2015 soll die Ebit-Marge von zuletzt 6,8 Prozent auf rund 3,5 Prozent schrumpfen. Bei einem geplanten Umsatzzuwachs auf etwa 2,8 Milliarden Euro entspräche dies einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von knapp 100 Millionen. Im vergangenen Jahr betrug das Ebit 142 Millionen. Bis 2020 soll die Rendite auf mehr als 7,5 Prozent zulegen, der Umsatz auf 4,0 bis 4,5 Milliarden.

"Wir wollen ganz klar weiter wachsen", sagte Reuter. Dabei spiele dem Roboter- und Anlagenbauer der Trend zu immer mehr Automatisierung und zur Vernetzung von Produktionsanlagen und Logistik in die Hände. Als Beispiel nannte der Vorstandschef einen Lagerarbeiter, der im Schnitt zehn bis zwölf Kilometer am Tag laufe. Ein mobiler Serviceroboter könne hier Abhilfe schaffen, die Belastung der Beschäftigten senken und die Produktivität erhöhen. In Postverteilzentren seien 80 Prozent aller Pakete in Buch- oder CD-Format und könnten deshalb automatisiert verarbeitet werden. Auch die eigene Produktion will Kuka stärker mit Robotern ausstatten und vernetzen.

Wie Reuter weiter sagte, erwartet der Maschinenbauer den meisten Schub in China, dem weltgrößten Robotermarkt. Dort dürften laut Expertenschätzung 2017 rund 100.000 Roboter im Jahr verkauft werden - etwa doppelt so viele wie 2014. In China will Kuka den Marktanteil ausbauen und sucht derzeit nach einem Standort für ein zweites Werk. Außerdem könnten sich die Augsburger dort Akquisitionen vorstellen - ebenso wie in den USA, wo Reuter ebenfalls weiteres Wachstum erwartet.

Auf dem Weg zu den Zielen 2020 soll zudem helfen, dass Kuka durch den Kauf der Schweizer Logistikfirma Swisslog nach langem Anlauf die Abhängigkeit von der Autoindustrie reduziert hat. Jetzt sollen mehr Kunden aus Branchen wie Elektro, Konsumgüter oder Metall gewonnen werden, wo die Roboterdichte im Vergleich relativ gering ist. Bei der Rendite erwartet Finanzchef Peter Mohnen schon 2016 einen höheren Wert. Dann soll die Abschreibung durch die Kaufpreisallokation von zuletzt rund 60 Millionen auf etwa zehn Millionen Euro sinken, dasselbe gilt für 2017.

Reuters