Lanxess-Anleihe: Von cleveren Deals profitieren
· Börse Online RedaktionMatthias Zachert übernahm den Chefposten bei Lanxess im April 2014. Der Kölner Spezialchemiekonzern war seinerzeit aufgrund des schwachen Kautschukgeschäfts in arge Bedrängnis geraten. Die Krise hat der passionierte Langstreckenläufer Zachert durch Sparmaßnahmen und umfassende Restrukturierungen in den Griff bekommen.
Der US-Großinvestor Warren Buffett ist bei Lanxess eingestiegen, teilte der Chemiekonzern am Montag mit. Der Investor halte über seine Rückversicherungsfirma General Reinsurance gut drei Prozent der Stimmrechte. General Re gehört zur Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway. General Re gehört zur Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway.
Der in der Autoreifenproduktion benötigte synthetische Kautschuk wird mittlerweile in einem 50 : 50 Gemeinschaftsunternehmen mit dem saudi-arabischen Öl- und Gasriesen Aramco hergestellt. Durch den Deal floss Lanxess über eine Milliarde Dollar zu. Einen Teil der Summe wurde zum Abbau von Schulden genutzt. Ende vergangenen Jahres fiel die Nettoverschuldung mit 269 Millionen Euro um 78 Prozent geringer aus als noch Ende 2015.
Die erwarteten Synergieeffekte scheinen zu wirken, auch zieht die Kautschuknachfrage wieder an. Nach den starken Steigerungen im ersten Quartal erwartet Zachert für das Gesamtjahr 2017 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von über 1,2 Milliarden Euro. Es wäre das beste Ergebnis in der bislang zwölfjährigen Geschichte des einst zu Bayer gehörenden Konzerns.
Der im vergangenen Jahr erworbene US-Konzern Chemtura soll zum künftigen Wachstum kräftig beitragen. Den Kaufpreis von 2,4 Milliarden Dollar finanzierte Lanxess unter anderem durch die Emission mehrerer Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten. Trotz des hohen Kapitalbedarfs bestätigte S & P die Bonitätseinstufung "BBB-", senkte den Ausblick jedoch auf "negativ". Angesichts der starken Ergebnisse ist eine Herabstufung in den Non-Investment-Grade-Bereich aber unwahrscheinlich.