20.49 Uhr - Von den insgesamt bis zu elf Millionen Autos des Volkswagen-Konzerns mit der umstrittenen Abgas-Software entfallen allein fast die Hälfte auf die Marke VW. "Die interne Auswertung ergab, dass rund fünf Millionen Fahrzeuge von der Marke Volkswagen Pkw weltweit betroffen sind", teilt Markenchef Herbert Diess mit. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer technischen Lösung, die wir so rasch wie möglich dem Handel, unseren Kunden und der Öffentlichkeit präsentieren werden."

19.56 Uhr - Manipulierte VW-Fahrzeuge sollen in der Schweiz nicht mehr neu zugelassen werden. Das Schweizer Bundesamt für Straßen will den betroffenen Modellen die Typengenehmigung vorsorglich entziehen, bis Klarheit über mögliche Manipulationen besteht, wie die Behörde mitteilte. Bereits zugelassene Fahrzeuge dürften jedoch weiterhin auf Schweizer Straßen rollen. In der Schweiz seien bis zu 180.000 Fahrzeuge von den Manipulationen betroffen.

19.32 Uhr - Moody's droht auch der Bank- und Leasingsparte von Volkswagen mit einer schlechteren Bonitätsnote. Die Agentur prüfe die Ratings von VW Financial Services und der VW Bank auf eine Herabstufung, teilt Moody's mit. Bereits am Vortag hatte Moody's den Ausblick für die Bonitätsnote des Konzerns gesenkt.

19.24 Uhr - Die Schweiz wird in der Abgas-Affäre um Volkswagen aktiv. Als Sofortmaßnahme wollen die Behörden des Landes den Verkauf der betroffenen VW-Fahrzeuge verbieten. Zudem wird eine spezielle Arbeitsgruppe eingesetzt, wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) am Freitagabend mitteilte.

19.21 Uhr - Das US-Justizministerium bestätigt Ermittlungen gegen Volkswagen. Man nehme die Vorwürfe gegen den Autobauer "sehr ernst", heißt es in einem Statement der Behörde.

19.17 Uhr - Der vom Abgas-Skandal gebeutelte Volkswagen -Konzern wird umgebaut. Der Aufsichtsrat beschloss am Freitag, das Wolfsburger Auto-Imperium mit seinen zwölf Marken in vier Gruppen zu gliedern. Dabei sollen die einzelnen Marken stärker vom Konzernvorstand koordiniert werden und mehr Verantwortung für die Regionen erhalten.

Die Hauptmarke VW sowie ihre beiden Schwestern Seat und Skoda sollen jeweils durch einen Vorstandsmitglied in der obersten Konzernführung vertreten werden. Bei VW ist dies der frühere BMW-Manager Herbert Diess. Für die Sportwagen wird eine Gruppe mit Porsche, Bentley und Bugatti gebildet, die vom neu gekürten Konzernchef Matthias Müller geleitet wird. Die von Rupert Stadler geführte Gruppe aus Audi, dem Luxussportwagen Lamborghini und dem italienischen Motorradhersteller Ducati bleibt unverändert. Der Holding für die Lkw-Töchter MAN und Scania steht weiter der von Daimler zu Volkswagen gewechselte Andreas Renschler vor.

19.06 Uhr - Die Aktien von Volkswagen ziehen im Frankfurter Späthandel etwas an. Im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs von 107,30 Euro lagen sie rund 0,4 Prozent höher. Zuvor hatte der Konzern die Benennung von Porsche -Chef Matthias Müller als neuen Vorstandschef von Volkswagen bekannt gegeben.

18.57 Uhr - Der Vertriebschef des VW-Konzerns, Christian Klingler, verlässt das Unternehmen wegen des Ärgers um den Abgas-Skandal.

18.52 Uhr - Michael Horn leitet trotz des Abgas-Skandals weiter das US-Geschäft von VW in den USA.

18.47 Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller will den Autobauer wieder auf Kurs bringen. "Wir können und werden diese Krise bewältigen, sagte Müller in Wolfsburg.

18.40 Uhr - Eine US-Anwaltskanzlei soll die Volkswagen-Affäre weiter aufklären. Das teilte Volkswagen mit.

18.37 Uhr - Der bisherige Porsche-Chef Matthias Müller wird neuer Vorstandschef von Volkswagen. Der Aufsichtsrat des Konzerns bestellte den 62-jährigen Manager am Freitag zum Nachfolger von Martin Winterkorn, der am Mittwoch wegen des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte zurückgetreten war.

Der Aufsichtsrat danke Müller, dass er diese Aufgabe in schwierigen Zeiten für das Unternehmen übernehme, erklärte VW-Aufsichtsratschef Berthold Huber. Am 9. November werde eine außerordentliche Hauptversammlung abgehalten, auf der sich designierte neue Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch zur Wahl stelle. Bis dahin bleibt Pötsch Finanzchef des Konzerns.

Der gelernte Werkzeugmacher und studierte Informatiker Müller ist seit fast vier Jahrzehnten im VW-Konzern. Er war schon während der Führungskrise im Frühjahr als Kandidat für die Winterkorn-Nachfolge gehandelt worden.

18.24 Uhr - Der bisherige VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch soll trotz des Abgas-Skandals wie geplant in den Volkswagen-Aufsichtsrat gewählt werden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Teilnehmerkreisen der Sitzung des Aufseher-Gremiums in Wolfsburg.

Damit hätte der Anfang September veröffentlichte Vorschlag des Präsidiums und des Nominierungsausschusses des Aufsichtsrates Bestand. Die Gremien hatten Pötsch als Nachfolger des geschassten VW-Patriarchen Ferdinand Piëch an der Spitze des Aufsichtsrates vorgeschlagen. Seit Piëchs Rücktritt im Frühjahr hat den Posten übergangsweise der frühere IG-Metall-Chef Berthold Huber inne.

Offen ist dagegen, wer Pötschs Chefsessel als VW-Finanzchef übernehmen soll. Der bislang für den Posten vorgesehene Audi-Chef Rupert Stadler soll einem Medienbericht zufolge aus dem Rennen sein.

18.00 Uhr - Manipulierte Autos von VW sind offenbar auch in der Schweiz verkauft worden. Davon sei mit hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen, teilte das Schweizer Bundesamt für Straßen mit.

17.44 Uhr - Mehr als sechs Stunden nach dem Beginn der Aufsichtsratssitzung beim Autobauer Volkswagen ist noch kein Ende der Beratungen in Wolfsburg absehbar. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Teilnehmerkreisen. Grund für die Verzögerung sei ein "umfangreicher Beratungsbedarf zu den zur Diskussion stehenden Personalien." Das 20-köpfige Kontrollgremium war am späten Vormittag zusammengekommen, um Wege aus der weltweiten Abgas-Krise zu finden und einen Nachfolger für den am Mittwoch zurückgetretenen VW-Chef Martin Winterkorn zu wählen. Als Top-Favorit für die Nachfolge gilt Porsche-Chef Matthias Müller.

16.18 Uhr - VW lässt Journalisten auf das Wolfsburger Werksgelände. Die Aufsichtsratssitzung des Konzerns läuft seit dem Morgen.

16.16 Uhr - Die US-Umweltbehörde EPA will Autos künftig genauer unter die Lupe nehmen. Die Hersteller seien informiert worden, dass das Abgastestverfahren überarbeitet werde, teile die EPA mit.

15.40 Uhr - Die Fälschung von Abgaswerten ist einem Medienbericht zufolge in großen Teilen von VW-Managern in der Wolfsburger Konzernzentrale überwacht worden. In den USA habe der Hersteller gar nicht die Ingenieure, um die Autos entsprechend zu manipulieren, berichtete "Bloomberg" unter Berufung auf drei mit den US-Geschäft von VW vertraute Personen.

15.10 Uhr - Die Abgas-Manipulationen bei VW betreffen nach Aussagen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt 2,8 Millionen Autos in Deutschland.

15.05 Uhr - In der Politik regt sich Unmut wegen einer möglichen Abfindung für Ex-VW-Chef Martin Winterkorn. "Eine Millionenabfindung für Winterkorn wäre ein Schlag ins Gesicht aller Arbeitnehmer, die sich ehrlich und engagiert in ihre Firma einbringen", sagt der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, dem "Handelsblatt".

14:09 Uhr - VW hat nach den Worten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auch die Dieselmotoren von leichten Nutzfahrzeugen manipuliert. Neben Pkw seien auch solche Dieselfahrzeuge von der unzulässiger Beeinflussung der Diesel-Motoren betroffen, sagte er. 14.02 Uhr - Der Skandal um gefälschte Abgas-Messungen bei Volkswagen betrifft nicht nur Diesel-Pkw, sondern auch leichte Nutzfahrzeuge. "Nach unserer aktuellen Kenntnis sind bei Volkswagen neben Pkw auch leichte Nutzfahrzeuge von der unzulässigen Beeinflussung der Emissionen der Diesel-Motoren betroffen", teilte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.

Details wurden zunächst nicht genannt. Nach VW-Angaben sind weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge mit eingebauter Manipulations-Software unterwegs - auch in Europa. Ob Deutschland betroffen ist, ist noch unklar. Eine vollständige Liste der fraglichen Modelle liegt bisher nicht vor.

13:52 Uhr - Die VW-Abgas-Affäre ist nach der Einsätzung von Autoverbandspräsident Matthias Wissmann ein Rückschlag für die Strategie, den Diesel in den USA populärer zu machen. "Es gibt Kräfte, die versuchen werden, den Diesel als solches in Misskredit zu bringen. Das wird vor allem in den USA leichter sein als in Europa."

13:45 Uhr - Die VW-Aufsichtsratsitzung dauert Insidern zufolge länger als gedacht. Das Gremium berate nicht nur über die neue Führung, sondern auch über die künftige Struktur des Wolfsburger Konzerns, sagten zwei mit den Beratungen vertraute Personen zu Reuters. Die Sitzung werde sich voraussichtlich bis zum späten Nachmittag hinziehen.

Noch berät der VW-Aufsichtsrat in Wolfsburg über die neue Konzernführung - erste Informationen über weitere personelle Konsequenzen aus dem Abgas-Skandal nach dem Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn sickern aber bereits durch.

So soll Seat-Chef Jürgen Stackmann im VW-Vorstand Christian Klingler als Vertriebschef ersetzen, berichtete die Zeitschrift "Auto Motor und Sport" am Freitag unter Berufung auf VW-Kreise. Audi-Chef Rupert Stadler, der als neuer VW-Finanzvorstand gehandelt worden war, werde dagegen vorerst auf seinem Posten bleiben. Den weltgrößten Autokonzern wieder auf die Spur bringen soll Porsche-Chef Matthias Müller an der Konzernspitze, wie Insider bereits am Donnerstag gesagt hatten. Um das kriselnde US-Geschäft werde sich künftig Skoda-Chef Winfried Vahland kümmern.

Im Schlepptau folgt wohl ein noch größeres Stühlerücken. Stackmanns Nachfolger als Seat-Chef werde der jetzige Audi-Vertriebschef Luca de Meo berichtete das Magazin weiter. Für dessen Posten sei wiederum Skoda-Vertriebsvorstand Werner Eichhorn im Gespräch. 13.39 Uhr - Die Daimler-Aktie hat ihre Gewinne ausgeweitet. Am frühen Nachmittag zog das Papier um 4,3 Prozent an.

Auslöser könnte eine Pressemitteilung des Konzerns gewesen sein. Darin widersprach der Konzern erneut Spekulationen, man habe Abgaswerte manipuliert. "Den Vorwurf der Manipulation unserer Fahrzeuge bei Emissionsmessungen weisen wir auf das Schärfste zurück. Ein Defeat Device, also eine Funktion, die die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlung unzulässig einschränkt, kam nie und kommt bei Daimler nicht zum Einsatz. Das gilt für alle Diesel- und Otto-Motoren. Wir halten uns bei unseren Motoren an alle Gesetze und rechtlichen Vorgaben", teilte der Konzern mit. Üblicherweise äußert sich Daimler nicht zu Spekulationen per Pressemitteilung.

13.05 Uhr - Die Aktien von VW geben ihre Tagesgewinne ab und liegen rund ein Prozent im Minus bei 111,25 Euro. Zuvor hatten sie bis zu 4,3 Prozent zugelegt.

12.30 Uhr - Die deutsche Auto-Lobby warnt davor, wegen des VW-Skandals Dieselfahrzeuge grundsätzlich in Frage zu stellen. "Es handelt sich bei diesem Vorgang in den USA, den wir sehr bedauern, nicht um ein prinzipielles Diesel-Problem", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann bei der Abschlusspressekonferenz der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt. Moderne Dieseltechnologien seien für die Erreichung der europäischen Klimaschutzziele unverzichtbar.

12:01 Uhr - FAW-Volkswagen und Shanghai Volkswagen, zwei chinesische Volkswagen-Joint-Ventures, haben erklärt, vom Skandal um manipulierte Abgaswerte nicht betroffen zu sein.

11:54 Uhr - Auch Norwegen untersucht nun mögliche Konsequenzen der Emissions-Manipulationen von Volkswagen. Die norwegische Polizei ermittelt.

11.49 Uhr - Nach seinem Rücktritt als VW-Konzernchef neigt sich für Martin Winterkorn wohl auch seine Zeit als Vorsitzender der Dachgesellschaft Porsche SE dem Ende entgegen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen erfuhr, soll der 68-Jährige unter keinen Umständen an der Spitze der einflussreichen Unternehmens bleiben. Der Porsche SE gehört die Mehrheit von Volkswagen.

11:33 Uhr - Rupert Stadler bleibt einem Magazinbericht zufolge vorerst Chef der Volkswagen-Tochter Audi und wechselt nicht in den Konzern-Vorstand. Seat-Chef Jürgen Stackmann solle dagegen Vertriebschef von VW werden, meldet das Magazin "Auto Motor und Sport".

11:18 Uhr - Der Volkswagen-Aufsichtsrat ist in Wolfsburg zu seiner Sitzung zusammengekommen. Das 20-köpfige Gremium entscheidet über den Nachfolger des zurückgetretenen VW-Chefs Martin Winterkorn und weitere Konsequenzen des Abgas-Skandals. Favorit für den Chefposten ist der bisherige Porsche-Chef Matthias Müller.

10.44 Uhr - Eine aktualisierte Studie des Forschungsinstituts ICCT zeigt, dass auch der CO2-Ausstoß in echten Fahrsituationen um rund 40 Prozent über den Hersteller-Angaben aus Labortests liegt. Diese Differenz habe sich damit seit 2001 vervierfacht. Seit 2010 gebe es damit in der Realitiät praktisch keine Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes bei Autos.

09.10 Uhr - Vor dem Treffen des Aufsichtsrates zur Abgas-Affäre und Neubesetzung des Chefpostens bei VW ist am Freitagmorgen bereits das Präsidium des Kontrollgremiums in Wolfsburg zusammengekommen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen.

Zu der Vorbesprechung kamen der Interimsvorsitzende des Präsidiums, Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Großaktionärs-Vertreter Wolfgang Porsche sowie Betriebsratschef Bernd Osterloh und dessen Stellvertreter Stephan Wolf.

Das oberste Kontrollgremium von Europas größtem Autobauer will im Lauf des Tages die Weichen für die Neubesetzung des Vorstandsvorsitzes stellen. Als Top-Favorit für die Nachfolge gilt Porsche-Chef Matthias Müller. Bei der VW-Tochter Porsche soll wiederum Produktionsvorstand Oliver Blume (47) sehr gute Karten haben, Müller-Nachfolger zu werden.

09.09 Uhr - Die BMW hat heute morgen mit einem Plus von 4,6 Prozent eröffnet. Gestern hatte das Papier wegen eines Berichts über fragwürde Abgaswerte beim X3 noch rund fünf Prozent verloren. In der Spitze hatte die Aktie knapp zehn Prozent im Minus gelegen, aber einen Teil der Verluste wieder wett gemacht, nachdem der Konzern dem Bericht der Autobild widersprochen hatte.

8.50 Uhr - Das ZDF-Politbarometer hat eine Umfrage zum Thema VW veröffentlicht. Danach gehen 54 Prozent der Befragten davon aus, dass die Manipulationen VW dauerhaft schaden werden, 44 Prozent glauben das nicht. Das Vertrauen in die Angaben von Autoherstellern ist demnach generell nicht sehr groß: 76 Prozent sind der Meinung, dass bei Abgaswerten sehr häufig (29 Prozent) oder häufig (48 Prozent) Falschangaben gemacht werden.

8.08 Uhr - Dreieinhalb Stunden vor Beginn der Sitzung des VW(Volkswagen vz)-Aufsichtsrates ist am frühen Freitagmorgen bereits das Präsidium des Kontrollgremiums in Wolfsburg zusammengekommen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Teilnehmerkreisen. An der Vorbesprechung nehmen der Interimsvorsitzende des Präsidiums, Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Großaktionärs-Vertreter Wolfgang Porsche sowie Betriebsratschef Bernd Osterloh und dessen Stellvertreter Stephan Wolf teil.

Das oberste Kontrollgremium von Europas größtem Autobauer will die Weichen für die Neubesetzung des VW-Chefpostens stellen. Der bisherige Vorsitzende Martin Winterkorn war am Mittwoch wegen des Abgas-Skandals zurückgetreten. Als Top-Favorit für die Nachfolge gilt Porsche-Chef Matthias Müller.

8.00 Uhr - Die indische Regierung hat eine Untersuchung der Volkswagen-Abgaswerte angeordnet. "Wir wollen wissen, ob das, was in den USA passiert ist, auch bei uns passieren könnte oder nicht", sagte ein Regierungsvertreter der Zeitung "Mint".

07.59 Uhr - Die Aktien von BMW und Daimler machen ihre Vortagesverluste am Freitag wieder weitgehend wett. Die Papiere steigen im vorbörslichen Geschäft von Lang & Schwarz um 4,2 und drei Prozent. Die Volkswagen-Aktie notiert wenige Stunden vor der Kür eines neuen Konzernchefs 2,5 Prozent fester.

07.07 Uhr - Im VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte fordert der nordrhein-westfälische Justizminister Thomas Kutschaty, dass die betroffenen Autofahrer auch in Deutschland Entschädigungen erhalten.

"Verkehrsminister Alexander Dobrindt muss einen verbindlichen Rahmen mit VW vereinbaren, wie die Betroffenen entschädigt werden müssen", sagte der SPD-Politiker der Zeitung "Rheinische Post" (Freitagausgabe). Es dürfe nicht sein, dass nur die Kunden aus den USA Schadenersatz erhalten. "Wir brauchen dringend ein richtiges Unternehmensstrafrecht, um gegen schwere Wirtschaftskriminalität vorgehen zu können", verlangte Kutschaty.

00.47 Uhr - Im Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen will Kalifornien gegen den Autobauer vorgehen. Die Emissionsschutzbehörde des US-Bundesstaats kündigte am Donnerstag umfassende Schritte an. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, welche Strafen gegen das Unternehmen verhängt werden, ergänzte Behördenchefin Mary Nichols.



Donnerstag, 24.9.2015



22.26 Uhr - Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen suchen die italienischen Behörden auch in Fahrzeugen anderer Marken nach entsprechender Emissions-Software. Verkehrsminister Graziano Delrio erklärte am Donnerstag, 1000 landesweit verkaufte Fahrzeuge sollten überprüft werden. Bisher wollten die italienischen Behörden herausfinden, ob Volkswagen auch in anderen europäischen Ländern Abgaswerte von Dieselfahrzeugen manipuliert hat. Nach den Worten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt räumte der Wolfsburger Konzern dies inzwischen aber bereits ein. Daraufhin weitete Italien die eigenen Untersuchungen nun aus.

17.47 Uhr - Aufgeschreckt durch den VW-Skandal nimmt auch Großbritannien die Autobranche genauer unter die Lupe. In Zusammenarbeit mit den Fahrzeugherstellern solle sichergestellt werden, dass der Einsatz von Software zur Abgas-Manipulation keine industrieweite Praxis sei, erklärte das Londoner Verkehrsministerium. Dafür werde die Kraftfahrtbehörde Emissionstests auf Prüfständen wiederholen und sie falls nötig mit den Abgaswerten im tatsächlichen Fahrbetrieb vergleichen.

17.16 Uhr - Als dritte große Ratingagentur senkt auch Moody's den Daumen über Volkswagen. Die Bonitätswächter drohen mit einer Herabstufung und senken den Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf "negativ" von "stabil". Die Bonitätsnote verharrt vorerst bei "A2". Die Ratingagenturen Fitch und S&P hatten bereits zuvor erklärt, die Bonitätsnote des weltgrößten Autobauers auf eine Herabstufung zu prüfen.

17.09 Uhr - Die russische Behörde für Techniküberwachung fordert VW auf, ihr Informationen über die Diesel-Motoren zukommen zu lassen.

16.46 Uhr - Porsche-Chef Matthias Müller soll einem Insider zufolge neuer Konzernchef von Volkswagen werden. Der 62-Jährige habe eine Mehrheit im Aufsichtsrat, sagte eine mit den Beratungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Damit hat sich der engere Führungszirkel bereits einen Tag nach dem Rücktritt von Martin Winterkorn auf einen Nachfolger verständigt. Müller soll offiziell auf der Aufsichtsratssitzung am Freitag präsentiert werden. Das berichtete auch das "Handelsblatt" vorab. Müller soll die Aufklärung des Abgas-Skandals vorantreiben und verlorenes Vertrauen für Volkswagen zurückgewinnen. Volkswagen wollte sich nicht äußern.

16.15 Uhr - Die französische Regierung plant Stichproben auf Abgas-Manipulationssoftware bei Dieselautos. Das sagte Umweltministerin Segolene Royal nach Gesprächen mit den Herstellern Peugeot und Renault.

14.42 Uhr - VW plant Insidern zufolge im Konzernvorstand ein eigenes Ressort für das US-Geschäft. Kandidat für den Posten ist Skoda-Chef Winfried Vahland.

14.37 Uhr - Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg, Porsche-Entwicklungschef Wolfgang Hatz und VW-US-Chef Michael Horn müssen einem Insider zufolge den VW-Konzern verlassen.

14.31 Uhr - S&P prüft eine Herabstufung der Bonitätsnote von VW. Hintergrund sind der Ratingagentur zufolge die Rückstellungen für den Abgasskandal. Auf VW kämen substanzielle Strafzahlungen zu.

14.25 Uhr - Die Staatsanwaltschaft in Turin leitet Justizkreisen zufolge Vorermittlungen gegen Volkswagen ein. Es soll überprüft werden, ob auch in Italien Abgaswerte manupuliert wurden.

14.14 Uhr - Die schwedische Bank Nordea hat ihren Händlern vor dem Hintergrund des VW -Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Dieselmotoren den Kauf von Volkswagen-Aktien untersagt. Das bestätigte eine Sprecherin der Bank am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Stockholm. Die Entscheidung sei am Mittwoch gefallen.

Wie lange das Verbot gelten sollte, konnte die Sprecherin nicht sagen. Der schwedischen Zeitung "Dagens Industri" zufolge soll es für sechs Monate aufrechterhalten werden.

13.49 Uhr - Nach dem Rücktritt von VW-Konzernchef Martin Winterkorn sollen einem Zeitungsbericht zufolge auch die Entwicklungsvorstände von Audi und Porsche ihren Hut nehmen. Das Ausscheiden von Ulrich Hackenberg und Wolfgang Hatz solle auf der VW-Aufsichtsratssitzung am Freitag beschlossen werden, berichtete die "Bild"-Zeitung vorab aus ihrer Freitagausgabe. Die beiden sollten die technische Verantwortung für die Abgas-Affäre übernehmen.

Die beiden Manager waren viele Jahre für VW tätig, Hackenberg als Entwicklungschef und Hatz als oberster Motorenentwickler. Der Einbau der verbotenen Software fällt dem Bericht zufolge in ihre Amtszeit. Volkswagen, Audi und Porsche lehnten eine Stellungnahme ab.

Hackenberg war 2007 zusammen mit Winterkorn von Audi nach Wolfsburg gewechselt. Er gilt als Erfinder des Baukastensystems, das Volkswagen derzeit bei immer mehr Marken einführt. Später kehrte Hackenberg nach Ingolstadt zurück, um Audi mit neuen Elektroautos auf die Sprünge zu helfen.

13.16 Uhr - Vor dem Hintergrund des hauseigenen Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Dieselmotoren fordert der Betriebsrat des Volkswagen-Konzerns einen "grundlegenden Kulturwandel". In einem Schreiben an die Mitarbeiter spricht sich Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh am Donnerstag zudem für "eine Persönlichkeit mit großem technischen und unternehmerischen Sachverstand und gleichzeitig großer sozialer Kompetenz" als Nachfolger für den am Vortag zurückgetretenen VW-Chef Martin Winterkorn aus.

"Eine überschaubare Menge an Menschen hat Volkswagen durch Manipulationen bei Abgaswerten von Diesel-Modellen in eine große Krise gestürzt", sagte er. Als Konsequenz aus dem Skandal müsse nun die Unternehmenskultur überholt werden.

13.15 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und der Chef des Elektrofahrzeug-Herstellers Tesla Motors haben gemeinsam für mehr Anreize in Deutschland zum Einsatz von Elektro-Fahrzeugen plädiert. "Deutschland ist gut bei allem, was nachhaltige Energieproduktion angeht, aber nicht so gut, wenn es um den Verkehrsbereich geht", sagte Tesla-Chef Elon Musk in Berlin am Donnerstag bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit Gabriel.

Deutschland setze im Verkehr zu stark auf Diesel und Benzin. "Deutschland könnte hier wirklich vorangehen", sagte Musk, für den Deutschland der zweitwichtigste Markt nach den USA ist. Gabriel und Musk sprachen sich für Anreize aus, um den Einsatz von Elektrofahrzeugen zu fördern. Gabriel brachte Kaufanreize für Verbraucher ins Spiel. Zudem könnten Bund und Kommunen vereinbaren, in ihren Fuhrparks mehr E-Fahrzeuge einzusetzen.

13.12 Uhr Der Autobauer BMW hat einen Bericht über angebliche Manipulationen von Werten bei Abgastests zurückgewiesen. "Grundsätzlich gilt: Bei der BMW Group wird nicht manipuliert, und wir halten uns selbstverständlich in jedem Land an die gesetzlichen Vorgaben und erfüllen alle lokalen Testvorgaben", erklärte das Unternehmen am Donnerstag in München.



13.11 Uhr - Der Autobauer Daimler setzt nach eigenen Angaben keine Manipulationstechnik zum Herunterregeln von Abgaswerten bei Diesel-Fahrzeugen ein. "Wir betrügen nicht, und wir setzen auch keine 'Defeat-Devices' ein - auch in Europa nicht", bekräftigte ein Daimler-Sprecher am Donnerstag. Zuvor war bekannt geworden, dass Volkswagen die in den USA aufgedeckte Manipulations-Software auch bei Fahrzeugen in Europa einsetzt. Mit Blick auf die bekannte übliche Diskrepanz von Schadstoffen im Prüfstand und dem Normalbetrieb ergänzte der Sprecher: "Wir halten uns weltweit an die gesetzlichen Vorgaben."

13.00 Uhr: Die EU-Kommission will in allen Mitgliedsländern Untersuchungen wegen möglicher Manipulationen bei Diesel-Abgasen anregen.

12.50 Uhr - Der Autobauer Opel hat gefälschte Abgas-Messungen in Fahrzeugen des GM-Konzerns ausgeschlossen. "General Motors und seine Marken halten sich in allen Fahrzeugen strikt an die Emissionsvorgaben", teilte das Unternehmen am Donnerstag in Rüsselsheim mit.

Zuletzt wurden Vermutungen laut, neben VW könnten auch andere Autobauer bei Messungen getäuscht haben.

12.15 Uhr: VW prüft nach eigenen Angaben, ob in Italien verkaufte Dieselautos ebenfalls die in den USA aufgefallene Manipulations-Software an Bord hatten.

12.06 Uhr - Volkswagen hat nach Worten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt Abgas-Manipulationen auch in Europa eingeräumt. "Es wurde uns mitgeteilt, dass auch in Europa Fahrzeuge mit 1,6 und 2,0-Liter Dieselmotoren betroffen sind von den in Rede stehenden Manipulationen", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Die Zahl der Fahrzeuge sei noch unbekannt. Dobrindt ließ offen, ob diese nun aus dem Verkehr gezogen werden müssten. Zugleich kündigte er an, die angeordneten Abgas-Nachprüfungen würden auch auf andere Marken als VW ausgedehnt.

11.37 Uhr Im Abgas-Skandal bei Europas größtem Autobauer Volkswagen müssen auch vier Modellreihen der Tochter Audi unter die Lupe genommen werden. Der Motor vom Typ EA 189 sei auch in Fahrzeuge der Modellreihen A1, A3, A4 und A6 verbaut worden, sagte ein Audi-Sprecher am Donnerstag in Ingolstadt. Zuvor hatte es entsprechende Medienberichte gegeben.

Die genauen Baujahre und die Anzahl der Fahrzeuge könnten aber noch nicht genannt werden. Ob die Autos von den Software-Manipulationen betroffen seien, könne er ebenfalls noch nicht sagen.

Auch der Volkswagen-Konzern bereitet unter Hochdruck eine Liste der von der Abgas-Affäre betroffenen Dieselwagen vor. "Wir arbeiten daran, können aber noch nicht sagen, wann sie veröffentlicht wird", sagte ein VW-Sprecher.

11.29 Uhr - Nach dem Rücktritt von Konzernchef Martin Winterkorn wird der VW -Aufsichtsrat Insidern zufolge am Freitag weitere Personalentscheidungen im Abgasskandal verkünden. Das Kontrollgremium werde weitere Verantwortliche nennen, die das Unternehmen verlassen müssten, sagte eine Person aus dem Umfeld des Aufsichtsrats am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein weiterer Insider bestätigte dies.

11.16 Uhr - Nach den Worten von Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron gibt es derzeit keine Hinweise dazu, dass andere Autobauer die gleiche Software benutzt haben wie Volkswagen. "Wir werden sehr schnell und sehr fordernd auf unsere Autobauer zugehen", sagt Macron in London. "Zurzeit scheint es extrem auf Volkswagen begrenzt zu sein."

10.43 Uhr - Die von der Abgas-Affäre schwer gebeutelten Aktien von Volkswagen haben am Donnerstag erneut Boden gut gemacht. Die Papiere legten um bis zu 7,8 Prozent auf 120,25 Euro zu. Bereits am Vortag hatten sie mehr als fünf Prozent gewonnen, nachdem Vorstandschef Martin Winterkorn wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte seinen Hut genommen hatte.

Trotz der kleinen Erholung kosteten die VW-Aktie aber immer noch rund 26 Prozent weniger als vor Bekanntwerden der Affäre. Viele Analysten sehen die Talsohle für die Papiere noch nicht erreicht. "Die ersten Schnäppchenkäufer greifen bei den Aktien zwar schon wieder zu, aber das Ausmaß des Schadens bleibt noch sehr schwer abzuschätzen", sagte Marktexperte Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. "So gleicht die Suche nach einem Boden bei der Aktie von Volkswagen dem Stochern im Nebel."

10.10 Uhr - Die Volkswagen-Krise hat noch keine Folgen für die Stimmung in der Wirtschaft, da die Umfrage bereits vor Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos weitgehend abgeschlossen war. "Wenn das negative Auswirkungen auf die Branche oder generell hat, dann werden wir das erst in der neuen Umfrage sehen", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

09.15 Uhr Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) rechnet in der VW-Abgas-Affäre mit "weiteren personellen Konsequenzen" in den nächsten Tagen. "Wir verlangen auch die Konsequenzen", sagte Lies, der Mitglied im VW-Aufsichtsrat ist, am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. "Es geht um die gesamte Struktur bei Volkswagen." "Jetzt muss es darum gehen, für 600.000 Mitarbeiter, 280 000 allein in Deutschland, die Sicherheit zu schaffen, dass wir die Lage im Griff haben", sagte Lies.

09.04 Uhr - Die VW-Aktien starten 4,3 Prozent im Plus.

07.52 Uhr - Die VW-Aktien könnten am Donnerstag mit einem leichten Plus in den Handel starten. Bei Lang & Schwarz deutet die ersten Indikation auf einen Anstieg von einem bis knapp zwei Prozent hin. Am Mittwoch hatten VW 5,2 Prozent höher bei 111,50 Euro geschlossen. Laut Händlern stufte das Bankhaus Lampe die Titel auf "verkaufen" von "halten" herunter.

07.35 Uhr - Der niedersächsische Wirtschaftsminister und VW-Aufsichtsrat Olaf Lies sagt im Bayerischen Rundfunk: "Es wird in den nächsten Tagen weitere personelle Konsequenzen geben, wir verlangen auch die Konsequenzen."

07.25 Uhr - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil antwortet im ARD-Morgenmagazin auf die Frage, ob es wirklich glaubwürdig sei, dass Winterkorn nichts von den Abgas-Manipulationen gewusst habe. "Für mich ist es glaubwürdig, für die anderen Mitglieder des Präsidiums war es das auch", sagt Weil, der Mitglied im Präsidium des VW-Aufsichtsrats ist.

07.05 Uhr - Volkswagen hat bereits im April Briefe an kalifornische Diesel-Fahrer geschickt. Darin wurden die Besitzer von VW- und Audi-Fahrzeugen dazu aufgefordert, ihre Autos zu den Händlern zu bringen, um eine neue Software zu bekommen. Diese solle die Emissionen optimieren. Der Konzern wollte diesen Brief nicht kommentieren.

05.37 Uhr - Volkswagen ist nach dem Rücktritt von Konzernchef Martin Winterkorn weiter um Schadensbegrenzung im Abgas-Skandal bemüht. Winterkorn hatte am Mittwoch angesichts des enormen Ausmaßes der Affäre seinen Posten geräumt; über seinen Nachfolger will der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung an diesem Freitag beraten. Die Aufarbeitung des Debakels werden den Nachfolger und den Konzern aber noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Folgen der Manipulationen von Abgaswerten bei Dieselautos sind noch immer nicht absehbar.

Als aussichtsreichster Kandidat für den Posten des best bezahlten Dax-Konzernchefs gilt Porsche-Chef Matthias Müller. Aber auch VW-Markenchef Herbert Diess und Audi-Chef Rupert Stadler werden Chancen eingeräumt.

02.23 Uhr - Ein US-Bundesgericht in Kalifornien soll sich mit den Sammelklagen gegen Volkswagen wegen des Abgas-Skandals befassen. Ein Klägeranwalt beantragte am Mittwoch, mindestens zwei Dutzend Klagen zusammenzufassen und an das Gericht von Bezirksrichter Fernando Olguin zu verweisen. Das Gericht hat Erfahrung mit Klagen gegen Autobauer: Toyota erklärte sich 2012 in einem Vergleich zur Zahlung von 1,1 Milliarden Dollar bereit, um eine Sammelklage wegen Problemen mit Fußmatten und klemmenden Gaspedalen beizulegen. Hyundai und Kia erklärten sich bereit, 255 Millionen Dollar zu zahlen, weil sie einen zu niedrigen Benzinverbrauch angegeben hatten.



Mittwoch, 23.9.2015



18.25 Uhr - Die schwere Vertrauenskrise nach dem Abgas-Skandal in den USA hat VW-Chef Martin Winterkorn zum Rücktritt gezwungen. Nach einer Krisensitzung der obersten Aufseher in Wolfsburg teilte der Schwabe in einer Erklärung mit: "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen Konzern möglich waren." Als Vorstandschef übernehme er die Verantwortung. Er habe daher den Aufsichtsrat um seine Ablösung gebeten: "Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin."

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) würdigte die Verdienste Winterkorns. Er habe dessen Entscheidung mit größter Betroffenheit zur Kenntnis genommen. Die Tragweite des Schadens sei groß. Weil kündigte gegen die Verantwortlichen strafrechtliche Schritte an. "Wir werden durch das Unternehmen auch Strafanzeige erstatten", sagte der SPD-Politiker. Ein Sonderausschuss werde die Aufklärung vorantreiben und sich dabei auf externe Berater stützen.

18.20 Uhr - Auf Volkswagen rollt einem Medienbericht zufolge eine Flut von Sammelklagen in den USA und Kanada zu. Nach Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung seien seit vergangenen Freitag 37 solcher Klagen bei US-Gerichten eingereicht worden, weitere zwei in Kanada. Kläger seien zumeist private Autokäufer, in einem Fall auch ein Autohändler. Die Kläger verlangen dem Bericht zufolge Schadensersatz für den Wertverlust ihrer Fahrzeuge und die durch den Rückruf entstehenden Kosten.

16.50 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel warnt davor, wegen des Abgasskandals bei VW die gesamte deutsche Automobilindustrie in Sippenhaft zu nehmen. "Der Schaden, der für die Mitarbeiter und das Unternehmen entstanden ist, ist riesig", sagte Gabriel bei einem Rundgang auf der Automesse IAA in Frankfurt.

"Aber man muss jetzt auch aufpassen, dass man daraus jetzt keine allgemeine Debatte über die Politik von VW oder der gesamten deutschen Automobilindustrie macht." Es sei wichtig, dass das Unternehmen alles rückhaltslos aufklären wolle, die Politik werde VW dabei unterstützen. "Dass die Menschen nun verunsichert sind, ist doch klar. Wir müssen jetzt VW beim Wort nehmen, dass sie die Sache aufklären und Konsequenzen ziehen", betonte der Minister.

16.39 Uhr - VW lässt Journalisten aufs Werksgelände in Wolfsburg. Der Konzern kündigt ein Pressestatement an.

16.26 Uhr - Der große Mehrheit des Umweltausschusses im EU-Parlaments fordert neue Testverfahren zur Ermittlung des Schadstoff-Ausstoßes bei Pkw. Künftig sollen die Tests unter realen Straßenbedingungen stattfinden und nicht nur simuliert werden. Die Abstimmung sei angesichts der VW-Affäre auch ein Signal an EU-Kommission und EU-Rat, geplante Neuregelungen nicht abzuschwächen, sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende im EU-Parlament, Rebecca Harms.

16.02 Uhr - Die VW-Aktien grenzen nach der Ankündigung der Ratingagentur Fitch, die Kreditwürdigkeit des Konzerns auf eine Herabstufung hin zu überprüfen, ihre Gewinne ein. Aktuell liegen die Aktien rund vier Prozent höher. Zuvor hatte sie noch fast acht Prozent im Plus notiert.

15.58 Uhr - Die drohenden Strafzahlungen sowie Rückruf-Kosten in Milliardenhöhe könnten auch die Refinanzierung des Volkswagen-Konzerns künftig verteuern. Man prüfe eine Herabstufung des Ratings von Volkswagen, teilte die Rating-Agentur Fitch mit Blick auf die Abgas-Affäre heute mit.

15.17 Uhr- Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bereitet nicht nur VW-Aktionären Bauchschmerzen, sie verhagelt auch den Autohändlern gehörig die Stimmung. "Wir fühlen uns definitiv verraten", sagte Chris Murphy, Verkaufsleiter eines VW-Autohauses im kalifornischen Oakland.

"Ich wäre als Kunde stocksauer." Gerade im umweltbewussten Kalifornien hätten sich viele Amerikaner für die als besonders sauber angepriesenen VW-Diesel-Fahrzeuge entschieden. Der Skandal sei "ein Schlag für die Marke VW". Bis zu elf Millionen Fahrzeuge könnten dem Konzern zufolge weltweit von Manipulationen betroffen sein.

15.16 Uhr - Der VW-Abgasskandal wird im schlimmsten Fall auch die deutsche Konjunktur belasten. Denn der Volkswagen -Konzern ist nicht nur Europas größter Autobauer, sondern ein Symbol für die gesamte Branche in Deutschland. "Die Autoindustrie ist technologisch eine der Schlüsselbranchen, es ist die Leitindustrie schlechthin in Deutschland", sagt Industrieexperte Martin Gornig vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). "Wenn es zu Absatzeinbußen kommt, könnte es auch Zulieferer treffen und damit die gesamte Wirtschaft."

14.43 Uhr - Die VW-Aktien geben Gas: Der Kurs steigt um 6,6 Prozent auf 112,95 Euro. Damit liegt die Aktie allerdings immer noch etwa 30 Prozent unter dem Stand vor Bekanntwerden der US-Abgasaffäre.

14.25 Uhr - Volkswagen hat über eine Rückrufaktion für die von der Abgas-Affäre betroffenen Dieselwagen noch nicht entschieden - genaue Informationen über die fraglichen Modelle gibt es bisher nicht. "Soweit sind wir noch nicht, wir kennen ja erst seit gestern die Zahl", sagte am Mittwoch ein Konzernsprecher.

Der Skandal um manipulierten Messungen bei Dieselfahrzeugen betrifft nach Konzernangaben weltweit insgesamt rund elf Millionen Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189. Fragen nach den im Einzelnen betroffenen Modellen blieben zunächst unbeantwortet.

14.05 Uhr - Der VW-Skandal wegen manipulierter Abgastests schockt die Finanzwelt. Analysten reagierten mit Unverständnis und Ungläubigkeit. Die Stimmen vom Mittwoch:

"Wenn man glaubt, es kann nicht schlimmer werden..." (Commerzbank)

"Es ist ein Albtraum für jeden Investor." (Deutsche Bank)

"Weitet sich der Rückruf aus, lautet unser Worst-Case-Szenario für VW bis zu 40 Milliarden Euro Kosten." (JP Morgan)

"Es ist zu früh, um Licht am Ende des Tunnels zu sehen." (Merrill Lynch)

"Weitere negative Überraschungen könnten den Aktienkurs unter 90 Euro drücken." (Bankhaus Metzler)

"Ein Gigant im Sturm ... Der Skandal macht dem VW-Konzern und der weltweiten Autoindustrie Angst." (Französisches Analysehaus Natixis)

"Wir erwarten weiteren negativen Newsflow..." (DZ Bank)

"Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Monaten weitere finanzielle Belastungen auf den Konzern zukommen werden." (Analysehaus Independent Research)

"Der starke Kursverlust zeigt das verlorene Vertrauen und die Angst vor den Folgen möglicher Rechtsstreitigkeiten." (Analysehaus Kepler)

13.41 Uhr - Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen VW-Mitarbeiter, die für die Abgas-Manipulationen verantwortlich sind. Die Behörde prüfe den Vorfall sowohl von Amts wegen als auch aufgrund von Strafanzeigen, die von Bürgern eingegangen seien, teilten die Ermittler mit.

13.33 Uhr - Frankreichs Energieministerin Segolene Royal will die Abgas-Manipulationen von Volkswagen mit "aller Härte" aufklären. "Wir werden extrem gründlich sein, extrem streng", sagte sie zu Journalisten nach einem Treffen der französischen Regierung in Paris.

"Die Opfer sind Arbeiter, deren Situation noch brenzliger wurde, Verbraucher, die betrogen wurden, und auch der Staat, der den Kauf von 'sauberen' Autos bezuschusst hat." Die Manipulation von Abgas-Systemen sei ein "besonders unverantwortlicher Betrug".

13.23 Uhr - Die BaFin nimmt den Absturz der VW-Aktie und die Kommunikation des Unternehmens in der US-Abgasaffäre unter die Lupe. "Wir prüfen das routinemäßig", sagte eine Sprecherin zu Reuters. Geprüft werde unter anderem, ob das Unternehmen die Märkte rechtzeitig mit sogenannten Ad-hoc-Nachrichten über den Stand der Dinge informiert habe.

13.16 Uhr - VDA-Präsident Matthias Wissmann warnt davor, im Zuge des VW-Skandals alle Autohersteller und -zulieferer über einen Kamm zu scheren. Man dürfe nicht den Fehler machen, die Gesetzesverstöße eines Unternehmens zu nutzen, um einen Generalverdacht von hunderten von Zulieferern und Herstellern zu entwickeln. "Ich glaube diese beiden Sachverhalte muss man auseinanderhalten", sagte er. "Es handelt sich hier nicht um ein generelles Dieselproblem, sondern um die illegale Anwendung einer speziellen Motorsoftware, um Tests zu schönen." Dies sei "völlig unakzeptabel".

12.57 Uhr - BDI-Präsident Ulrich Grillo hat von VW eine schnelle Aufklärung des Abgasskandals gefordert. "Wir kritisieren jegliche Manipulation scharf", sagte er. "Jedes Unternehmen muss sich an die geltenden Regeln halten." Er begrüße aber, dass VW die Vorwürfe von unabhängigen Fachleuten prüfen lassen wolle. "Jedes Fehlverhalten muss lückenlos aufgeklärt werden. Jetzt helfen nur Transparenz, Offenheit und Tempo."

12.47 Uhr - Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat Volkswagen aufgefordert, Kunden "vollumfänglich aufzuklären", um dadurch Vertrauen zurückzugewinnen. Er betonte, die Regierung wolle selbst aktiv dafür sorgen, dass derartige Manipulationen in Zukunft nicht wieder vorkämen.

11.56 Uhr - Die Manipulation von Abgastests ist nach Darstellung des europäischen Autoverbandes ACEA nicht in der gesamten Autoindustrie verbreitet. "Es gibt keinen Hinweis, dass es sich dabei um eine branchenweite Angelegenheit handelt", erklärte der ACEA am Mittwoch.

Zu der Abgasmanipulation von Volkswagen in den USA wollte der Verband nicht Stellung nehmen. Die Autoindustrie unterstütze die geplanten neuen Testverfahren, die Abgaswerte im Normalbetrieb und nicht länger nur unter Laborbedingungen messen. Die Regeln dazu sollten in der Europäischen Union dringend verabschiedet werden.

11.41 Uhr - Vertreter der deutschen Industrie sehen die Abgas-Affäre bei VW mit großer Sorge. Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, ermahnte Volkswagen, die versprochene Aufklärung rasch umzusetzen. "Davon hängt auch ab, ob ein Kollateralschaden für das Image deutscher Produkte entsteht", sagte er der "Bild"-Zeitung. Anlass zu übertriebenen Befürchtungen gebe es aber noch nicht: Der Erfolg der "hervorragenden Produkte tausender Firmen (...) hängt Gott sei Dank nicht von einem einzigen Unternehmen ab. Wir sollten da mal die Kirche im Dorf lassen."

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, äußerte sich ähnlich. "Es gibt jetzt so manchen auf der Welt, der sagt: Ganz so toll ist das mit Deutschland nicht", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der VW-Skandal sei ein "Schlag ins Kontor". Der Slogan "Made in Germany" sei zu recht eine starke Marke für den Standort Deutschland.

11.03 Uhr - Bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig sind nach Angaben des niedersächsischen Justizministeriums mehrere Strafanzeigen "aus der Bevölkerung" gegen Verantwortliche von VW eingegangen. In Betracht komme unter anderem Betrug zu Lasten von Autokäufern, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Anzeigen würden derzeit geprüft.

11.02 Uhr - Die Deutsche Bank hat ihre Kursziele für den Dax wegen der Folgen des Abgas-Skandals bei Volkswagen (VW) gesenkt. Für Ende 2015 reduzierte Marktstratege Jan Rabe das Ziel von 11.300 auf 10.300 Punkte. Ende 2016 sieht er das Börsenbarometer bei 11 200 Punkten (bisher 12.100).

Da die Autoanalysten der Deutschen Bank ihre Gewinnschätzungen für Volkswagen deutlich reduziert hätten, habe er die Gewinnerwartungen für den Dax in der Gesamtheit gesenkt, schrieb Rabe in einer Studie vom Mittwoch. Zudem rechne er mit geringeren Bewertungsmultiplikatoren.

10.27 Uhr - Das fünfköpfige Aufsichtsratspräsidium von Europas größtem Autobauer Volkswagen berät in Wolfsburg bei einer Krisensitzung über Konsequenzen aus dem Diesel-Skandal. Der genaue Ort der Zusammenkunft blieb zunächst geheim.

An der Sitzung nehmen der Interimsvorsitzende des Präsidiums, Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Großaktionärs-Vertreter Wolfgang Porsche sowie Betriebsratschef Bernd Osterloh und dessen Stellvertreter Stephan Wolf teil. Im Mittelpunkt stehen personelle Konsequenzen aus der Affäre um manipulierte Messungen beim Schadstoffausstoß von Dieselmotoren. Dabei geht es auch um die berufliche Zukunft von VW-Chef Martin Winterkorn.

9.36 Uhr - Die Commerzbank kassiert ihre Einschätzung der VW-Aktie. Die Empfehlung und das Kursziel stünden auf dem Prüfstand, schreibt Analyst Sascha Gommel in einem Update. Derzeit gebe es keine Klarheit über das tatsächliche Ausmaß die möglichen finanziellen Folgen des Abgas-Affäre für den Konzern, heißt es in der heute morgen versandte Kurzeinschätzung.

9.35 Uhr - Die Sitzung des Aufsichtsrats-Präsidiums von VW hat in Wolfsburg an einem geheimen Ort begonnen, wie aus dem Umfeld des Gremiums zu erfahren ist. Dem engsten Führungszirkel des Aufsichtsrats gehören der noch amtierende Aufsichtsratschef und früherere IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber, von der Arbeitnehmerseite Betriebsratschef Bernd Osterloh und sein Stellvertreter Stephan Wolf, von der Eignerseite Wolfgang Porsche als Vertreter des Hauptaktionärs Porsche SE sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil an. VW-Vorstandschef Martin Winterkorn muss dem Gremium Rede und Antwort darüber stehen, wie es zu der Manipulation von Diesel-Abgaswerten kam.

Reuters/dpa-AFX