"Gleichwohl sind wir zuversichtlich, dass unsere Stückerlöse schon im zweiten Quartal wieder steigen werden." Darauf lasse die gute Buchungslage für die kommenden Monate schließen. Auch höhere Treibstoffkosten ließen das saisonal schwächste Quartal noch schlechter ausfallen als üblich. Trotz eines Umsatzwachstums um drei Prozent auf 7,9 Milliarden Euro fiel ein Nettoverlust von 342 Millionen Euro nach 39 Millionen Euro im Vorjahr an.
Die Lufthansa erwartet nun einen stärkeren Anstieg der Kerosinkosten um 700 Millionen Euro auf rund 6,8 Milliarden Euro im Gesamtjahr und damit 50 Millionen Euro mehr als bisher. Auch nach dem schwachen Jahresauftakt bekräftigte das Unternehmen sein Gewinnziel einer operativen Rendite von 6,5 bis 8,0 Prozent, was einer Spanne von 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro nach 2,8 Milliarden Euro bereinigtem Gewinn vor Steuern und Zinsen entspricht. Der Ausblick könnte den Anlegern Zuversicht einflößen, nachdem der Markt Mitte April schon den vorzeitig bekannt gegebenen operativen Verlustanstieg verdauen müsste, wie Daniel Röska, Luftfahrtanalyst von Bernstein Research, erklärte.
KEIN ANGEBOTSWACHSTUM BEI EUROWINGS
Unter dem Preiskampf in Europa leidet vor allem die Billigtochter Eurowings. Sie machte im vergangenen Jahr ein Fünftel des Umsatzes der Netzwerklinien Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines aus, war aber für drei Viertel des operativen Quartalsverlustes von insgesamt 336 Millionen Euro verantwortlich. Als Konsequenz wird das Angebot von Eurowings nach dem starken Ausbau 2018 im Sommer dieses Jahres nicht mehr erhöht, nachdem ursprünglich noch ein Zuwachs von zwei Prozent geplant war. Alle Lufthansa Airlines zusammen bieten damit nach wie vor knapp zwei Prozent mehr Flüge an als im Vorjahr. Damit drosselt der Dax-Konzern das Wachstum stärker als andere Fluggesellschaften, um den Preisdruck zu lindern. Für den Markt in Europa erwartet die Lufthansa vier Prozent mehr Angebot nach neun Prozent im Schlussquartal 2018.
Kaum Kostenentlastung erwartet Europas größte Airline-Gruppe unterdessen beim Aufwand für Flugausfälle und -verspätungen. Diese waren im vergangenen Jahr wegen Engpässen in der Infrastruktur und Übergangsproblemen bei Eurowings nach der Übernahme eines Air-Berlin-Teils um 70 Prozent auf 518 Millionen Euro gestiegen. Nachdem jetzt die Osterreisewelle reibungsloser lief als im Vorjahr sei zwar zu hoffen, dass es weniger Störungen als 2018 gebe, erklärte ein Sprecher. Doch investierte die Lufthansa in mehr Reserveflugzeuge und Personal, um die Abläufe zu verbessern. "Wenn man diese Kosten mit einbezieht, gehen wir nicht von einem wesentlichen Fortschritt gegenüber 2018 aus", ergänzte er.
rtr