Auch wenn sich der DAX derzeit stark präsentiert: Im langfristigen Chartbild mischen sich, wie eingangs erwähnt, kritische Elemente. Sollte der Index wieder in eine Abwärtsphase übergehen, könnten die nachfolgend charttechnisch angeschlagenen Einzelwerte überproportional stark an Wert verlieren.

Infineon-Aktie: Volatiles Verhalten im Abwärtstrend



Kurs am 7. Januar 2019: 17,43 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 15,76 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 20,60 Euro (200-Tagelinie)

Die Aktien von Infineon befinden sich nach wie vor in einem intakten Abwärtstrendkanal, der sich Ende Juni vergangenen Jahres etabliert hat. Dem ging ein Test des Widerstands um 25 Euro voraus, wo die Infineon-Aktie Ende Juni ein Allzeithoch (25,76 Euro)ausbilden konnte. Zuviel des Guten, sagten sich Anleger, und machten Kasse: In den darauffolgenden Monaten fiel der Titel bis auf 15,76 Euro zurück. Der mittelfristige Aufwärtstrend ist gebrochen; davon zeugt die nach unten gleitende 200-Tageslinie. Sie gibt die durchschnittlichen Notierungen der vergangenen 200 Handelstage wider und spiegelt damit das mittelfristige Trendverhalten des Hightech-Werts. Solange dieser gleitende Durchschnitt fällt, solange gilt der mittelfristige Abwärtstrend grundsätzlich als intakt.

Anleger sollten sich im Falle von Infineon auf tendenziell weiter nachgebende Notierungen einstellen. Zwar bewegen sich die Kurse zwischenzeitlich 18 Prozent unterhalb ihrer 200 Tageslinie (siehe Grafik unterhalb des Charts), doch stellt diese Größe, rückblickend betrachtet, noch kein Extremwert dar. Anleger achten jetzt auf die Unterstützung bei 15,76 Euro. Ein Fall unter diese Kursmarke würde weitere Verkaufsaufträge nach sich ziehen. Die nachfolgende Unterstützung läge dann im Bereich um 14 Euro.



Auf Seite 2: Merck





Merck-Aktie: Aufwärtstrendlinie in Gefahr



Kurs am 7. Januar 2019: 89,90 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 84,24 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 100,95 Euro

Die Aktien von Merck haben zu Jahresbeginn eine mittelfristige Aufwärtstrendlinie nach unten durchbrochen. Dies ist grundsätzlich kritisch zu sehen. Positiv ist zu bewerten, dass sich die Notierungen noch oberhalb ihrer 200-Tagelinie bewegen, auch wenn es hier in der Vorwoche bereits zu einem Test nach unten kam. Wochenschlusskurse unterhalb dieser gleitenden Durchschnittslinie (derzeit bei 88,50 Euro verlaufend) kämen einem Verkaufssignal gleich.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich im Bereich der 90-Euromarke eine Widerstandslinie etabliert hat. Diese dürfte zusätzlich auf die weitere Kursentwicklung lasten, insbesondere dann, wenn es auch im Gesamtmarkt zu Gewinnmitnahmen kommen sollte. Selbst eine potenzielle Erholungsphase hätte ihre Grenzen - spätestens um 100 Euro wären Gewinnmitnahmen einzukalkulieren. Das Aufwärtspotenzial sehen wir damit auf vorerst rund 10 / 12 Prozent beschränkt. Andererseits dürfte ein Fall unter die 200-Tagelinie ein Abwärtspotenzial bis 81 /84 Euro eröffnen. Dann müsste ein Test des 2018er-Tiefs bei 74,54 Euro einkalkuliert werden.



Auf Seite 3: Vonovia





Vonovia-Aktie: Zeigt zunehmende Schwäche



Kurs am 7. Januar 2019: 40,43 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 38 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 44,88 Euro

Aufpassen, heißt es derzeit bei den Titeln von Vonovia: Die Aktien schlossen in der Vorwoche unterhalb ihrer 200-Tagelinie, was grundsätzlich kritisch stimmt. Die Aufwärtstrendlinie wurde bereits im vergangenen September durchbrochen, was zu einem Kurseinbruch bis 38,07 Euro führte. Die anschließende Erholung trugen die Notierungen zurück nach oben bis in den Bereich um 43 Euro. Dort aber erwies sich besagte Aufwärtstrendlinie als Hürde - und die Kurse knickten erneut ein. Insbesondere die letzte Wochenkerze im Dezember (vorletzte Kerze im Chartbild) stimmt mit ihrem großen, roten Körper kritisch.

Bei der Vonovia-Aktie überwiegen derzeit die kritischen Punkte. Der Weg nach Norden ist durch mehrere Widerstände ab 41,30 Euro (= 200 Tagelinie) gepflastert. Insbesondere das Anfang September 2018 markierte Allzeithoch bei 44,88 Euro dürfte sich als harte Hürde auf den weiteren Spurt nach oben erweisen. Außerdem verliert die Aufwärtsbewegung zunehmend an Stärke, was durch die zwischenzeitlich nahezu waagrecht verlaufende 200-Tagelinie zum Ausdruck kommt. Spätestens die nächste Korrektur beim DAX dürfte die Vonovia-Aktie deshalb weiter belasten. Sollte dabei die Kurslinie um 38 Euro durchbrochen werden, so wäre mit einem weiteren Abgleiten in Richtung 35,71 Euro zu rechnen - dort findet sich der Tiefstkurs des vergangenen Jahres.



Auf Seite 4: HeidelbergCement





HeidelbergCement-Aktie: Baut seinen Abwärtstrend aus



Kurs am 7. Januar 2019: 55,32 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 50 / 52 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 65 Euro / 68 Euro (200-Tagelinie)

Ein echtes Fundament ist im Aktienchart von HeidelbergCement nicht wirklich auszumachen: Nachdem der Titel Anfang 2018 mit 96,16 Euro ein Mehrjahreshoch beschrieben hat, tendieren die Papiere abwärts und haben im Jahresverlauf 45 Prozent an Wert verloren. Mit aktuellen Kursen um 55 Euro kostet ein Anteilsschein von HeidelbergCement derzeit so viel wie im Herbst 2014. Getragen durch die positiven Vorgaben beim DAX kam es in der ersten Januar-Woche zu Gewinnen auch bei der HeidelbergCement-Aktie; die positive Wochenkerze mit ihrem langen weißen Körper und unterem Docht zeugt davon. Ob diese Kursstärke aber ausreicht, um den Dreh nach oben zu schaffen, darf bezweifelt werden - zu viel Porzellan wurde im Vorjahr zerbrochen.

Solange der Sprung über den Abwärtstrendkanal nicht gelingt, solange sollten langfristig orientierte Anleger Vorsicht walten lassen. Die obere Begrenzung des besagten Trendkanals verläuft bei derzeit 60 Euro; knapp oberhalb davon wartet mit der 61,20er-Linie eine weitere Hürde. Diese stellt die Höchstkurse vom vergangenen Dezember dar. Sollte andererseits die Unterstützung bei 51,84 Euro fallen, so wäre dies als Verkaufssignal auszulegen. Das hieraus resultierende Abwärtspotenzial läge im Bereich der 2014er-Tiefs; sprich: Bei 48,32 Euro.



Auf Seite 5: Beiersdorf





Beiersdorf-Aktie: Wo ist der klare Trend?



Kurs am 7. Januar 2019: 91,68 Euro
Nächste mittelfristige Unterstützung: 85,12 Euro
Nächster mittelfristiger Widerstand: 96,14 Euro (200-Tagelinie)

Verloren ist bei den Aktien von Beiersdorf (noch) nichts. Gleichwohl überzeugt der Titel des Konsumgüterkonzerns mit einem relativ volatilem Kursverhalten. Chartisten vermissen einen klaren Trend: Mit aktuellen Kursen um 92 Euro kostet eine Beiersdorf-Aktie wieder so viel / so wenig wie letztmalig im April 2017.Noch bewegen sich die Wochenkerzen entlang einer Aufwärtstrendlinie, die derzeit bei 90 Euro verläuft. Dort lagen auch die Tiefstkurse vom vergangenen Dezember. Auf der Oberseite wartet mit der 200-Tagelinie bei 96 Euro ein Widerstand gen Norden.

Auch wenn (noch) nichts verloren ist: Sollte der Unterstützungsbereich um 88,74 / 89,84 Euro nach unten verletzt werden, so müsste der im Frühjahr 2018 ausgebildete Aufwärtstrend infrage gestellt werden. Das hieraus resultierende Abwärtspotenzial sähen wir in diesem Falle bis an das 2018er-Tief heran; dieses lag bei 85,12 Euro wie im nachfolgenden Chart erkennbar. Die nachfolgende Unterstützung läge um 80 Euro.



Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.