Leoni baut seine schlingernde Bordnetzsparte tiefgreifend um und trennt sich gleichzeitig vom zuständigen Manager. Andreas Brand lege sein Amt im Vorstand in gegenseitigem Einvernehmen nieder, teilten die Nürnberger am Montag mit. Bis zur Nachfolgeregelung übernehmen die beiden Vorstände Frank Hiller und Dieter Bellé seine Aufgaben. Brands Abschied werteten die Börsianer positiv. "Die Personalie Andreas Brand zeigt immerhin, dass Leoni den Problembereich nun angeht", sagte ein Händler.
Leoni wagte nach der folgenreichen Gewinnwarnung vor vier Wochen nun eine neue Jahresprognose. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr mindestens 4,4 Milliarden Euro und der Betriebsgewinn mehr als 130 Millionen Euro betragen, hieß es. Die Franken arbeiten weiter an einem Konzept, um die schwächelnde Bordnetzsparte wieder auf einen ertragreichen Wachstumskurs zu führen.
Leoni hatte mit der Gewinnwarnung Mitte Oktober einen Kursrutsch seiner Aktie ausgelöst. Analysten hatten bemängelt, dass das Traditionsunternehmen keine neuen Jahresziele benannt hatte, nachdem es die vorangegangene Ergebnisprognose gekippt hatte. Erst Mitte September hatte Leoni seine Ziele für 2016 wegen des Verkaufs der Hälfte an seinem chinesischen Bordnetz-Werk gesenkt.
Reuters