Die Anleger schickten die Lufthansa-Aktie dennoch auf Sinkflug - Die Anteilsscheine gaben um knapp zwei Prozent nach. Analysten zufolge fiel der Ausblick nicht optimistisch genug aus.
Die Lufthansa hatte bereits Erwartungen geweckt und in den vergangenen Wochen von guten Geschäften berichtet. Ihr Chef Carsten Spohr hatte Ende Juni Höchstwerte für den Sommer in Aussicht gestellt: "Das wird der beste Sommer aller Zeiten." Auch die Billigfluglinie Eurowings sieht sich auf der Sonnenseite und setzt auf einen umsatzstarken Sommer mit vollen Flugzeugen. Auch Spohr zeigte sich nun zufrieden mit der Entwicklung bei Eurowings. Es sei sehr wahrscheinlich, dass Eurowings trotz der hohen Anfangsinvestitionen bereits in diesem Jahr "in die schwarzen Zahlen fliegen wird", erklärte er auf Twitter. Der Sommer ist für die Airlines wichtig - sie verdienen in der Reise-Saison ihr Geld. ltr
#Lufthansa CEO #CarstenSpohr zur heutigen Ad-hoc-Meldung pic.twitter.com/rMovJidzQu
- Lufthansa News (@lufthansaNews) 17. Juli 2017
Bereits im ersten Halbjahr verdoppelte sich das bereinigte Ebit der Lufthansa nahezu auf 1,04 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte auf Basis vorläufiger Zahlen um etwa 13 Prozent auf 17 Milliarden Euro. Analysten haben bereits ihre Prognosen erhöht. Sie gingen zuletzt davon aus, dass der bereinigte Betriebsgewinn am Ende des Jahres bei etwas über zwei Milliarden Euro liegen dürfte.
Durch die rege Nachfrage hätten sich insbesondere der Umsatz und das Ergebnis im ersten Halbjahr besser entwickelt als erwartet, teilte Lufthansa weiter mit. Der Ausblick auf die Vorausbuchungen für das wirtschaftlich besonders wichtige dritte Quartal habe sich stabilisiert. Die Treibstoffkosten sollten im zweiten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sinken. Im Leasingverfahren eingesetzte Flugzeuge von Air Berlin und die seit Jahresbeginn erstmalig in der Bilanz berücksichtigte Brussels Airlines sollten leicht positiv zum Ergebnis beitragen.
Lufthansa habe ein glänzendes erstes Halbjahr abgeliefert, urteilten Analysten der NordLB. Angesichts der guten Zahlen erscheine der Ausblick für das zweite Halbjahr aber etwas verhalten. Die ausführlichen Ergebnisse des ersten Halbjahres will Lufthansa am 2. August veröffentlichen.
MORGAN STANLEY BELÄSST LUFTHANSA AUF 'UNDERWEIGHT'
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat Lufthansa nach vorläufigen Halbjahreszahlen und der Anhebung der Unternehmensprognose auf "Underweight" mit einem Kursziel von 12,40 Euro belassen. Die Airline habe besser als erwartet abgeschnitten, schrieb Analystin Penelope Butcher in einer Studie vom Dienstag. Die Konsensschätzungen hätten nun Spielraum nach oben
rtr/dpa-AFX