach einen zweiten Fertigungsstandort für Roboter - das bestehende Werk neben Shanghai ist gut ausgelastet. Alle Konzernbereiche tragen zum Umsatz. Und Gewinnwachstum bei.
Der deutliche Kursanstieg nach den Quartalszahlen, trotz der anspruchsvollen Bewertung der Aktie, bestätigt unsere Einschätzung. Kuka bleibt kaufenswert.
Kursziel: 80,00
Stopp: 58,20
Klaus Schachinger