14.35 Uhr - Der Zugverkehr zwischen Salzburg und München ist seit dem frühen Nachmittag nach Angaben der österreichischen Bahn (ÖBB) wieder unterbrochen. Grund dafür sei ein Rückstau durch die deutschen Grenzkontrollen.

14:28 Österreich hat weiterhin einen massiven Zustrom an Flüchtlingen. "Es kommen Tausende in Österreich an, zur Stunde sind etwa 18.000 Flüchtlinge in Österreich", sagt Innenministerin Johann Mikl-Leitner. An der ungarisch-österreichischen Grenze in Nickelsdorf sind nach Polizeiangaben derzeit etwa 9000 Flüchtlinge.

14.26 Uhr - Die Slowakei untermauert ihre Ablehnung eines verbindlichen Quotensystems zur Verteilung von Flüchtlingen. Vielmehr solle eher den betroffenen Ländern geholfen werden, zu denen neben Italien und Griechenland nun auch Ungarn, Österreich und Deutschland zählten, sagt der slowakische Innenminister Robert Kalinak vor dem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Die vergangene Woche habe gezeigt, dass das Quotensystem nicht funktionieren könne, weil die Flüchtlinge nicht einmal in einem Land wie Österreich bleiben, sondern nach Deutschland weiterreisen wollten.

14.06 Uhr - Unmittelbar vor Beginn des Sondertreffens der EU-Innenminister zur Flüchtlingskrise warnt der luxemburgische Außen- und Immigrationsminister Jean Asselborn vor einem Scheitern. Der Zug gehe zwar in die richtige Richtung, sagt Asselborn, dessen Land die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Wenn aber keine Entscheidung getroffen werde, dann werde Chaos folgen und weitere EU-Staaten Grenzkontrollen wieder einführen. "Dann können wir Schengen vergessen."

14.05 Uhr - Die Grünen werfen der Bundesregierung vor, mit den Grenzkontrollen eine Politik der nationalen Egoismen und neue humanitäre Notlagen an den Grenzen losgetreten zu haben. "Die verhängnisvolle Entscheidung löst jetzt eine Abschottungskaskade in gesamt Europa aus", sagt Parteichefin Simone Peter.

13.37 Uhr - Das Bundesverteidigungministerium hat nach Angaben aus Regierungskreisen angeboten, den Betrieb von großen, neu zu schaffenden Verteilzentren für Flüchtlinge wie in Schönefeld oder Bad Fallingbostel zu übernehmen. Die Bundeswehr könne dabei alles außer den polizeilichen Aufgaben leisten, hieß es.

13.21 Uhr - Die ungarische Polizei kündigt verschärfte Kontrollen im gesamten Land an, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten und die Kriminalität zu bekämpfen. Die Maßnahmen gelten von Montagmittag bis zum 30. September, wie die Polizei auf ihrer Internetseite mitteilt.

13.20 Uhr - Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft stellen sich hinter die neuen Grenzkontrollen. Sie seien nötig, "um eine Überforderung selbst für ein gut organisiertes Land wie Deutschland zu verhindern und die Dringlichkeit einer europäischen Lösung deutlich zu machen", heißt es in einer Erklärung von BDI, BDA, DIHK und ZDH.

13.10 Uhr - Deutschland und andere Staaten des Schengen-Raums dürfen Grenzkontrollen maximal bis zu zwei Monate aufrecht erhalten. Zunächst könnten die Kontrollen im Falle unvorhersehbarer Ereignisse zehn Tage lang gelten, sagt eine Sprecherin der EU-Kommission. Dieser Zeitraum könne um je zwei Wochen verlängert werden. Die Kommission macht deutlich, dass nur die in den Schengen-Regeln geltenden Gründe für die befristete Einführung von Grenzkontrollen herangezogen werden dürfen.

13.05 Uhr - Während die Fernzüge zwischen Salzburg und München seit dem Morgen wieder fahren, bleibt der durchgehende Regionalbahnverkehr unterbrochen. Die Nahverkehrszüge aus München kehren bis zum Abend bereits im deutschen Grenzbahnhof Freilassing um, wie der Chef der privaten Bayerischen Oberlandbahn, Bernd Rosenbusch, zu Reuters sagte.

13.03 Uhr - Ungarn räumt offenbar das Flüchtlingslager in Röszke an der Grenze zu Serbien. Tausende Flüchtlinge werden mit Zügen an die Grenze zu Österreich gebracht, wie ein Reuters-Fotograf sagt.

13.01 Uhr - SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi verlangt von den USA und Kanada mehr Unterstützung. Der Flüchtlingsstrom sei nicht allein eine deutsche oder europäische Herausforderung. "Es ist eine Aufgabe der gesamten Weltgemeinschaft." Die Hilfe von Staaten wie den USA oder Kanada sei da nicht ausreichend.

12.05 Uhr - Die Bundespolizei kontrolliert aus Österreich kommende Züge am bayerischen Bahnhof Freilassing. Flüchtlinge werden aus den Zügen geleitet, wie ein Reuters-Fotograf beobachtet.

12.00 Uhr - Das Bundesinnenministerium stellt sich nicht hinter Angaben von Vizekanzler Sigmar Gabriel, wonach Deutschland dieses Jahr womöglich eine Million Flüchtlinge aufnehmen wird. "Es ist ganz klar so, dass die Prognose, die Sie kennen, gilt: 800.000", sagte ein Sprecher des Ministeriums. "Aber es liegt in der Natur einer Prognose, dass es eben nur eine Prognose ist."

11:57 Uhr - Das Bundesinnenministerium äußert sich nicht dazu, ob auch Grenzkontrollen an den Übergängen von Deutschland nach Polen und Tschechien geplant sind. Der Schwerpunkt liege zunächst auf den Übergängen nach Österreich, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin lediglich auf eine entsprechende Frage.

11:50 Uhr - Die Slowakei startet bis auf weiteres Grenzkontrollen an den Übergängen nach Ungarn und Österreich. Das slowakische Innenministerium kündigte diese temporäre Maßnahme an.

11.50 Uhr - Die österreichische Bahn stellt ihre Reisenden in Zügen von Salzburg nach München auf Verspätungen von bis zu 20 Minuten ein. Grund dafür seien Kontrollen der deutschen Polizei bei einem Stopp in Freilassing. Der Nahverkehr zwischen Bayern und Salzburg bleibe unterbrochen, teilte die OeBB mit.

11.42 Uhr - Die Grenzkontrollen werden von einer Linken-Gruppe in der SPD scharf kritisiert. "Diese Entscheidung des Bundesinnenministers ist gleichermaßen ein Angriff auf europäische Errungenschaften und auf die Geflüchteten", sagt die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis vom "Forum Demokratische Linke". "Die Schließung der Grenzen als Druckmittel für andere Länder der EU zu verwenden kann nicht akzeptiert werden."

11.34 Uhr - Wenige Stunden vor Beginn des EU-Innenministertreffens ist EU-Diplomaten zufolge noch unklar, ob es überhaupt Beschlüsse geben wird. Derzeit sehe es nicht so aus, als ob sich die Minister auf die Verteilung von bis zu 160.000 Flüchtlingen einigen könnten, sagte ein EU-Diplomat. Nach Angaben eines zweiten EU-Diplomaten beraten derzeit auch die Europa-Minister auf einer regulären Sitzung in Brüssel über das Thema.

11:30 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt am Dienstag um 12.00 Uhr ihren österreichischen Kollegen Werner Faymann in Berlin. Ein Treffen mit dem estnischen Ministerpräsidenten Taavi Roivas wurde nach den Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert abgesagt.

11:25 Uhr - SPD-Chef Sigmar Gabriel rechnet für dieses Jahr mit einer Million Flüchtlingen statt der bislang vorausgesagten 800.000. In einem Brief an die SPD-Mitglieder spricht er zudem die Hoffnung aus, dass die Grenzkontrollen "nur für kurze Zeit" nötig seien, um "in einer unvorhersehbaren Ausnahmesituation die Kontrolle über die Grenzen zu erhalten und zu einem geordneten Verfahren der Flüchtlingspolitik zurückzukehren".

11:05 Uhr - Der Bund müsse sich in der Flüchtlingspolitik besser mit den Ländern abstimmen, fordert die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. "Wenn Bund, Länder und Kommunen eng zusammenarbeiten und der Bund seine Führungsrolle wahrnimmt, werden wir auch hohe Flüchtlingszahlen bewältigen können", sagt Dreyer der Nachrichtenagentur Reuters.

10:45 Österreich kontrolliert nun - ebenso wie Deutschland - verstärkt seine Grenzen. Die Polizei habe den Auftrag zu Kontrollen erhalten, sagt Bundeskanzler Werner Faymann. Es handle es sich dabei aber nicht um eine Aussetzung des Schengen-Abkommens.

10:45 Uhr - Tschechien führt vorerst keine Grenzkontrollen an den Übergängen nach Österreich ein. "Die Lage ist für uns nicht so, dass wir grundsätzliche Maßnahmen in Betracht ziehen müssen", zitiert die Nachrichtenagentur CTK den tschechischen Außenminister Lubomir Zaoralek.

10:40 Das österreichische Bundesheer wird die Polizei bei humanitären Einsätzen unterstützen. Dies beschloss die Bundesregierung am Montag in Wien.

10.35 Uhr - Die Bahn will ihre Fernzüge zwischen Deutschland und Österreich wieder nach Plan fahren lassen. Seit 7.00 Uhr rollten sie, sagt ein Bahnsprecher. Wie weit "behördliche Maßnahmen" an der Grenze zu Einschränkungen führten, lasse sich aber nicht vorhersagen. Einige Nah- und Fernverkehrszüge hätten im Laufe des Vormittags am deutschen Grenzort Freilassing kurz hinter Salzburg vorzeitig wenden müssen.

10.17 Uhr - Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn ist nach Angaben des österreichischen Betreibers Asfinag wieder offen.

10.10 Uhr - Österreichs Kanzler Werner Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner wollen sich auf einer Pressekonferenz am Montag um 10.30 Uhr zur Flüchtlingskrise äußern.

09.57 Uhr - Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet, Sachsen bereite sich seinerseits auf Grenzkontrollen vor. Unter Berufung auf das Landesinnenministerium meldet der Sender weiter, dies gelte für den Fall, dass sich der Flüchtlingsstrom angesichts der Grenzkontrollen zwischen Österreich und Bayern verlagere und eine Route über Tschechien nach Deutschland einschlage.

09.55 Uhr - Der Zustrom von Flüchtlingen aus Ungarn nach Österreich hält am Montag unvermindert an. Seit Mitternacht hätten bis zu 7000 Menschen die Grenze am Übergang in Nickelsdorf überquert, sagt ein Sprecher der Polizei Burgenland.

09.50 Uhr - An den Flughäfen in Deutschland ändere sich für Schengen-Passagiere derzeit nichts, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei in Potsdam.

09.45 Uhr - Die Unions-Fraktionschef von Bund und Ländern pochen darauf, das Asylbewerber verboten wird, mehrfach Anträge in einem oder mehreren EU-Ländern zu stellen. Das wurde in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vereinbart, sagt der thüringische Fraktionschef Mike Mohring.

09.41 Uhr - Der UN-Menschrechtsbeauftragte Said Raad al-Hussein fordert von Europa, legale Wege für die Einreise von Migranten zu schaffen. Damit könne Schleppern das Handwerk gelegt und Gefahr für Flüchtlinge vermieden werden.

09.40 Uhr - Die Autobahn A4 an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn wurde am Montagmorgen wegen des erwarteten Flüchtlingsansturms gesperrt. Wie lang die polizeilich angeordnete Sperre aufrecht bleibe, sei noch nicht absehbar, teilt der Autobahnbetreiber Asfinag mit.

09.30 Uhr - In Österreich gibt es nach Angaben der Regierung weiterhin keine Grenzkontrollen wie an der deutsch-österreichischen Grenze. Gemäß dem Schengen-Abkommen würden die Behörden lediglich stichprobenartig kontrollieren, sagte eine Sprecherin von Bundeskanzler Werner Faymann.

09.15 Uhr - Die österreichische Polizei erwartet für Montag erneut Tausende Flüchtlinge aus Ungarn. Allein am Sonntag hätten 14.000 die Grenze am Übergang in Nickelsdorf überquert, sagte ein Sprecher der Polizei Burgenland. Die Menschen würden auf Quartiere im Umland verteilt.

08.42 Uhr - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig hält die Aufnahme von 400.000 Flüchtlingen jährlich auch über einen langen Zeitraum für möglich. Allerdings bräuchten Länder und Gemeinden nun eine Pause, sagt der SPD-Politiker im DeutschlandradioKultur.

08.36 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt Regierungskreisen zufolge angesichts der Flüchtlingskrise die für Dienstag geplante Kabinettsklausur ab. Stattdessen werde es ab 18.00 Uhr ein Treffen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer geben, erfährt Reuters.

08.28 Uhr - Seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen am späten Sonntagnachmittag sind nach Polizeiangaben rund 30 Schleuser und etwa 90 Migranten festgenommen worden.

08.12 Uhr - Die luxemburgische EU-Ratspräsidentschaft heißt die zeitweise Wiedereinführung von deutschen Kontrollen an der Grenze zu Österreich gut. Er habe großes Verständnis dafür, sagt Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn im Deutschlandfunk. "Es ist schwer, Deutschland zu kritisieren."

07.56 Uhr - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann rechnet damit, dass die wieder eingeführten Grenzkontrollen mindestens einige Wochen dauern. Es müsse stärker kontrolliert werden, weil "viele unterwegs sind, die keine wirklichen Flüchtlinge sind", sagt der CSU-Politiker dem Bayerischen Rundfunk.

07.52 Uhr - Der britische Premierminister David Cameron trifft im Libanon ein. Er will dort unter anderem ein Flüchtlingslager besuchen, melden örtliche Medien. Das Land beherbergt rund eine Million syrische Bürgerkriegsflüchtlinge.

07.14 Uhr - Der Bahnverkehr zwischen Deutschland und Österreich läuft nach Angaben der Bahn seit 07.00 Uhr wieder. Der Personenverkehr war seit 19.00 Uhr unterbrochen.

06.20 Uhr - Die Bundesregierung habe die Flüchtlingssituation unterschätzt und agiere kopflos, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter im ZDF.

Reuters