Ein Unternehmen, das als wahre Dividendenperle glänzt, ist Leifheit. Der Hersteller von Haushaltsprodukten und Küchenutensilien, dessen Gründung auf das Jahr 1959 zurückgeht, erhöhte die Dividende seit 2011 jedes Jahr auf zuletzt - zwei Euro je Aktie. Zusätzlich schütten die Nassauer einen Sonderbetrag von 75 Cent pro Aktie aus. Damit kommen Anleger auf eine Rendite von mehr als fünf Prozent.
Und das soll keine Ausnahme sein. Künftig wird das Management jedes Jahr über Sonderausschüttungen nachdenken. Das Unternehmen beabsichtigt, 75 Prozent des freien Cashflows als Basisdividende auszuschütten. Sonderzahlungen gibt es dann, wenn am Jahresende mehr Geld in der Kasse ist, als das Unternehmen für mögliche Übernahmen oder für den Ausgleich von saisonalen Schwankungen benötigt.
Etwas angestaubt, aber deshalb nicht weniger gültig, ist die Börsenregel, dass man nur Aktien von Unternehmen kaufen soll, deren Geschäftsmodell man versteht. Auch hier punktet Leifheit. Die Nassauer sehen sich als innovative Firma und wollen "immer eine Idee besser" sein, als die Konkurrenz. Ob Wischmop, Wäschetrockner oder Küchenwaage - zumindest eines der vielen Leifheit-Produkte findet sich in jedem dritten deutschen Haushalt. Die Marken Leifheit und Soehnle haben einen hohen Bekanntheitsgrad. 2015 steigerte das in Rheinland-Pfalz ansässige Unternehmen seinen Umsatz um fünf Prozent auf 231,8 Millionen Euro. Der Nettogewinn betrug 14,3 Millionen Euro. Und 2016 soll sich die Entwicklung beschleunigen. Denn der Strategieschwenk des Konzerns zu mehr Innovationen und einer raschen regionalen Expansion müsste sich zunehmend bezahlt machen. So hat Leifheit bereits große Erfolge in Mittel- und Osteuropa. Daneben trägt der E-Commerce-Bereich maßgeblich zum Umsatzwachstum bei. Vor diesem Hintergrund gibt sich Konzernchef Thomas Radke, der eigentlich für vorsichtige Prognosen bekannt ist, optimistisch.
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Unternehmen ist schuldenfrei
Lange Zeit galt die Leifheit-Aktie an der Börse eher als Mauerblümchen. Vor allem institutionelle Anleger mieden den Wert, weil der Streubesitz gering war. Die Familie Schuler-Voith hielt die Mehrheit. Im Zuge einer Neuausrichtung des Vermögens trennte sich die Familie vor einem Jahr von ihrem Aktienpaket. Institutionelle Investoren griffen zu. Die Leifheit-Aktie notierte damals auf ihrem Allzeithoch bei 58 Euro. Ein Niveau, das sie seitdem nicht mehr erreicht hat. Zuletzt tendierte der Titel seitwärts. Die großzügige Dividendenpolitik sowie der Streubesitz von 76 Prozent sollten aber das Interesse an der Aktie neu entfachen. Das Bankhaus Lampe jedenfalls meint, dass mehr möglich sei. Das Kursziel der Analysten beträgt 60 Euro. Neben dem operativen Potenzial glauben die Experten, dass auch das Ausschüttungsvolumen noch nicht ausgereizt sei. Leifheit habe die Finanzkraft für einen höheren Bonus. Das Unternehmen ist schuldenfrei und die Netto-Cash-Summe pro Aktie beträgt rund zwölf Euro.