20.29 Uhr - Die Staats- und Regierungschefs der EU haben vom griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras Diplomaten zufolge ein Einlenken im monatelangen Schuldenstreit gefordert. Die Regierungschefs der Niederlande, Finnlands, der Slowakei sowie des Nicht-Euro-Landes Bulgarien hätten von Tsipras beim EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel verlangt, das Kompromissangebot der internationalen Geldgeber anzunehmen.

Nach Angaben von EU-Diplomaten verlangte Tsipras dagegen, dass eine Lösung im Schuldenstreit von den Europäern und nicht vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gefunden werden müsse. Dem habe EU-Ratspräsident Donald Tusk widersprochen, sagten mehrere Diplomaten.

19.44 Uhr - Die Staats- und Regierungschefs der EU haben bei ihrem Gipfel in Brüssel nach Angaben von EU-Vertretern die Debatte über das Thema Griechenland nach rund zwei Stunden beendet. Sie hätten betont, dass die Verhandlungen von den Euro-Finanzministern geführt werden müssten. Ein gesonderter Euro-Gipfel sei vor der Euro-Gruppe am Samstag nicht vorgesehen.

18.57 Uhr - Eine Einigung ist nach Ansicht von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz "unter vernünftigen Menschen relativ zügig möglich." Sein Eindruck sei, dass sich der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras bis zur letzten Sekunde um einen Kompromiss bemühen werde.

17.08 Uhr - Griechenland benötigt laut Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann eine Erleichterung seiner Schuldenlast, um wieder auf die Beine zu kommen. Die Schuldentragfähigkeit der Griechen "für die nächsten zwei, drei Jahre" müsse bald geklärt werden, sagt der Sozialdemokrat in Brüssel. Im Kreis der Euro-Länder und auch im Bundestag gilt eine weitere Schuldenerleiterung als sehr umstritten.

16.50 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei einem Treffen mit den Chefs des konservativen Parteien eine Einigung im Schuldenstreit bis zur Öffnung der Finanzmärkte am Montagmorgen angemahnt. Das berichten zwei Teilnehmer des Treffens der Europäischen Volkspartei, das vor dem EU-Gipfel stattfand. Die Bundesregierung werde sich von Griechenland nicht erpressen lassen, habe Merkel unterstrichen. Andere Teilnehmer des Treffens wollten diese Aussagen Merkels nicht bestätigen.

16.42 Uhr - Mehrwertsteuer und Renten seien unverändert die Streitpunkte in den Verhandlungen mit Griechenland, sagt EU-Währungskommissar Pierre Moscovici. Zudem werde weiter diskutiert, wie Griechenland seine Haushaltsziele erreiche.

16.38 Uhr - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sagt: Wir arbeiten weiter mit Griechenland an einer Lösung.

16.33 Uhr - Die Sitzung der Finanzminister der Euro-Gruppe ist beendet, wie ihr Chef Jeroen Dijsselbloem mitteilt. Der EU-Gipfel werde über den Stand der Verhandlungen unterrichtet. Ein EU-Vertreter kündigt an, das nächste Treffen der Euro-Gruppe sei für Samstagmorgen anberaumt.

16.25 Uhr - Die Finanzminister der Euro-Gruppe haben nur kurz Luft geholt: Nach einer etwa halbstündigen Pause setzen sie ihre Beratungen über eine Lösung des Schuldenstreits fort.

16.19 Uhr - Italiens Regierungschef Matteo Renzi rechnet mit einer Lösung im Schuldenstreit - aber nicht auf dem EU-Gipfel, sondern erst kurz nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs.

15.55 Uhr - Der griechische Ministerpräsidennt Tsipras legt Zuversicht an den Tag: Er sei überzeugt, dass eine Übereinkunft erreicht werde, um die Krise beizulegen. Währenddessen haben die Finanzminister der Euro-Zone ihre Beratungen für eine Pause unterbrochen.

15.33 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel dämpft Hoffnungen auf eine rasche Einigung: Es gebe noch nicht die nötigen Fortschritte, an einigen Stellen sogar eher Rückfall. Griechenland müsse mit den Institutionen weiterverhandeln, sagt die CDU-Chefin bei der Ankunft zum EU-Gipfel in Brüssel. Der Gipfel werde diese Verhandlungen nicht übernehmen.

14.56 Uhr - EU-Ratspräsident Donald Tusk zeigt sich zuversichtlich. Er habe ein gutes Gefühl, dass die Griechenland-Geschichte ein glückliches Ende finden werde. Die vergangenen Stunden seien sehr entscheidend gewesen.

13.55 Uhr - Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy zeigt sich kompromissbereit. Er sei zu Flexibilität bereit, aber Griechenland müsse zu seinen Zusagen stehen.

13.33 Uhr - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich erneut skeptisch über die Aussichten auf eine baldige Einigung zwischen griechischer Regierung und internationalen Gläubigern geäußert. "Die Entscheidungen liegen ausschließlich bei den Verantwortlichen in Griechenland, sie haben sich bisher eher rückwärts bewegt", sagte Schäuble vor Beginn der Sitzung der Eurogruppe am Donnerstag in Brüssel. Deshalb sei er für das Treffen der Euro-Finanzminister nicht sehr zuversichtlich: "Es gibt eher eine größere Differenz als eine Annäherung."

13.25 Uhr - Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sagt, es liege bisher keine Einigung mit Griechenland vor. In der Sitzung der Euro-Gruppe werde Griechenland mitteilen müssen, auf welche Maßnahmen man sich verständigen könne.

13.21 Uhr - Unmittelbar vor dem Treffen der Finanzminister der Euro-Gruppe in Brüssel meldet sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zu Wort. Er sei "nicht sehr zuversichtlich" für die heutige Sitzung, sagt der CDU-Politiker. Es seien nicht viele Fortschritte gemacht worden.

13.10 Uhr - Griechenland lässt die Hoffnung nicht fahren. In den Vorschlägen der Regierung gebe es nur kleine Differenzen zu den Vorstellungen der Gläubiger, sagt ein Regierungsvertreter: "Diese Unterschiede rechtfertigen nicht, dass die Verhandlungen scheitern."

13.05 Uhr - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz nährt die Hoffnung auf eine Lösung im Schuldenstreit: Er habe Vertrauen, dass die EU-Kommission eine Einigung mit Griechenland erzielen könne.

12.55 Uhr - Griechenland will nun doch an den Steuerprivilegien für Inseln festhalten. Dies sähen die von der Regierung überarbeiteten Vorschläge vor, sagt ein Regierungsvertreter. Am Montag hatte Athen den Gläubigern EU, EZB und IWF noch angeboten, die Privilegien zu streichen. Sie sind ein heikler Punkt in der Regierungskoalition: Der kleinere Koalitionspartner der Syriza-Partei von Tsipras, die Unabhängigen Griechen, hat mit dem Koalitionsbruch gedroht, sollten sie gestrichen werden. Tsipras ist im Parlament auf eine Mehrheit angewiesen, die jede Einigung im Schuldenstreit billigen müsste.

12.20 Uhr - Die griechische Regierung hat ihre Vorschläge nach eigenen Angaben konkretisiert. Diese würden den Gläubiger-Institutionen übermittelt, sagt ein Regierungsvertreter. Die Vorschläge seien realistisch und zeigten den Willen der griechischen Regierung, eine Lösung zu erzielen.

12.12 Uhr - Die neuen Reformvorschläge für die Euro-Finanzminister zu Griechenland stammen nach Angaben von Vertretern der Euro-Zone von den Institutionen der Geldgeber und der EU-Kommission. Ein Vertreter sagt, die Vorschläge seien nötig, weil es bisher keine Einigung mit der griechischen Regierung gebe. Nach Angaben eines zweiten Vertreters war zunächst unklar, inwiefern die griechische Seite an den neuen Vorschlägen mitgearbeitet hat.

11.40 Uhr - Die Finanzminister der Euro-Zone haben laut Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling vom EU-Gipfel den Auftrag bekommen, bis 16.00 Uhr eine Lösung zu finden. Dann soll die Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten beginnen. Die Zeit laufe davon, es gehe um Stunden, sagt Schelling. Letzte Möglichkeit für eine Einigung sei Sonntag. Die Euro-Gruppe sehe sich neue Vorschläge an. Wenn Griechenland das Papier nicht akzeptiere, müsse nach Alternativen gesucht werden. Der für 13.00 Uhr geplante Beginn des Finanzminister-Treffens der Euro-Zone sei um eine halbe Stunde verschoben worden.

10.52 Uhr - Wie jetzt bekannt wird, hat die griechische Regierung bis 11.00 Uhr Zeit, in Brüssel neue Vorschläge zu unterbreiten. Andernfalls würden die Gläubiger-Institutionen den Finanzministern der Euro-Zone zu deren Sitzung um 13.00 Uhr eigene Vorschläge präsentieren, sagt ein Vertreter der Euro-Zone.

10.41 Uhr - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat nach Auskunft eines Insiders in einer EZB-Telefonkonferenz in dieser Woche Besorgnis über die andauernden Notkredite für griechische Banken geäußert.

10.26 Uhr - Die Europäische Zentralbank (EZB) geht nicht davon aus, dass sich die Griechenland-Krise auf Banken in Europa auswirkt. Das sagt die oberste EZB-Bankenaufseherin, Daniele Nouy, laut Redetext vor einem Ausschuss des Europaparlaments in Brüssel.

10.15 Uhr - Die chinesische Regierung äußert die Hoffnung auf Fortschritte zur Lösung des Schuldenstreits. Der Sprecher des Außenministeriums, Lu Kang, sagt vor Journalisten, dass die Verhandlungen Griechenland hoffentlich rasch aus der Krise führten. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang bricht kommende Woche zu einer Europa-Reise auf, die auch einen EU-China-Gipfel in Brüssel und einen Besuch in Frankreich beinhaltet.

08.33 Uhr - Commerzbank -Chef Martin Blessing warnt die europäische Politik vor Nachgiebigkeit im Schuldenstreit mit Griechenland. "Das Schlechteste wäre ein fauler Kompromiss, der anderen das Signal gibt, ich muss jetzt auch nichts mehr tun", sagt Blessing Reuters TV.

07.22 Uhr - Ein Sprecher der Parlamentsfraktion der griechischen Regierungspartei Syriza hat die Vorschläge der Gläubiger als "vernichtend" bezeichnet. Die Geldgeber setzten ihre "Erpressung" damit fort.

Reuters