Nicht zuletzt bietet Lanxess Flammschutz- und Schmierstoffadditiva an. Um sich in diesen beiden Segmenten zu verstärken, übernimmt Lanxess den US-Konkurrenten Chemtura. Den 2,4 Milliarden Euro teuren Kauf finanzieren die Kölner unter anderem durch die Emission einer Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro. Der vorerst bis 2076 laufende Bond ist attraktiv verzinst, die Anleihe ist aber auch nachrangig - im Fall einer Insolvenz werden Nachranggläubiger erst dann bedient, wenn zuvor alle nicht-nachrangigen Schuldtitel ausbezahlt wurden.
Sorgen um ihr Geld müssen sich Investoren allerdings nicht machen. Die Ratingagentur Moody’s sieht den Chemtura-Deal positiv und bestätigte nach Bekanntgabe der Akquisitionspläne die "Baa3"-Einstufung mit stabilem Ausblick. Nach Einschätzung von Moody’s verstärkt Lanxess mit dem Kauf von Chemtura sogar seine "finanzielle Widerstandskraft". Der Hybridbond selbst wird aber zwei Stufen tiefer als das für herkömmliche Anleihen von Lanxess geltende Rating mit "Ba2" eingestuft.
Kosten im Blick
Ein Downgrade wäre auch nicht gerechtfertigt gewesen. Durch den "großen strategischen Coup" will Lanxess-Chef Matthias Zachert bis zum Jahr 2020 Syn-ergien in Höhe von rund 100 Millionen Euro heben. Zudem will Zachert nach der Übernahme die Verschuldung schnell zurückführen. Unter seiner Regie betreibt der Konzern eine sehr vorsichtige Finanzpolitik. Der operative Cashflow ist zuletzt stark gestiegen.
Anleger können daher entspannt bleiben: Die Risikoeinschätzung für den Bond ist zwar hoch, ein Zahlungsausfall erscheint jedoch höchst unwahrscheinlich.