Ausgangssituation und Signal



Gewinnwarnung beim Automobilzulieferer Leoni: Die im SDAX notierte Gesellschaft überrascht am Donnerstagabend nach Börsenschluss mit einer scharfen Gewinnwarnung. Auch die Dividende soll gestrichen werden. Am Donnerstag hat der Titel von Leoni bei 31,65 Euro geschlossen. Die Erstnotiz am Freitag lag mit 25,44 Euro bereits knapp 20 Prozent darunter. Dieser Verlust hat sich in der ersten Handelsstunde weiter ausgebaut. Mit dem heutigen Kurseinbruch wurde die wichtige Unterstützung bei 28,90 Euro nach unten durchsäbelt - siehe Tageschart. Wie geht es weiter?

Die Charts im Detail



Mit dem heutigen Kursdesaster stößt der Tageschart an seine Grenzen. Hier bedarf es schon einer längerfristigen Kurvendarstellung, um übergeordnete Chartmarken aufzuspüren. Wochen- und Monatscharts geben Auskunft. Im Wochenchart ersichtlich: Das Kursdesaster um Leoni dauert schon seit vergangenem Juni an, als der Titel zu einer scharfen Korrektur ansetzte und die 200-Tagelinie begann, abwärts zu gleiten. Dieser spiegelt die Kursentwicklung der vergangenen 200 Handelstage wider und zeigt damit das langfristige Kursgebare in komprimierter Form auf.

Die nächste Unterstützungslinie machen Technische Analysten jetzt im Bereich um 20,50 Euro aus; dort lag das 2011er-Tief. Auch wenn die Aussagekraft derart lang zurückliegender Chartmarken oftmals angezweifelt wird: Sie haben auch heute noch, sieben Jahre danach, ihre Bedeutung. Leoni mit Sitz in Nürnberg ist ein führender deutscher Hersteller in den Produktgruppen Drähte, Kabel und Bordnetz-Systeme.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Empfehlung: Verkaufen.
Kursziel: 20,50 Euro
Stoppkurs: 38,44 Euro (200-Tagelinie)

Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Autor: Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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