Da die Gemeinschaftswährung in den ersten Monaten des Jahres stark schwächelte, ging es für den Dax zunächst steil bergauf - schließlich machen niedrigere Euro-Kurse europäische Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger. Inzwischen hat sich das Bild allerdings gedreht: Der Euro zieht wieder an und der Dax legt den Rückwärtsgang ein. Seit Mitte April verlor er in der Spitze mehr als neun Prozent, auf Wochensicht schwankte er heftig um die Marke von 11.500 Punkten.
Nach einer Reihe enttäuschender US-Konjunkturdaten setzten zuletzt immer mehr Anleger auf eine spätere Erhöhung der Zinsen in den USA. Der Euro markierte daher am Donnerstag ein Zweieinhalb-Monats-Hoch von knapp 1,14 Dollar, nachdem er Mitte März zeitweise bei 1,0456 Dollar notiert hatte. An der Wall Street musste der Dow-Jones-Index auf Wochensicht leichte Einbußen hinnehmen.
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EXPERTEN RECHNEN MIT BELEBUNG DER US-WIRTSCHAFT
Neue Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft, sollten die in der neuen Woche anstehenden Einzelhandelsumsätze (Mittwoch) und die Daten zur Industrieproduktion (Freitag) geben. Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Christoph Weil dürften sie auf eine konjunkturelle Besserung im April hindeuten. Gespannt blicken die Investoren auch auf die Wachstumsdaten in der Euro-Zone. Experten rechnen beim Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal (Mittwoch) mit leicht besseren Zahlen.
Auf Hochtouren läuft weiterhin die Berichtssaison: Im Dax legen unter anderem ThyssenKrupp (Dienstag) die Deutsche Telekom und RWE (beide Mittwoch) ihre Zahlen vor. Aus der zweiten und dritten Reihe lassen sich etwa der Versicherungskonzern Talanx, SMA Solar, oder die Kupferhütte Aurubis in die Bücher schauen. Daneben laden auch zahlreiche Unternehmen wie K+S (Dienstag), BMW oder die Deutsche Börse (Mittwoch) zur Hauptversammlung. Bei der Deutsche Börse wird sich Reto Francioni von den Aktionären verabschieden. Ende des Monats übernimmt Carsten Kengeter das Ruder. Intensiv diskutiert wird die Frage, ob Kengeter nur kleinere Anpassungen vornimmt oder ob die Börse unter ihm wieder große Zukäufe und Fusionen anstrebt.
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ATHEN HOFFT AUF DURCHBRUCH IM SCHULDENSTREIT
Weiterhin im Blick behalten die Anleger auch das Thema Griechenland: Athen hofft auf einen baldigen Durchbruch im Schuldenstreit mit seinen Geldgebern. Am Montag beraten die Euro-Finanzminister erneut über einen Ausweg aus dem monatelangen Zwist, bei dem es vor allem um Reformauflagen im Gegenzug für weitere Hilfen geht. Die griechische Regierung ist wegen ihrer klammen Kassen dringend auf weitere Kredite der Geldgeber angewiesen. Anleger fürchten, dass Griechenland pleite gehen und aus der Euro-Zone ausscheiden könnte. Das dürfte die Märkte laut Experten zumindest vorübergehend in heftige Turbulenzen stürzen.
Reuters