Renault solle ab 2026 über sechs Jahre 26.000 bis 32.000 Tonnen Lithium von dem Startup beziehen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Im August war ein erster Vertrag im Volumen von bis zu 17.000 Tonnen geschlossen worden. Die deutsche Tochter des australischen Unternehmens, Vulcan Energie, will den Rohstoff aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewinnen. Durch die gleichzeitige Nutzung der Wärme des aus der Tiefe geförderten Wassers soll das Lithium CO2-neutral sein.

Doch das Projekt stößt auf Hürden. Vergangene Woche hatte Vulcan Energy mitgeteilt, den Genehmigungsprozess auszusetzen, um die Bevölkerung vor Ort zu überzeugen. Die finale Machbarkeitsstudie ist bisher für Mitte nächsten Jahres geplant. Vulcan erklärte, der Zeitplan könne weiterhin eingehalten werden. Nach einem Bericht der "Badischen Neuesten Nachrichten" https://bnn.de/mittelbaden/buehl/rheinmuenster/gemeinderat-rheinmuenster-stoppt-suche-nach-lithium-und-erdwaerme-im-boden von Anfang Oktober lehnte zum Beispiel der Gemeinderat Rheinmünster Probebohrungen ab wegen Bedenken über Erdbeben, die ausgelöst werden könnten, und über die Trinkwasserversorgung.

Vor einigen Wochen sorgte zudem ein Bericht des Leerverkäufers J Capital für Wirbel an der Börse in Australien. Der Terminhändler zog das Vorhaben in Zweifel, nicht nur wegen des zu erwartenden Widerstands der Bevölkerung gegen die Anlagen, sondern auch wegen angeblich falscher Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Vorhaben. Vulcan wies den Bericht zurück und will rechtlich gegen ihn vorgehen.

Neben Renault hat die Firma aus Karlsruhe auch den Opel-Mutterkonzern Stellantis, den belgischen Recycling-Spezialisten Umicore und den koreanischen Batteriehersteller LG Chem als Kunden gewonnen.

rtr