Für die Anleger ist der Einstieg der Italiener auch keine wirkliche Überraschung. Seit am vergangenen Mittwoch das "Manager Magazin" über die weiteren Verkaufsabsichten des Finanzinvestors KKR berichtete, ging es für die Hensoldt-Papiere inzwischen um bis zu 23,5 Prozent aufwärts.

Für einen 25,1-Prozent-Anteil zahlten die Italiener KKR mit 23 Euro je Aktie einen um 35 Prozent höheren Preis als der Bund für seine Sperrminorität hingelegt hatte, erklärte der Commerzbank-Analyst Sebastian Growe. Der Leonardo-Einstieg unterstreiche zwar die Attraktivität von Strategie und Fundamentaldaten, für die Aktionäre im Streubesitz bleibe die Lage aber unsicher. Vom Quartalsbericht Anfang Mai erhofft er sich mehr Klarheit - auch ob die Italiener möglicherweise noch mehr vorhaben.

Der Warburg-Experte Christian Cohrs rechnet bei der Genehmigung nicht mit Problemen, zumal entsprechende Sondierungsgespräche bereits vorab gelaufen sein dürften. Er verwies auf enge politische Beziehungen und eine militärische Zusammenarbeit, so dass die Frage der nationalen Sicherheit kein Hindernis darstellen dürfte. Insgesamt zieht Cohrs wie Growe positive Rückschlüsse aus der Transaktion.

Seit dem Börsengang Ende September 2020 haben sich die Hensoldt-Aktien für die Anleger glänzend entwickelt. Zu zwölf Euro ausgegeben steht für den SDax-Neuling inzwischen ein Buchgewinn von bis zu 45 Prozent zu Buche. Der Nebenwerteindex kletterte seither um 35 Prozent.

dpa-AFX