Ausgangssituation und Signal
Der erste Schock ist verdaut: Nach der Gewinnwarnung vom Sonntag fiel der Aktienkurs der Deutschen Lufthansa AG am Montagmorgen bis auf 15,41 Euro - ein Minus von 12,8 Prozent gegenüber dem Freitagsschlusskurs. Bis 15:15 Uhr konnten sich die Kurse bis auf 15,70 Euro erholen, was aber noch immer ein Minus von 11,3 Prozent bedeutet. Damit kostet eine Lufthansa-Aktie aktuell nur noch so viel / so wenig wie letztmalig im Frühjahr 2017. Ist damit das Schlimmste überstanden? Nicht unbedingt. Denn mit dem heutigen Crash wurden gleich zwei bedeutsame Chartmarken nach unten durchbrochen: Die 21-Tagelinie (grüne Kurve) entlang der 17,54er-Linie, sowie das bisherige Jahrestief bei 16,82 Euro.
Der Grund des Absturz: Wegen des Preiskampfes im europäischen Flugverkehr hat die Deutsche Lufthansa AG ihre Jahresprognose gesenkt. Die Gewinnwarnung überraschte Anleger und Analysten am Sonntag. Die Fluggesellschaft erwartet für 2019 nur noch eine bereinigte Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5 (vorher: 6,5 bis 8,0) Prozent. Dies entspricht einem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro anstatt den bislang angepeilten 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro. Einige Bankanalysten sprachen sich am Montag für ein "Halten", beziehungsweise sogar für ein "Kaufen" der Aktie aus.
Die Charts im Detail
Charttechniker aber bleiben skepitisch. Denn man muss als Analyst schon weit, sehr weit in die Vergangenheit blicken, um charttechnische Unterstützungen aufzuspüren. Der Monatschart hilft weiter. Dort ersichtlich: Die Kurslinie um 15,41 Euro. Eine charttechnisch bedeutsame Preislinie, die sich bis ins Jahr 2016 zurückverfolgen lässt - dort lagen damals die Jahreshöchstkurse, die heute eine Unterstützung darstellt. Und tatsächlich entspricht diese Preismarke den Tiefstkursen vom Montag. Andererseits jedoch fällt der heutige Kurssturz sehr gewaltig aus und wird zudem von relativ hohen Umsätzen begleitet - siehe Grafik unterhalb des Tagescharts. Dies ist zumeist ein Zeichen dafür, dass die Bären (Pessimisten) das Zepter in der Hand halten.
Charttechnisch betrachtet sollten sich Anleger damit auf weiter fallende Notierungen bei den DLH-Aktien einstellen. Selbst einige Tage der Erholung würden daran nichts ändern. Ein etwaig wieder anziehender Rohölpreis könnte die Kurse zusätzlich belasten. Ein Bruch unter die 15,41er-Kurslinie wäre als neuerliches und starkes Verkaufssignal zu bewerten. Das nachfolgende Kursziel sähen wir dann im Bereich um 13,65 Euro. Eine Unterstützungslinie, die sich aus dem Monatschart herleiten lässt.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Wer auf weiter fallende Notierungen bei den Aktien der Deutschen Lufthansa setzten möchte, kann sich ein entsprechendes Short-Derivat ins Depot legen. Nachfolgend stellen wir ein Short-Produkt vor, mit dem sich Preisbewegungen um den konservativen Faktor 2,9 hebeln lassen.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 17,54 |
Oberes Ziel 1 | 16,83 |
Unteres Ziel 1 | 15,41 |
Unteres Ziel 2 | 13,65 |
Trading-Ideen
Trading-Idee | |
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Basiswert | LUFTHANSA AG VNA O.N. |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | MC1KLJ |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 20,72 |
Knock-Out-Schwelle | 20,72 |
Hebel | 2,97 |
Kurs in EUR | 5,34 |
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.