Sie büßten am frühen Nachmittag im nahezu unveränderten MDAX rund 7 Prozent auf 33,40 Euro ein, damit fielen die Papiere auf den tiefsten Stand seit Ende 2016. Im Jahresverlauf summiert sich der Kursverlust nun auf knapp 46 Prozent, womit die Aktien zu den drei größten Verlierern im Index der mittelgroßen Werte gehören.
Vor allem die Abstufung der Schweizer Bank UBS auf "Sell" samt dem von bislang 54 auf 29 Euro gesenkten Kursziel brachte die Anteilsscheine unter Druck. Analyst Julian Radlinger verwies auf die Kabel-Verbauung in Elektroauto-Modellen und konstatierte, dass diese weitaus geringer sei, als er bisher angenommen habe. Überprüft worden sei nun ein Tesla-(Tesla) Modell 3, nachdem im Vorjahr ein Chevy Bolt untersucht worden sei. Radlinger ergänzte außerdem, dass sich seine kurzfristige Einschätzung der Margen und des freien Barmittelflusses des auf Kabelsysteme spezialisierten Autozulieferers stark eingetrübt habe.
Equinet-Analyst Tim Schuldt bleibt optimistischer mit einem von 57 auf nun 41 Euro gesenkten Kursziel, warnt aber vor hohen Kosten im kommenden Jahr. Die Konsensschätzungen dürften daher um rund 10 Prozent sinken. Insgesamt zog er einen Vergleich zu Leonis Krisenjahren 2014/15 und gab Entwarnung: Dieses Mal sei der einzige Grund für die hohen Kosten beim Produktionsanlauf im Jahr 2019 die schiere Masse der Auftragseingänge. Es sei aber noch zu früh, um sich auf bessere Zeiten ab 2020 zu fokussieren, schrieb er und bekräftigte seine neutrale Haltung.
Ein weiterer Belastungsfaktor ist der am 24. September bevorstehende Abstieg von Leoni aus dem MDax in den SDax. Dieser wurde am Vorabend von der Deutschen Börse bekannt gegeben. Index-Experten hatten damit gerechnet. Der Nebenwerte-Index SDax findet unter Anlegern und auch Fondsgesellschaften weit weniger Beachtung als der Index der mittelgroßen Werte oder gar der Dax (DAX 30)./ck/tav/fba