Ausgangssituation und Signal
"Wer hoch steigt, fällt tief", sagt der Volksmund. Und der Chartist? Nun, es kommt darauf an. Sprechen aber mehrere Faktoren für eine Kursüberhitzung, ist Vorsicht angezeigt. So wie aktuell bei den Papieren der Deutschen Lufthansa. Seit November 2016 haben sich die Anteilsscheine immerhin um 124 Prozent verteuert - dies entspricht einem durchschnittlichen Kurszuwachs von 13 Prozent pro Monat! Das Außergewöhnliche dabei: Diese Kursrallye fand ohne größere Korrekturen statt. Mit Kursen um 21 Euro kostet eine Lufthansa-Aktie heute so viel wie letztmalig im Jahre 2007.
Angesichts dieser Traum-Performance dürfte sich manch ein Anleger überlegen, Kasse zu machen. Spätestens aber dann, wenn es zu einer Schwäche an den Gesamtmärkten kommen sollte. Derzeit schweben die Lufthansa-Kurse 40 Prozent oberhalb ihrer 200-Tagelinie (siehe Grafik unterhalb des Wochencharts). Sie zeigt die Durchschnittspreise der vergangenen 200 Handelstage. Rückblickend betrachtet ist diese prozentuale Differenz eine Größe, die letztmalig im Jahre 2014 erreicht wurde. In der Folge korrigierte der Lufthansa-Kurs um 40 Prozent.
Die derzeit überkaufte Ausgangslage muss aber nicht zwangsläufig in einem scharfen Kursrückschlag münden. Die Gefahr aber sollte man im Auge behalten! Insbesondere dann, wenn die Unterstützung um 19,68 Euro nach unten durchbrochen wird - und damit auch die 21-Tagelinie. Eine Gegenbewegung nach unten könnte im ersten Schritt bis in den Bereich um 18,31 Euro führen; einem markanten Tiefpunkt vom Juni. Würde sich die Korrektur ausdehnen, wären Kurse um 16,09 Euro vorstellbar. Bei signifikanten Notierungen oberhalb von 22 / 23 Euro wäre die Gefahr eines Absturzes (vorerst) gebannt.
Tageschart
Wochenchart
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Empfehlung der Redaktion
Es ist insbesondere eine Trading-Anregung für kurzfristig orientierte Marktteilnehmer, die von fallenden Notierungen bei der Lufthansa-Aktie ausgehen. Die Short-Anregung kann aber grundsätzlich auch im Rahmen einer Hedging-Strategie zum Einsatz kommen.
Nachfolgend präsentiertes Short-Derivat ist mit einem spekulativen Hebel von 8,5 versehen und läuft noch bis zum 13. Dezember 2017. Der Basispreis liegt gleichauf mit der Knock-Out-Schwelle bei 23,20 Euro. Bei einem Kursrücksetzer bis 18,31 Euro würde sich der Preis des nachfolgenden Derivats verdoppeln. Bei einer Korrektur bis auf 16,09 Euro läge der erwartete Gewinn des Short-Papiers bei knapp 190 Prozent.
Produktidee
Trading-Idee | |
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Produkt | Turbo Bear Opt.schein |
Basiswert | Dt. Lufthansa |
WKN | HU864K |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 13.12.2017 |
Basispreis | 23,2000 EUR |
Knock-Out-Schwelle | 23,2000 EUR |
Hebel | 8,534 |
Kurs Zertifikat | 2,31 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. | 1,03 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. | 0,23 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. | 4,70 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. | 6,80 EUR |
Kursmarken Basiswert | |
Kurs Basiswert | 21,02 EUR |
Kaufen bei max. | |
Stoppkurs 1 | 22,40 EUR |
Stoppkurs 2 | 23,05 EUR |
Zielkurs 1 | 18,31 EUR |
Zielkurs 2 | 16,09 EUR |
BILD Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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