Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich erneut gebessert. Das Ifo-Geschäftsklima ist im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler gestiegen. Bankvolkswirte hatten im Schnitt allerdings mit einer Verbesserung auf 90,3 Punkte gerechnet. Diese Verfehlung ließ den Deutschen Aktienindex DAX am Vormittag zeitweilig auf 14.970 Punkte abrutschen. Und nun?
Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch trotz erneut leicht verbesserter Konjunkturaussichten unter Druck geraten. Während die Unternehmen ihre Zukunftsperspektiven deutlich besser bewerteten, schätzten sie ihre aktuelle Lage jedoch etwas schlechter ein.
Bankökonomen kommentierten die Zahlen positiv, warnten aber auch vor zu viel Optimismus. "Den Anstieg des Geschäftsklimas kann man schon fast routiniert zur Kenntnis nehmen", erklärte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. "Dass sich die Lage der Unternehmen eingetrübt hat, passt dagegen nicht ganz ins hoffnungsfrohe Bild der Konjunkturerholung", relativierte der Ökonom. Man solle jetzt nicht zu schnell zu optimistisch werden, nur weil der befürchtete Absturz ausgeblieben sei.
Am deutschen Aktienmarkt gerieten viele Aktienkurse am Mittwoch-Vormittag unter Druck. Bis auf 14.970 Zähler rutschte der DAX ab, bevor er sich wieder fangen konnte. Bereits am vergangenen Donnerstag hat der Leitindex seinen sehr steilen, kurzfristigen Aufwärtstrend verlassen.
Rein charttechnisch betrachtet befindet sich der DAX nun in einer neutralen Zone. In den kommenden Tagen dürfte der Index zwischen gut 14.900 und etwa 15.150 Punkten schwanken. Würden 14.900 Punkte unterschritten, müsste kurzfristig mit einem weiteren Abgleiten des DAX bis gut 14.800 Zählern gerechnet werden. Bei einem Unterschreiten böte dann die Horizontale bei knapp 14.600 DAX-Punkten Unterstützung.
Sollte der DAX hingegen das bisherige 2023er-Hoch bei 15.269 Zählern überwinden, würde sich das Chartbild wieder aufhellen. Längerfristig orientierte Anleger haben im aktuellen Szenario keinen Handlungsbedarf und halten ihre Papiere. Insgesamt deutet schließlich fundamental vieles darauf hin, dass die vor einigen Wochen noch befürchtete Rezession mit möglicherweise markanten Kursrückgängen an der Börse wohl nicht eintritt. (Mit Material von dpa-AFX)
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