Der Elektronikspezialist LPKF schreibt rote Zahlen. Wegen Absatzproblemen betrug der Betriebsverlust (Ebit) im ersten Halbjahr 3,2 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Niedersachsen am Mittwoch mitteilten. Der Umsatz schrumpfte binnen Jahresfrist um sieben Prozent auf 42,4 Millionen Euro. Der Vorstand habe einen Sparkurs eingeschlagen und hoffe auf die Zukunft. Die Nachfrage nach Laser-Direktstrukturierungsanlagen (LDS) werde über die Zeit wieder anziehen. Die LDS-Technik wird verwendet, um elektrische Schaltungen ohne Leiterplatten direkt auf Kunststoffoberflächen wie etwa den Akkudeckeln von Smartphones aufzubringen. Zudem arbeite das Unternehmen aus Garbsen an neuen Technologien für Smartphone-Antennen, die neues Wachstum bringen sollen.
Bereits Anfang Juli hatte LPKF seine Jahresprognose kräftig gestutzt. Statt mit Erlösen von bis zu 136 Millionen Euro rechnet das Unternehmen nun noch mit einem Umsatz von 90 bis 110 Millionen Euro. Ob es für einen Jahresgewinn reicht, ließ LPKF weiter offen. Die Gewinnschwelle soll nun bei einem Umsatz von unter 100 Millionen Euro erreicht werden. Die Prognose für die Folgejahre werde aktuell überprüft und im Herbst veröffentlicht.
Der Grund für die Absatzkrise ist ein Überangebot von LDS-Systemen bei den Produzenten von Handy-Antennen. Sie hatten sich in den Jahren 2010 bis 2013 kräftig mit den Anlagen eingedeckt hatten.
Reuters