Bei Lufthansa kann man sich ja durchaus folgende Frage stellen: was sinkt schneller, die Aktie oder die Gewinnschätzungen? Aktuell ist es die Aktie, denn mittlerweile liegt das geschätzte 2020er-KGV nur noch bei vier, nachdem es im ersten Halbjahr lange Zeit bei fünf oder sechs lag. Gegenüber dem 52-Wochen-Hoch hat sich der DAX-Wert nahezu halbiert, zum Allzeithoch von Januar 2018 sogar beinahe 60 Prozent verloren.

Eine Kurswende ist zu erwarten, es fragt sich nur auf welchem Niveau. Diese kamen seit dem 2003er-Tief 6,80 Euro jeweils bei einem höheren Kurs zustande: 2009 bei 7,73 Euro, 2012 bei 7,99 Euro und 2016 bei 9,10 Euro. Von daher wäre durchaus noch Luft nach unten, wobei einige Fakten durchaus einen Einstieg schmackhaft machen. Vielleicht sogar das KGV, wenn man denn den Gewinnschätzungen vertrauen kann. Die Dividendenrendite von weit über fünf Prozent ist ein weiteres Argument, ebenso aber der Verlauf des Absturzes.

2003 kam die Wende nach minus 65 Prozent vom vorigen Hoch, 2009 bei minus 66 Prozent, 2012 bereits bei minus 54 Prozent und 2016 bei minus 55 Prozent. Im diesem Umfeld bewegen wir uns also auch jetzt und zudem 34 Prozent unter dem 40-Wochen-Durchschnitt. Dies wiederum ist der weiteste Abstand seit Herbst 2014 als auf eben diesem Niveau die Wende kam. Im Herbst 2008 kam eine solche 39 Prozent unter der 40-Wochen-Linie, vor genau 15 Jahren 30 Prozent darunter.

Wir wagen also den Einstieg in den Lufthansa-Capped-Call PX2T4E. Es geht um 32 Prozent nach oben, wenn die DAX-Aktie am 20. März 2020 (also VOR der nächsten Dividendenzahlung) bei mindestens 12,50 Euro notiert. Angesichts einer Basis bei 9,50 Euro liegt der Break-even der Position bei 11,78 Euro. Ein erster Stop loss wird bei noch tiefen 1,20 Euro platziert und dieser um monatlich zwölf Cent nach oben angepasst.

Name Lufthansa-Capped-Call
WKN PX2T4E
Aktueller Kurs 2,26 € / 2,28 €
Basis/Cap 9,50 € / 12,50 €
Laufzeit 19.03.20
Stoppkurs 1,20 €
Anpassung Stoppkurs +0,12 €/Monat
Zielkurs 3,00 €
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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