Die Leoni-Papiere seien hoch bewertet, gerade im Vergleich mit anderen Autozulieferern, hieß es von Analysten. Im MDax sind sie der in diesem Jahr bislang drittbeste Wert mit einem Plus von rund 61 Prozent.
Marktteilnehmer nannten Gewinnmitnahmen als Grund für die jüngsten Verluste, war doch ansonsten die Nachrichtenlage zu dem Unternehmen an diesem Mittwoch durchweg positiv.
Der Kabel- und Bordnetzspezialist hatte sich nach kräftigen Zuwächsen höhere Ziele für das Gesamtjahr gesetzt. Der Konzernumsatz soll 2017 auf rund 4,8 Millionen Euro steigen, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf circa 220 Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Anleger waren erfreut.
Von Januar bis September kletterten die Erlöse dank besserer Geschäfte und höherem Kupferpreis um fast zehn Prozent auf 3,63 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vervielfachte sich von 49,2 Millionen Euro vor Jahresfrist auf 183,1 Millionen Euro.
Dazu trugen laut Leoni neben operativen Verbesserungen in der Bordnetzesparte, dem größeren der beiden Segmente, mehrere Einmalfaktoren bei. Der Verkauf des Geschäfts mit Haus- und Elektrogerätekabeln brachte den Franken 25 Millionen Euro ein. Zudem erhielten sie von der Versicherung fünf Millionen Euro Entschädigung für einen Betrugsfall, bei dem Leoni im vergangenen Jahr um 40 Millionen Euro geprellt worden war. Die Restrukturierung verschlang zudem konzernweit 23,5 Millionen Euro, wovon der Großteil auf das Bordnetzegeschäft entfiel.
Inzwischen laufen die Geschäfte dort wieder rund, Gewinn und Umsatz legten kräftig zu. Zuletzt gingen im Bordnetzesegment zahlreiche Bestellungen rund um die Elektromobilität ein, darunter ein großer Auftrag für die Komplettverkabelung der neuen E-Auto-Plattform eines großen Herstellers.
rtr