Kurz vor den Zahlen der Tech-Giganten Microsoft und Alphabet tätigen milliardenschwere Investoren enorme Bewegungen bei den Aktien. Wissen die etwa schon mehr?

Es geht wieder los: Die Unternehmen öffnen ihre Bücher und berichten über die Zahlen der jüngst abgeschlossenen Quartale. Besonders beachtet: Die Zahlen von Tech-Giganten wie Nvidia, Microsoft, Alphabet & Co. Denn die legen seit einiger Zeit eine Rallye hin und gehen, vor allem bedingt durch den Hype um das Thema künstliche Intelligenz (KI).

Die Offenlegungen der Quartalszahlen können Anlegern so einen Einblick geben, wie erfolgreich sich die KI-Begeisterung tatsächlich im Geschäft niederschlägt. Doch für Anleger sind die Zahlen noch aus einem weiteren Grund enorm spannend: Denn häufig reagierten die Aktien der Tech-Stars in der Vergangenheit stark auf die Quartalsoffenlegungen. So konnte die Nvidia-Aktie nach der Veröffentlichung der Zahlen zum vierten Quartal nochmal extrem ansteigen.

Besonders auffällig wird es, wenn große institutionelle Anleger kurz vor den Zahlen nochmal hohe Käufe und Verkäufe tätigen, denn die können Aktionären schon eine ungefähre Richtung vorgeben, ob es nach den Zahlen für die Aktie bergauf oder bergab gehen kann.

Und ein Blick auf die Bewegungen bei Microsoft und Alphabet zeigt: Kurz, bevor diese am Donnerstag ihre Bücher öffnen, tätigten die großen Anleger nochmal Bewegungen in Millionenhöhe.

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Microsoft und Alphabet: Deutsche Bank & Co. schlagen zu

Für die Google-Mutter Alphabet scheinen die großen Investoren überwiegend optimistisch: So zeigen Transaktionen aus der Datenbank von Bloomberg, dass etwa die Deutsche Bank zum Stand des 23. Aprils, also heute, über 6,8 Millionen Aktien der Alphabet A Aktie und über 2,7 Millionen Aktien der Alphabet C Aktie nachgekauft hat. Zum Stand des 22. Aprils hat außerdem die Credit Suisse ihre Anteile bei Alphabet A um über 223.000 Aktien aufgestockt und bei Alphabet C um über 278.000 Aktien. Zum Stand des 23. Aprils kauften außerdem Nationwide Fund Advisors über 118.000 Aktien hinzu, am 22. April legte auch Doubleine ETF Trust mit über 121.000 Aktien nach bei der Alphabet A Aktie. Es fanden aber auch Verkäufe statt: So trennte sich Franklin Resources am 22. April von über 270.000 Aktien, BNP Paribas von über 384.000 Aktien.

Optimistisch scheint die Deutsche Bank auch für Microsoft, denn zum Stand des 23. Aprils kaufte sie über 4,5 Millionen Aktien hinzu. Ansonsten fanden aber keine größeren Zukäufe in den vergangenen Tagen statt. Die Credit Suisse hingegen verkaufte zum Stand des 22. Aprils fast 162.000 Aktien und BNP Paribas trennte sich sogar von fast 600.000 Aktien.

Doch was erwarten Analysten für die anstehende Berichtssaison? Bei Alphabet rechnen sie im Durchschnitt beim Umsatz tatsächlich mit einem Minus von fünf Prozent auf 66 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Ein Rückgang des Wachstums ist in den vergangenen Quartalen nie passiert. Auch für das nächste Quartal wird hier ein Minus erwartet. Was die Investoren aber freuen könnte, ist, dass beim Gewinn je Aktie eins stolzes Plus von 28 Prozent auf 1,49 US-Dollar erwartet wird. Im Vorjahresquartal ging der Gewinn je Aktie noch um elf Prozent zurück. Auch für das zweite Quartal wird ein Plus erwartet.

Bei Microsoft werden die Zahlen des dritten Quartals 2024 erwartet, das am 31. März endete. Analysten rechnen hier mit einem Plus beim Umsatz um 15 Prozent auf 60,78 Milliarden US-Dollar und auch der Gewinn je Aktie könnte um 16 Prozent auf 2,83 US-Dollar ansteigen. Im Vorjahr erzielte Microsoft hier nur einstellige Wachstumsraten.

Fazit

Es bleibt spannend, welche Zahlen die beiden Tech-Giganten am Donnerstag präsentieren. Fest steht aber: Bei beiden Unternehmen handelt es sich um innovative, zukunftsträchtige Tech-Giganten mit stabilen Geschäftsmodellen, die in den nächsten Jahren weiterhin profitieren sollten. Da Innovation selten linear abläuft, sondern meist disruptiv, sollten sich Anleger bei Unternehmen in dieser Größenordnung nicht zu sehr von einzelnen Quartalsergebnissen verrückt machen lassen, sondern sich auf die langfristigen Chancen dieser Unternehmen konzentrieren. Denn gerade das Potenzial von künstlicher Intelligenz ist erst am Anfang und wird sich erst in den nächsten Jahren zunehmend in den Geschäftszahlen niederschlagen. BÖRSE ONLINE bleibt für beide Unternehmen bullisch und steckt die Kursziele für Microsoft bei 420 Euro und für Alphabet (A) bei 170 Euro. Das entspricht einer Kurschance von jeweils elf und 16 Prozent. 

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