Zuvor war die Lufthansa in zuvor nicht gekannte Höhen vorgestoßen. Mit einem Kursplus von 145 Prozent holte sich die Lufthansa 2017 den Titel als Top-Performer im DAX. Die Rally ging mit einem nahezu perfekten Umfeld für die Airline einher. 130 Millionen Fluggäste, so viele wie nie zuvor, beförderte die Gruppe im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2016 bestiegen 18,6 Prozent mehr Passagiere die Maschinen. Vorstandschef Carsten Spohr hat bereits durchblicken lassen, dass die Lufthansa 2017 auch beim Gewinn eine neue Bestmarke erzielt hat - am 15. März präsentiert er das Zahlenwerk.
Neue Herausforderungen
Neben dem starken Geschäft spielte dem Konzern die Pleite von Air Berlin in die Hände. So konnte die Lufthansa die Flotte ihrer Billigflugtochter Eurowings mit 33 Maschinen aus der Konkursmasse stärken. Darüber hinaus sorgen die wegfallenden Air-Berlin-Kapazitäten bei Europas Branchenprimus für mehr Umsatz.
Und doch bleibt die Frage, ob in der Lufthansa-Aktie nicht zu viel des Guten steckt. Einige Researchhäuser äußerten sich zuletzt vorsichtig. So stufte etwa Kepler Cheuvreux den DAX-Titel auf "Reduce" herab. Analystin Ruxandra Haradau-Döser sieht eine Herausforderung für die Fluggesellschaften darin, die Nicht-Treibstoff-Kosten unter Kontrolle zu halten. "Wir glauben, dass Mitarbeiter und Zulieferer nach drei Jahren mit starken Profitabilitätsverbesserungen im Sektor auf höhere Löhne und Preise drängen", schreibt sie in einem Kommentar. Demnächst will Haradau-Döser die Gewinnschätzung anpassen. Vorerst belässt sie das Kursziel bei 25 Euro. Einen Euro höher zeigt das Chartbild der Lufthansa eine horizontale Unterstützung. In diesem Bereich stockte die Korrektur, und die Aktie konnte etwas Boden gutmachen.
Mutige Anleger können mit einem Discount-Put darauf setzen, dass der skizzierte Support in den kommenden Monaten in die Brüche geht. Notiert die Lufthansa am 21. September bei 26 Euro oder niedriger, wirft das Papier die Maximalrendite von 65,3 Prozent ab. Der Breakeven liegt aktuell bei 26,78 Euro. Das Investment endet in den schwarzen Zahlen, solange der Basiswert die Laufzeit unterhalb dieser Marke beendet. Falls die Lufthansa dagegen bis dahin auf oder über den Strike bei 28 Euro klettert, kommt es zu einem Totalverlust. Daher sollten nur risikobereite Anleger mit diesem Optionsschein darauf setzen, dass der Kranich weiter an Flughöhe verliert.