Richard Freeman und Evan Bauman managen zusammen den Legg Mason Clearbridge US Aggressive Growth Fund. Freeman ist für den Fonds seit Auflegung 1983 zuständig. Er studierte Rechnungswesen am Brooklyn College und hat einen MBA von der Universität von New York. Bauman studierte Mathematik an der Duke University. Er kam 1996 zu Clearbridge.
Strategie
Der Fondsname "Aggressive Growth" suggeriert etwas Falsches. Der Name ist ein Kind der 80er-Jahre. "Damals war alles etwas schriller, und ein neuer Fonds ließ sich mit so einem Namen einfach besser verkaufen", sagt Bauman. Denn aggressiv gehen die beiden Fondsmanager ganz und gar nicht vor. Was sie tun, ist eher langweilig. Denn sie praktizieren Buy-and-Hold à la Kostolany. Eigentlich ist diese Vorgehensweise in Zeiten von Algotrading völlig überholt, meinen zumindest viele. Doch die beiden Clearbridge-Manager Freeman und Bauman glauben nach wie vor daran, dass es sich auszahlt, guten Unternehmen die Treue zu halten. Und treue Seelen sind die beiden allemal. "Unsere Top-Ten-Werte sind im Schnitt 19 Jahre im Fonds und unser Turnover beträgt pro Jahr nur rund fünf Prozent", sagt Bauman. Nur eine grundlegende Veränderung der Unternehmensstrategie, häufige Managerwechsel, viele Schulden oder eine übertriebene Bewertung lassen das Duo über einen Verkauf nachdenken. Tauschaktivitäten basieren vor allem auf Übernahmeaktivitäten. Seit der Auflage des Fonds 1983 waren es insgesamt 66. Daher wandern jedes Jahr nur ein bis zwei neue Werte in den Fonds. Die größte Position im Fonds, Biogen, ist etwa seit 1991 im Fonds und der Kabelnetz- und Internetdienstanbieter Comcast wurde bereits 1986 gekauft. Beides sind für Baumann Unternehmen, die genau in ihr Suchschema passen. Sie sollten zukunftsweisende Technologien bieten und schneller als der S&P 500 wachsen. Und vor allem sollten sie möglichst konjunkturunabhängig sein. Die Unternehmen müssen ebenfalls nachhaltige Cashflows über lange Zeiträume und starke Eintrittsbarrieren aufweisen. "Sie können somit nachhaltig und vor allem langfristig wachsen." Eine weiterer Punkt, auf den die beiden größten Wert legen. "Man darf auf keinen Fall zu viel für ein Unternehmen zahlen, egal wie gut die Firma ist", sagt Bauman. Daher hat er derzeit auch kaum Konsumaktien im Fonds. Sie hält er für viel zu teuer. "Jeder Manager der nicht auf die Bewertung schaut, ist ein Dummkopf", merkt er an.
Auf Seite 2: Portfolio und Fazit
Portfolio
Freeman und Bauman halten im Clearbridge US Aggressive Growth etwa 70 Einzelwerte. Die Top Ten gewichten sie mit rund 45 bis 55 Prozent, die restlichen Titel sind deutlich geringer gewichtet, da es sich oft um aufstrebende Small Caps handelt. Bauman bezeichnet sie als "Inkubatoren". "Hier kaufen wir immer erst kleine Positionen. Da man nicht immer richtig liegt", sagt Bauman. Rendite-Risiko-Profil In Baisse-Jahren wie 2008 büßte der Fonds auch deutlich ein. Jedoch ist er einer der wenigen Fonds, die den S&P 500 auf drei, fünf, zehn und 20 Jahre deutlich schlagen.
Fazit
Wer langfristig in den USA anlegen möchte, für den ist der US Aggressive Growth ideal. Denn er bietet einen Mehrwert gegenüber ETFs.