15.31 Uhr - Die Europäische Investitionsbank (EIB) bietet Hilfe bei der Finanzierung von Projekten zur Bewältigung der Flüchtlingskrise an. Als Beispiele nennt EIB-Präsident Werner Hoyer in Luxemburg Mittel für die Unterbringung, Krankenversorgung und technische Organisation der Erstaufnahme. Über genaue Summen könne er noch nicht sprechen, er sei aber überrascht von der positiven Resonanz der EU-Finanzminister auf seinen Vorschlag.

15.30 Uhr - Die österreichische Bundesregierung rechnet für den Rest des Jahres mit durchschnittlich bis zu 5000 neu ankommenden Flüchtlingen pro Tag. Diese Zahl basiere auf Einschätzungen Deutschlands über den zu erwartenden Flüchtlingsstrom. 90 Prozent der Menschen wollten nach Deutschland weiterreisen, sagte Österreichs Kanzler Wener Faymann.

15.15 Uhr - Österreichs Kanzler Werner Faymann plant nach eigenen Worten für kommenden Dienstag eine Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Ratspräsident Donald Tusk, um das weitere Vorgehen in der Flüchtlingskrise zu erörtern.

14.50 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban über die Flüchtlingskrise beraten. Das Schengen-Abkommen müsse wieder greifen, forderte Seehofer nach einer Mitteilung der Staatskanzlei. "Jetzt geht es deshalb darum, alles zu unternehmen und zu unterstützen, was den Schutz der EU-Außengrenzen sicherstellt."

14.47 Uhr - Die Zahl der Asylanträge in Deutschland hat sich im August gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. Es seien rund 36.400 Anträge beim Bundesamt für Migration gestellt worden, erklärt das Innenministerium. Entschieden habe das Amt knapp 16.800 Anträge im August. Als Flüchtlinge anerkannt wurden davon gut die Hälfte.

14.00 Uhr - Die Gerichtsmedizin in Wien gibt die Leichen der 71 in einem Schlepper-Lastwagen vermutlich erstickten Flüchtlinge nach der Obduktion zur Beerdigung frei.

13.35 Uhr - Ungarns Regierungschef Viktor Orban kündigt ein drastisches Vorgehen an: Wer illegal über die Grenze nach Ungarn komme, werde vom 15. September an inhaftiert. Flüchtlinge hätten in den vergangenen Tagen gegen ungarisches Recht verstoßen und nicht mit den Behörden kooperiert.

12.40 Uhr - In Ungarn könnten bis Ende des Jahres 400.000 bis 500.000 Flüchtlinge ankommen, sagt Außenminister Peter Szijjarto nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Deutschland, Polen, Tschechien und der Slowakei in Prag.

12.30 Uhr - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier rechnet mit der Ankunft von rund 40.000 weiteren Flüchtlingen allein an diesem Wochenende. Diese Herausforderung könne nicht von einem Land allein bewältigt werden, sagt er in Prag.

12.20 Uhr - EU-Ratspräsident Donald Tusk will noch im September einen Sondergipfel zur Flüchtlingskrise einberufen, sollten die Innenminister bei ihrem Treffen am Montag keine Einigung erzielen. Die jüngsten Gespräche mit mehreren Staats- und Regierungschefs der EU machten ihm mehr Hoffnung, dass ein Konsens möglich sei, sagt Tusk.

12.00 Uhr - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat für dieses Wochenende rund 4000 Bundeswehr-Soldaten in Rufbereitschaft versetzt. Sie sollten "im Notfall mit anpacken können", sagte die CDU-Politikerin dem Magazin "Der Spiegel". "Was personelle Hilfe angeht, haben wir noch Luft nach oben."

11.50 Uhr - Die USA könnten und sollten nach Einschätzung des UNHCR mehr für die syrischen Flüchtlinge tun. Das Angebot, 10.000 Syrer aufzunehmen, sei aber ein Schritt in die richtige Richtung, sagt der Sprecher des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen in Genf.

11.20 Uhr - In München sind am Donnerstag insgesamt 7000 Flüchtlinge angekommen, das waren 1000 mehr als gedacht, sagt eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern. Wie viele Flüchtlinge am Freitag oder am Wochenende zu erwarten seien, lasse sich noch nicht abschätzen. Die Sperrung der Zugverbindung zwischen Österreich und Ungarn und die gestiegene Zahl von Menschen auf der Balkan-Route machten die Situation unwägbarer.

11.10 Uhr - Die Österreichischen Bundesbahnen setzen den Zugverkehr von und nach Ungarn auch über das Wochenende aus. Dies sei wichtig, um den Betrieb an den Wiener Bahnhöfen zu stabilisieren, teilt das Unternehmen mit. Für Freitag sind sechs reguläre Züge aus Ostösterreich nach Deutschland geplant. Sonderzüge werde es voraussichtlich nicht geben, erklärt das Unternehmen.

11.00 Uhr - Dänemark will sich an der von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vorgeschlagenen EU-weiten Aufnahme von 160.000 Flüchtlingen aus den besonders betroffenen EU-Staaten nicht beteiligen, meldet die dänische Nachrichtenagentur Ritzau.

10.55 Uhr - Unter den EU-Staaten herrscht nach Angaben eines hochrangigen Diplomaten Einigkeit, alle Westbalkanstaaten als sichere Herkunftsländer einzustufen. Bei der Türkei haben viele EU-Länder aber noch Bedenken, sagt er in Brüssel. Größten Streit gebe es um die Verteilung der zusätzlichen 120.000 Flüchtlinge und den permanenten Verteilungsschlüssel. Allerdings sei bei letzterem Bewegung bei vielen EU-Staaten zu erkennen.

10.52 Uhr - Der Nahost-Direktor des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Peter Salama, sagt, Millionen weiterer Syrer könnten zu Flüchtlingen werden und sich auf den Weg nach Europa machen.

10.40 Uhr - Die Einreiseerlaubnis für unregistrierte Flüchtlinge aus Ungarn am vergangenen Wochenende finden zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland richtig. Von den für das ZDF-Politbarometer Befragten glauben 85 Prozent, dass diese Entscheidung zur Folge hat, dass sich noch mehr Flüchtlinge Richtung Deutschland auf den Weg machen werden.

10.38 Uhr - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann weist Kritik des Koalitionspartners CSU zurück, die Bundesregierung handele in der Flüchtlingspolitik naiv und blauäugig. "Die CSU handelt wohlfeil", sagte Oppermann dem Südwestrundfunk laut Mitteilung des Senders. "Sie kann selbst keine Alternative bieten. Da soll nur zusätzlich Angst geschürt werden."

10.25 Uhr - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer kritisiert Kanzlerin Angela Merkels Alleingang bei der Entscheidung vom vergangenen Wochenende, Tausende unregistrierte Flüchtlinge aus Ungarn aufzunehmen. "Es war zwar richtig, dass die Kanzlerin aus humanitären Gründen die Grenzen geöffnet hat, auch wenn sie damit ein Risiko für die innere Sicherheit eingegangen ist", sagt die SPD-Politikerin dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). "Aber sie hat die Länder mit dieser Entscheidung überrumpelt. Das darf nicht wieder passieren."

09.55 Uhr - Die EU-Innenminister werden einem EU-Vertreter zufolge am Montag maximal nur einen formalen Beschluss zur Verteilung von 40.000 Flüchtlingen fällen können. Eine Entscheidung zum neuen Vorschlag der EU-Kommission, weitere 120.000 Flüchtlinge zu verteilen, könne erst nach Konsultationen mit dem EU-Parlament erfolgen.

09.38 Uhr - KORRIGIERT-Nach Angaben eines Vertreters des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind in Mazedonien innerhalb von 24 Stunden von Mittwoch- bis Donnerstagabend 18.00 Uhr etwa 7600 Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem benachbarten Griechenland angekommen. (stellt richtig, dass sich die UNHCR-Angaben auf einen anderen Zeitraum bezogen, nicht bis Freitagmorgen)

09.35 Uhr - Österreich rechnet durch die Betreuung von Flüchtlingen Medienberichten zufolge mit Zusatzkosten von einer Milliarde Euro. Die "Wiener Zeitung" berief sich dabei auf eine Schätzung des Außenministeriums, das auch für Integration zuständig ist. Dem "Kurier" zufolge dürften die Mehrkosten kommendes Jahr anfallen. Am Freitagnachmittag trifft die Regierung zu einer Klausur zu dem Thema zusammen.

09.20 Uhr - Deutschland braucht dem Chef des Chemieriesen Evonik, Klaus Engel, zufolge ein neues Leitbild und ein Einwanderungsgesetz. "Das Friedensversprechen und der Wohlstand unseres Landes üben auf Millionen Menschen eine ungeheure Anziehungskraft aus", sagt Engel. Vor diesem Hintergrund habe es wenig Sinn, Menschen, die in Budapest vor dem Bahnhof "Germany! Germany!" riefen, die Einreise nach Deutschland zu erschweren oder in der EU über ihre Verteilung zu streiten.

08.45 Uhr - Die österreichische Autobahn A4 im Grenzbereich zu Ungarn ist nach Polizeiangaben gesperrt, weil sich einige Dutzend Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg Richtung Wien gemacht hätten. Seit Mitternacht sind dort rund 3500 Menschen angekommen. Am Donnerstag waren es insgesamt rund 8000 Flüchtlinge - für Freitag erwartet die Polizei in Burgenland ähnliche Zahlen.

08.30 Uhr - Die finnische Regierung stimmt den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Quoten zur Verteilung der Flüchtlinge in den Mitgliedsstaaten zu, lehnt aber für die Zukunft eine verbindliche Regelung ab. "Wir können auf freiwilliger Basis weitermachen, aber nicht unter Zwang", sagt Außenminister Timo Soini.

Reuters