Angesichts der Fortschritte bei seinem Sparprogramm sowie niedriger Kerosinkosten erwartet Vorstandschef Carsten Spohr nun einen operativen Gewinn oberhalb der 1,75 Milliarden Euro aus dem Vorjahr. Zuvor hatte die Fluglinie weniger Gewinn als im Vorjahr geplant. Dabei geht die Airline im zweiten Halbjahr von sinkenden Stückerlösen, also weniger Umsatz pro Sitzkilometer aus. Dem will der Flugkonzern mit weiteren Einsparungen begegnen. Gleichzeitig kommt die Lufthansa bei dem Um- und Aufbau seiner Billigfluglinie mit Jets von Air Berlin und Brussels Airlines voran. Die Billigmarke Eurowings soll trotz hoher Anlaufkosten bereits in diesem Jahr einen operativen Gewinn einfliegen. Für 2017 sind Analysten daher noch optimistischer als Firmenchef Spohr und gehen bereits von einem operativen Gewinn von 2,65 Milliarden aus.
Auf Seite zwei: Einschätzung der Redaktion
Einschätzung der Redaktion
Die Lufthansa scheint nach erfolgreichen Tarifverhandlungen und trotz harter Billigflieger-Konkurrenz langsam aus der Krise zu kommen. Jüngster Beleg ist der erwartete operative Gewinn bei Lufthansa Cargo. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn stark gestiegen ist, kam es bei den Mitte Juli vorab gemeldeten guten Quartalsdaten jedoch zu Gewinnmitnahmen. Zudem profitiert der Konzern auf der Kostenseite derzeit von niedrigen Ölpreisen und fliegt selbst in guten Zeiten nur niedrige Margen ein. Auch auf dem Weg aus German- und Eurowings sowie Brussels Airlines und den von Air Berlin gemieteten Jets eine schlagkräftige Billigflug-Antwort auf Ryan Air und Co. zu formen, könnte es noch zu Problemen kommen. Daher: Beobachten.
Empfehlung: Beobachten
Kursziel: 21,00 Euro
Stoppkurs: 15,50 Euro