14.50 Uhr - Bundesinnenminister Thomas de Maiziere unterstützt Forderungen des neuen Leiters des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, nach 3000 mehr Stellen für die Asyl-Behörde. 1000 zusätzliche Stellen seien ohnehin schon beschlossen, sagt er in Berlin. Er sei zuversichtlich, dass der Finanzminister für die weiteren 2000 Stellen Geld bewilligen werde.

12.05 Uhr - Der Nahost-Direktor des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Amin Awad, rechnet nicht damit, dass der Zustrom von täglich etwa 8000 Flüchtlingen nach Europa abebbt. Dies könnte nur die Spitze eines Eisbergs sein, sagt er in Genf.

12.00 Uhr - Die Bundesregierung schätzt, dass etwa 30 Prozent der Flüchtlinge, die sich bei der Einreise nach Deutschland als Syrer ausgeben, gar keine Syrer sind. Ein Sprecher des Innenministeriums sagt, die Zahl sei eine Schätzung auf Basis der Wahnehmung der Behörden vor Ort. Statistiken dazu gebe es nicht.

11.30 Uhr - In Finnland wird ein Bus mit Flüchtlingen von Demonstranten angegriffen. Das Fahrzeug wird in Lahti im Süden des Landes am Donnerstag mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen, berichten finnische Medien. Einer der zwischen 30 und 40 Randalierer trägt ein weißes Kostüm in der Art der rassistischen US-Gruppe Ku-Klux-Klan. In dem Bus sitzen 40 Flüchtlinge, darunter Kinder.

11.15 Uhr - Die kommunalen Spitzenverbände begrüßen die zusätzlich vom Bund zugesagten Finanzmittel. Allerdings hingen die Städte und Gemeinden nach wie vor am Tropf der Länder, beklagt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Landkreistages, Hans-Günter Henneke. Die Mittel müssten auch tatsächlich bei den Kommunen ankommen, fordert der Städte- und Gemeindebund.

11.10 Uhr - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sieht in den Beschlüssen von Bundesregierung und Ministerpräsidenten "gute Signale für eine schnelle Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt". Wissenschaftler sagen wegen der Flüchtlinge steigende Arbeitslosenzahlen im kommenden Jahr voraus.

10.30 Uhr - In Österreich kommen wieder mehr Flüchtlinge an. Allein zwischen Mitternacht und 07.00 Uhr früh seien im Grenzort Nickelsdorf 5700 Menschen gezählt worden, sagt ein Polizeisprecher. Am gesamten Donnerstag waren es 7700.

10.17 Uhr - Die Bundespolizei hat am Donnerstag 1874 neu angekommene Flüchtlinge in Deutschland gezählt. Davon seien 1692 an der deutsch-österreichischen Grenze registriert worden, sagt ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums Potsdam.

09.55 Uhr - Einer Umfrage zufolge ist eine Mehrheit in Deutschland der Auffassung, dass die hohe Zahl an Flüchtlingen verkraftbar ist - allerdings schrumpft die Mehrheit: Im ZDF-Politbarometer stimmten 57 Prozent dieser Aussage zu, vor zwei Wochen waren es noch 62 Prozent. Demnach gehen 40 Prozent nicht davon aus, dass Deutschland die Flüchtlingszahl bewältigen kann. Vor zwei Wochen waren es nur 35 Prozent.

09.44 Uhr - Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der rheinland-pfälzische Ressortchef Roger Lewentz, bittet das Bundesinnenministerium in einem Brief, den seit 2012 geltenden Abschiebestopp für Syrer um ein Jahr zu verlängern. Die Regelung würde eigentlich am 30. September auslaufen.

09.33 Uhr - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann kündigt an, dem Flüchtlings-Paket im Bundesrat zuzustimmen. "Ich bewerte die Einigung positiv", sagt der Grünen-Politiker in Berlin. Umgeben von Spitzenpolitikern der Grünen aus anderen Bundesländern kündigt er an: "Insofern werden wir - glaube ich - alle dafür werben."

09.17 Uhr - Die Einigung von Bund und Ländern auf Maßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise sei ein "ordentlicher Kompromiss, für den ich werbe", erklärt der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. "Und ich gehe davon aus, dass wir später mit einer breiten Mehrheit das beschließen werden", sagt der CDU-Politiker mit Blick auf den Bundesrat. In Hessen regiert die CDU mit den Grünen.

08.08 Uhr - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow stellt die Notwendigkeit von Asylverfahren für Syrer infrage. Ihnen könne vielmehr einfach der Status von Kriegsflüchtlingen gegeben werden, fordert der Linken-Politiker im MDR. Damit könnten auch die zahlreichen aufgelaufenen Asylverfahren schneller abgearbeitet werden, so Ramelow.

07.25 Uhr - Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt kritisiert Leistungskürzungen für ausreisepflichtige Asylbewerber. "Ich frage mich, ob das verfassungsfest ist, dass Menschen dann wirklich nur noch mit einem Dach über dem Kopf und was zu essen ausgestattet werden", betont Göring-Eckardt im Deutschlandfunk. "Das ist Schikane." Es handele sich um eine "bittere Pille" in der jüngsten Einigung zwischen Bund und Ländern. Die Politikerin lobt zugleich die dabei vom Bund in Aussicht gestellten Milliardenhilfen als "große Erleichterung".

07.10 Uhr - Auch nach der Einigung auf eine höhere Beteiligung des Bundes an den Kosten des Flüchtlingsstroms hält Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble einen ausgeglichenen Bundesetat 2016 ohne neue Schulden für möglich.

Wenn die Entwicklung einigermaßen stabil bleibe, "können wir es schaffen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend im ARD-Fernsehen. Ob es am Ende gelinge, werde sich erst im kommenden Jahr zeigen. Auch Steuererhöhungen solle es nicht geben. Mit den Ländern sei der Bund im Gegenteil im Gespräch über "begrenzte Senkungen" zur Beschleunigung des Wohnungsneubaus.

07.08 Uhr - Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig lobt die Einigung zwischen Bund und Ländern auf zentrale Schritte zur Bewältigung in der Flüchtlingskrise. "Wir haben dafür gesorgt, dass alle Kinder ein Recht auf einen Kitaplatz haben", hebt Schwesig eines der Ergebnisse in der ARD hervor. Dies sei unabhängig davon, ob es sich um ein Flüchtlingskind handele oder nicht. Auch der soziale Wohnungsbau werde gestärkt, ergänzt die SPD-Politikerin.

07.06 Uhr - In der Flüchtlingskrise gewinnt Deutschland nach Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere nur langsam die Kontrolle zurück. "Wir sind jetzt dabei, die Dinge wieder etwas zu ordnen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend im ZDF. "Außer Kontrolle geraten ist es mit der Entscheidung, dass man aus Ungarn die Menschen nach Deutschland holt", äußerte er. "Das war eine so große Zahl, dass es nicht mehr geordnet ging."



Donnerstag, 24.09.2015



22.11 Uhr - Der Bund stockt zur Bewältigung der Flüchtlingskrise seine Finanzhilfen für Länder und Kommunen massiv auf. Die Regierung stellt den Ländern 670 Euro Pauschale pro Flüchtling und Monat zur Verfügung, teilte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstagabend nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten im Kanzleramt mit. Unterstellt seien 800 000 Flüchtlinge und eine durchschnittliche Bearbeitungszeit der Fälle von fünf Monaten.

Zudem würden 500 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt sowie 350 Millionen Euro für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Wie es weiter hieß, erhalten die Länder auch weitere Mittel für Kita-Ausbau und Familienpolitik. So sollen die freiwerdenden Mittel aus dem gekippten Betreuungsgeld dafür auf die Länder verteilt werden.

Nach Angaben Merkels übernimmt der Bund mit der Pro-Kopf-Pauschale die Risiken für die Bearbeitungsprozesse von den Ländern und die Zahl der Asylbewerber. Die Kanzlerin sprach von einem atmenden System

21.47 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel trägt vor Journalisten die Ergebnisse der fast fünfstündigen Beratungen im Kanzleramt vor. Der Bund übernimmt pro Flüchtling und Monat Kosten von 670 Euro vom Tag der Erstregistrierung bis zum Abschluss des Asylverfahrens. Zudem beteiligt sich der Bund mit 500 Millionen Euro am sozialen Wohnungsbau und gibt 350 Millionen Euro für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Auch das freiwerdende Betreuungsgeld komme den Ländern zugute.

21.25 Uhr - Die sich abzeichnenden Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern über den Umgang mit den Flüchtlingsströmen gehen nach den Worten von Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow in die richtige Richtung. Der Bund wolle sich künftig dynamisch an den Kosten beteiligen, sagt der Linken-Politiker am Rande der Sitzung. Außerdem seien bürokratische Erleichterungen und eine einfachere Anerkennung von medizinischem Personal unter den Flüchtlingen geplant.

21.01 Uhr - Die Beratungen zwischen Bund und Ländern über ein Maßnahmenpaket als Reaktion auf die Flüchtlingskrise befinden sich auf der Zielgeraden. Das Plenum komme jetzt zur Schlussrunde zusammen, um einen Gesamtkompromiss zu beschließen, verlautet aus Teilnehmerkreisen.

19.19 Uhr - Mit 3000 neuen Mitarbeitern will der neue Chef der obersten deutschen Flüchtlingsbehörde für schnellere Asylverfahren sorgen. Dies habe Frank-Jürgen Weise, der neben seiner Aufgabe als Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA) auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) leiten soll, am Donnerstagabend beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt angekündigt, erfuhr Reuters aus Teilnehmerkreisen. Das zusätzliche Personal wolle Weise aus der BA rekrutieren. Die Mitarbeiterzahl des BAMF würde sich den Angaben zufolge von 3300 auf 6300 nahezu verdoppeln. 18.45 Uhr - Beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt wird weiter über die Details der Finanzierung der Flüchtlingskosten gerungen. Eine Arbeitsgruppe aus Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und den drei Ministerpräsidenten Horst Seehofer (Bayern), Volker Bouffier (Hessen) und Dietmar Woidke (Brandenburg) wie auch dem Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz tage in einem Nebenraum, verlautet aus Verhandlungskreisen.

18.40 Uhr - Für eine schnellere Bearbeitung der Asylanträge benötigt der neue Chef des Bundesamtes für Migration (BAMF), Frank-Jürgen Weise, 3000 neue Mitarbeiter. Dies trägt der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit am Abend nach Angaben eines Teilnehmers beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt vor. Diese wolle er aus der Bundesagentur rekrutieren. Die BAMF-Mitarbeiterzahl stiege damit von 3300 auf 6300.

15.20 Uhr - Im Streit um die Finanzierung der Flüchtlingskosten haben Bundesregierung und die Bundesländer nach Angaben aus Länderkreisen eine Einigung gefunden. Der Bund werde für 2016 als Abschlagszahlung etwa 4,1 Milliarden Euro an die Länder überweisen, erfuhr Reuters. Grundlage dafür sei, dass der Bund pro Asylbewerber und Monat 670 Euro an die Länder überweise. Für 2015 bekämen die Länder eine Milliarde Euro zusätzlich zu der bisher vereinbarten Summe.

14.50 Uhr - Die Länder wollen beim Flüchtlingsgipfel eine Pauschal-Zahlung des Bundes für jeden Flüchtling von 670 Euro pro Monat durchsetzen. Bei 800.000 Asylbewerbern und einer angenommenen Verfahrensdauer von sechs Monaten ergebe sich so für 2016 ein Betrag von 3,21 Milliarden Euro an die Länder, berichten die "Ruhr Nachrichten" aus einem Forderungskatalog der Ministerpräsidenten. Die Abschlagszahlung solle 2016 über die Umsatzsteuer verteilt werden. Die Höhe solle regelmäßig überprüft und an die Entwicklung angepasst werden.

14.05 Uhr - Trotz des Streits um die Aufnahme von Flüchtlingen wollen die EU-Staaten die Ursachen der Krise gemeinsam mit zusätzlichen Finanzmitteln bekämpfen. Bei einem EU-Sondergipfel am Mittwoch in Brüssel sollten zusätzliche Milliardenhilfen sowohl aus dem EU-Etat als auch nationalen Budgets zur Unterstützung von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien beschlossen werden.

Die Europäische Union müsse sich zugleich darauf einstellen, dass mehr Flüchtlinge kämen, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk vor Beginn der Beratungen. Der Mehrheitsbeschluss der EU-Innenminister zur Verteilung von 120.000 Flüchtlingen zwischen den Staaten stieß unterdessen bei einigen Regierungen auf offenen Widerstand.

Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte in Brüssel an, dass Europa sich stärker um die Lösung der Syrien-Krise und die Bekämpfung der Fluchtursachen kümmern werde. Zudem müsse die EU den besseren Schutz ihrer Außengrenzen und eine faire Verteilung der Flüchtlinge organisieren.

14.02 Uhr - Die Flüchtlingskrise entwickelt sich zum Sprengstoff für die Beziehungen zwischen Serbien und Kroatien, die sich nach dem Balkankrieg in den 90er Jahren nur mühsam wieder angenähert hatten. Serbien warf dem Nachbarstaat am Donnerstag vor, in die Verhaltensmuster seiner faschistischen Vergangenheit während des Zweiten Weltkriegs zurückzufallen.

Die Schließung der Grenze für einreisende serbische Bürger und Fahrzeuge erinnere an die Rassegesetze der 40er Jahre unter dem Marionettenregime der Nazis in Kroatien, kritisierte das Außenministerium in Belgrad. Der kroatische Innenminister Ranko Ostojic hatte zuvor erklärt, das Einreiseverbot gelte nur für serbische Fahrzeuge, nicht für serbische Bürger.

12.47 Uhr - Die EU-Staaten wollen den Flüchtlingsstrom nach Europa in den Nachbarländern Syriens mit zusätzlichem Geld bremsen. Die EU-Staats- und Regierungschefs beschlossen in der Nacht zum Donnerstag, der UN eine Milliarde Euro mehr zur Versorgung vor Ort zur Verfügung zu stellen. Zudem sollen die EU-Außengrenzen stärker geschützt und in Griechenland und Italien Registrierungszentren aufgebaut werden.

12.20 Uhr - Die staatliche Förderbank KfW stockt ihre Sonderförderung zur Errichtung von Flüchtlingsunterkünften für die Kommunen auf 500 Millionen Euro auf. Der Grund sei die hohe Nachfrage, teilt die Bank in Frankfurt mit. Mit dem am 6. September mit 300 Millionen Euro gestarteten Programm werden Städte und Gemeinden mit zinslosen Darlehen unterstützt. Sie können zwischen Laufzeiten von zehn, 20 oder 30 Jahren wählen.

12.09 Uhr - Serbien attackiert Kroatien mit scharfen Worten, weil es die Einreise serbischer Bürger und Fahrzeuge am größten Grenzübergang verhindert. Das Außenministerium in Belgrad vergleicht die kroatischen Maßnahmen mit den Rassengesetzen des Marionettenstaates der Nazis in Kroatien während des Zweiten Weltkriegs. Kroatien hatte erklärt, das Einreiseverbot richte sich nicht gegen serbische Bürger, sondern nur gegen serbische Fahrzeuge.

11.23 Uhr - Der niederländische Geheimdienst sieht nach Angaben einer Sprecherin keine Anzeichen dafür, dass radikale Islamisten systematisch Attentäter im Strom der Flüchtlinge nach Europa schleusen. Ähnlich hatte sich jüngst auch der Verfassungsschutz in Deutschland geäußert. Rechtsextremistische Politiker in den Niederlanden und anderswo in Europa argumentieren indes, dass die Hunderttausende von Flüchtlingen ein Sicherheitsrisiko darstellen.

11.18 Uhr - Im Tunnel unter dem Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien wird ein junger Migrant tot entdeckt. Er sei vermutlich jünger als 18 und stamme aus dem Sudan oder Eritrea, erklärt die Polizei. Beim Versuch, den Tunnel in Richtung Großbritannien zu durchqueren, sind bisher etwa ein Dutzend Menschen umgekommen. Vor dem Eingang in Calais lagern etwa 3000 Flüchtlinge, um sich an Bord von Fahrzeugen oder Fähren zu schmuggeln oder durch den Tunnel zu laufen.

10.45 Uhr - Auf der griechischen Insel Lesbos erreichen wieder mehr Flüchtlinge ihr Ziel Europa. In weniger als einer Stunde kommen in 24 Booten rund 1200 Menschen an, berichtet ein Reuters-Fotograf. Die meisten sind Afghanen. Am Mittwoch landeten dort schon mindestens 2500 Menschen.

10.35 Uhr - Österreich will abgewiesene Flüchtlinge konsequent in andere europäische Länder zurückschicken. Ausländische Migranten stellen in Slowenien und Kroatien kaum Asylanträge, obwohl bereits diese Länder sicher seien, sagt Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner im bayerischen Kloster Banz. "Dann werden wir sie nach Kroatien und Slowenien zurückbringen."

10.13 Uhr - Mehr als 4000 Migranten haben am Donnerstagmorgen an der griechisch-mazedonischen Grenze auf eine Gelegenheit gewartet, weiter nach Westeuropa zu reisen. In den vergangenen 24 Stunden waren nach Berichten von örtlichen Medien mehr als 100 Busse aus Südgriechenland an der griechischen Bahn-Grenzstation von Idomeni angekommen.

Die mazedonischen Behörden lassen die Menschen geordnet in Gruppen von rund 50 Menschen über die Grenze kommen, berichteten Augenzeugen. Unterdessen kamen in Piräus am Mittwoch und Donnerstag mehr als 4000 weitere Migranten von den Ägäisinseln aus an, wie die griechische Küstenwache mitteilte.

10.06 Uhr - Die Flüchtlingsstrom nach Deutschland wird nach Einschätzung des IAB-Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit dazu führen, dass die Arbeitslosigkeit 2016 im Vergleich zu diesem Jahr steigt. Im Jahresdurchschnitt werde sich dies in der Statistik mit 130.000 Arbeitslosen niederschlagen, prognostiziert das IAB. Das werde 2016 zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahl insgesamt um 70.000 auf rund 2,87 Millionen Erwerbslose führen.

10.05 Uhr - Die Grünen fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, CSU-Chef Horst Seehofer in die Schranken zu weisen. Der Empfang des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban durch die CSU komme einem "Rumtrampeln auf der europäischen Wertegemeinschaft" gleich, sagt Fraktionschef Anton Hofreiter. Orban ist europaweit wegen der drastischen Maßnahmen gegen den Flüchtlingsandrang in die Kritik geraten.

09.53 Uhr - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann ist offen für Obergrenzen der Aufnahme von Flüchtlingen. Die von Innenminister Thomas de Maiziere angeregten Kontingente für Flüchtlinge seien kein schlechter Gedanke, sagt er im Bundestag. Darüber sollte nachgedacht werden. De Maiziere hat die von ihm vorgeschlagenen Kontingente mit Obergrenzen verknüpft.

09.39 Uhr - Die designierte Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Sahra Wagenknecht, gibt der Bundesregierung eine Mitschuld an der Flüchtlingskrise. Die Menschen in Syrien und im Irak würden vor allem vor den Folgen der westlichen Politik fliehen, sagt sie im Bundestag. Europa müsse endlich aufhören, "die Vereinigten Staaten dabei zu unterstützen, immer weitere Teile des Nahen und Mittleren Ostens in einen Brandherd zu verwandeln".

09.35 Uhr - Die Bundespolizei hat in Bayern am Mittwoch 2800 neu eingereiste Migranten gezählt, wie ein Sprecher der Bundespolizeidirektion München sagt. Damit hat die Behörde im Freistaat allein seit Wochenbeginn rund 8400 zusätzliche Flüchtlinge verzeichnet.

09.32 Uhr - Kroatien hat Polizeiangaben zufolge die Grenze für Bürger aus Serbien dicht gemacht. Serbische Staatsbürger und in Serbien registrierte Autos würden bis auf weiteres nicht mehr ins Land gelassen, sagte ein kroatischer Grenzpolizist der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

Hintergrund ist der Streit zwischen den beiden Nachbarländern über die zahlreichen Flüchtlinge, die ihre gemeinsame Grenze überqueren. Kroatien fordert von Serbien, die Flüchtlinge auch nach Ungarn und Rumänien zu leiten. Weil das EU-Mitgliedsland Kroatien bereits die Einreise für Lastwagen erschwert hatte, machte Serbien am Mittwochabend seinerseits die Grenzen für den Güterverkehr aus Kroatien dicht.

09.29 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft zu weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Flucht und Vertreibung auf. Noch nie seien seit dem Zweiten Weltkrieg so viele Menschen auf der Flucht wie gegenwärtig, sagte die CDU-Chefin am Donnerstag in einer Regierungserklärung. Dies sei eine Herausforderung, die nicht nur auf Europa begrenzt sei, sondern es sei ein weltweites Problem. Jede Region müsse ihren Teil zur Bewältigung dieser Krise beitragen. "Je klarer diese Herausforderung angenommen wird, umso schneller kann sie erfolgreich gemeistert werden", sagte die Kanzlerin.

09.10 - Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert von bleibeberechtigten Flüchtlingen die Bereitschaft, sich zu integrieren. Dazu gehöre der Respekt vor den Regeln und Werten der deutschen Verfassung sowie der Wille, die deutsche Sprache zu beherrschen, sagt sie in einer Regierungserklärung.

09.01 Uhr - EU-Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans warnt vor einem Anstieg des Rechtsextremismus in Europa. Dieser drohe, sollte keine tragfähige Lösung der Flüchtlingskrise gelingen, sagt er dem britischen Radiosender BBC.

08.42 Uhr - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert vor dem Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt, dass sich der Bund dauerhaft an den Kosten der Versorgung von Flüchtlingen beteiligt. Nötig seien rund 15 Milliarden Euro für dieses und das kommende Jahr, sagt Haseloff im rbb.

07.53 Uhr - Kroatien schließt seine Grenze für Serben. Serbische Staatsbürger und in Serbien registrierte Autos würden bis auf weiteres nicht mehr ins Land gelassen, sagt ein kroatischer Grenzpolizist der Nachrichtenagentur Reuters.

05.08 Uhr - Die Leistungen der Kommunen nach dem Asylbewerbergesetz sind im ersten Halbjahr in den 13 Flächenländern um 70 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts berichtet.

03.31 Uhr - Beim EU-Sondergipfel haben die Staats- und Regierungschefs auch über eine Lockerung der Haushaltsvorgaben wegen der Kosten zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten. Eine Einigung in dieser Frage sei aber nicht erzielt worden, sagt der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann.

01.29 Uhr - Die Deutsche Post will laut "Süddeutscher Zeitung" unter anderem im Rahmen eines breit angelegten Hilfsprogramms bis zu 1000 Praktikumsplätze für junge Flüchtlinge anbieten. "Spätere Ausbildung und Arbeit nicht ausgeschlossen", wird Konzernchef Frank Appel zitiert.

01.25 Uhr - Deutsche Topmanager dringen einer Umfrage zufolge auf bessere Möglichkeiten, Flüchtlinge in ihren Unternehmen einzustellen. Insgesamt 80 Prozent der befragten Führungskräfte und Unternehmer fordern von der Bundesregierung, rechtliche und bürokratische Hindernisse so weit wie möglich zu beseitigen, wie eine Erhebung der Personalberatung LAB & Company im Auftrag der "Süddeutschen Zeitung" ergibt.

01.05 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigt an, dass die Aufnahme- und Registrierungslager (Hotspots) für Flüchtlinge in Italien und Griechenland bis November stehen sollen. Dies sei eine Ergänzung zu der Entscheidung der EU-Innenminister zur Verteilung von 120.000 Flüchtlingen.

01.03 Uhr - Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sagen den UN-Einrichtungen, die syrischen Flüchtlingen im Nahen Osten helfen, eine Milliarde Euro an Unterstützung zu. Das gibt EU-Ratspräsident Donald Tusk nach dem EU-Sondergipfel bekannt.

00.49 Uhr - Der EU-Sondergipfel in Brüssel zur Flüchtlingskrise ist nach fast sieben Stunden beendet. Das teilt der Sprecher von EU-Ratspräsident Donald Tusk per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

00.15 Uhr - Unmittelbar vor dem Flüchtlingsgipfel der Ministerpräsidenten in Berlin bringt Schleswig-Holsteins stellvertretender Regierungschef Robert Habeck (Grüne eine Einquartierung von Flüchtlingen auf Schiffen ins Gespräch. "In Schleswig-Holstein denken wir zum Beispiel darüber nach, für den Winter Schiffe zu chartern", sagt Habeck der "Bild"-Zeitung.

00.09 Uhr - Serbien will nach Worten von Innenminister Nebojsa Stefanovic Frachtfahrzeuge aus Kroatien und Lkws mit Gütern aus Kroatien nicht ins Land lassen. Damit reagiere Serbien auf die von Kroatien im Zuge der Flüchtlingskrise beschlossenen Einschränkungen des Grenzverkehrs.

Reuters