Bis 2025 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung
Schwierigkeiten mit
der Wasserversorgung haben. Schon
heute sind 1,5 Milliarden Menschen von absoluter
Wasserknappheit betroffen. Zahlen
wie diese werden die Vereinten Nationen
am 22. März wieder ins Bewusstsein einer
breiten Öffentlichkeit rufen. Seit 1993 dient
der Internationale Weltwassertag dazu, an
einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource
Wasser zu appellieren.
Die Gründe für deren Mangel sind vielfältiger
Natur. Das anhaltende Bevölkerungswachstum,
der mit dem zunehmenden
Wohlstand einhergehende höhere
Pro-Kopf-Verbrauch sowie die zunehmende
Verschmutzung des verfügbaren
Trinkwassers sind an erster Stelle
zu nennen. Während Menschen in
einigen
Entwicklungsländern mit nur
fünf Litern am Tag auskommen müssen,
liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch
in Europa pro Kopf und Tag bei
etwa 200 Litern.
Auf Seite 2: Unterschiedliche Geschäftsfelder
Unterschiedliche Geschäftsfelder
Zahlreiche Branchen mischen mit, um
die künftige Wasserversorgung sicherzustellen.
Dazu zählen die Hersteller von
Pumpen, Ventilen und Leitungsrohren.
Spezialisten wie die US-Firmen Lindsay
und Valmont Industries entwickeln Bewässerungssysteme
für den sparsamen Umgang
mit Wasser in der Landwirtschaft.
Neue Filtermethoden und UV-Technologien
kommen bei der Reinigung von Haushalts-
und Industrieabwässern zum Einsatz.
Und vor allem in den sonnenreichen
Regionen Nordafrika und Mittlerer Osten
werden Anlagen zur Entsalzung von Meerwasser
gebaut.
Die höchsten Margen erzielen die Wasserversorger.
"Nach den Anlaufkosten für
den Aufbau von Leitungsnetzen und der
entsprechenden Infrastruktur sinken die
operativen Kosten", erläutert Gerhard
Wagner, Fondsmanager bei Swisscanto.
Neben den nachhaltig hohen Margen sieht
er hohe technologische Eintrittsbarrieren
und die langfristige Kundenbindung
als weitere Alleinstellungsmerkmale,
etwa bei den
Marktführern in der Wasserfiltertechnik
mit ihrem Ersatzteilgeschäft
und ihren Serviceleistungen.
Längst haben Fondsgesellschaften den
Megatrend Wasserversorgung aufgegriffen.
"Das Wachstum der in die Wasserversorgung
involvierten Sektoren zeichnet
sich durch eine hohe langfristige Visibilität
aus. Zugleich glänzen die beteiligten Firmen
mit einer hohen Rendite bei einer
niedrigen Schwankungsanfälligkeit", fasst
Arnaud Bisschop, Fondsmanager beim
Schweizer Bankhaus Pictet, die Vorzüge
von Wasserinvestments zusammen. Der
von ihm und zwei Kollegen gemanagte und
im Jahr 2000 aufgelegte Pictet Water ist
nicht nur der älteste Fonds, der ausschließlich
in Wasserversorgung investiert, sondern
mit einem Volumen von gut drei Milliarden
auch der größte.
Dabei ist das Wassergeschäft kein rein
defensiver Sektor. Vor allem Unternehmen,
die etwa neue Technologien für das
Reinigen von Abwässern oder Chemikalien
für die Wasseraufbereitung entwickeln,
sind eher als Zykliker einzuordnen. "Diese
Firmen hängen von den Kapitalausgaben
der Industriekonzerne ab, und die sind
wiederum an die Konjunktur gekoppelt",
erklärt Gerhard Wagner von Swisscanto.
Auf Seite 3: Einzelwerte und Fonds
Einzelwerte und Fonds
Je nach Risikoneigung können Anleger
sich die Aktien von dividendenstarken
Wasserversorgern und Technologiefirmen
mit einer höheren Wachstumsdynamik ins
Depot legen. Eher defensiven Charakter haben lokale Wasserversorger wie die
Beijing
Enterprises Group in China und
American Water Works. Letztgenannte
Firma ist im aktuellen Marktumfeld mit der
anziehenden US-Konjunktur die um einen
Tick bessere Wahl. Dank der dominierenden
Stellung auf dem Heimatmarkt wird
die Gesellschaft an den öffentlichen Aufträgen
kräftig mitverdienen.
Auf der Technologieseite favorisieren
wir aktuell Xylem. Die US-Firma hat von
Pumpstationen über Filtrationstechnik
und Analysesysteme zur Wasserqualität
bis hin zur Desinfektion mit UV alles im
Angebot.
Um das bislang auf die USA und
Europa konzentrierte Geschäft stärker auf
die Schwellenländer auszurichten, wurde
zuletzt kräftig investiert. Ein weiterer Allrounder
in Wasserversorgung und Umwelttechnik
ist der französische Konzern
Veolia Environnement. Nach den politisch
erzwungenen Preissenkungen auf dem
Heimatmarkt Frankreich lieferte Veolia zuletzt
gute Geschäftszahlen für 2014 und
überzeugte beim Ausblick.
Mit Aktienfonds und ETFs können Anleger
die gesamte Bandbreite der Wasserversorgung
abdecken. Die beiden größten
Indexfonds,
der iShares S & P Global Water
wie auch der Lyxor World Water, schütten
bei ähnlichen Gesamtkosten Dividenden
aus. Aus dem weiten Feld der Wasserfonds
überzeugt zurzeit vor allem der Swisscanto
Equity Fund Water mit seinem doppelten
Fokus auf Versorger-Schwergewichte und
technologische Nischenplayer. Beim KBC
Eco Water Fund bilden Infrastrukturfirmen
gut 60 Prozent des Portfolios, während
Technologiefirmen und Versorger ähnlich
gewichtet sind.
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