Ausgangssituation und Signal
Was für ein Luftloch! Der Crash bei den Kursen der Deutsche Lufthansa AG (DLH) scheint kein Ende zu finden. Oder doch? Aktuell stellen Charttechniker den Versuch einer kurzzeitigen Bodenbildung fest. Daraus könnte mehr erwachsen. Die Papiere der deutschen Fluggesellschaft gehen am Montag gut behauptet in den Handel und gewinnen kurz nach Börsenstart rund 0,7 Prozent an Höhe.
Kurs der Lufthansa-Aktie am Montagmorgen: um 6,28 Euro. Damit setzt sich die Kursstabilisierung der vergangenen Handelstage fort. Rückblick: Am vergangenen Freitag, 1. Oktober, wurde mit 5,77 Euro ein historisches Tief markiert; der Monatschart zeugt eindrucksvoll davon. Das bisherige Jahreshoch lag bei 12,96 Euro.
Zum Hintergrund: Die Lufthansa will die milliardenschweren Corona-Staatshilfen bald zurückzahlen und dank einer anziehenden Nachfrage wieder operativ Gewinn machen. Die Airline will den Staat mit einer über zwei Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung zum Ende des Jahres als Miteigentümer weitgehend loswerden.
Die Charts im Detail
Im kurzfristigen Bereich visualisiert der stark fallende Verlauf der 21-Tagelinie (grüne Linie) den intakten Abwärtstrend in der kurzfristigen Zeitbetrachtung. Der jüngste Kurseinbruch bei der Lufthansa-Aktie hat natürlich auch dazu geführt, dass der Basiswert bereits als stark überverkauft einzustufen ist. Ein Hinweis darauf liefert der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie (grüne Kurve) und dem DLH-Kurs. Dieser bewegt sich bei derzeit 14,4 Prozent und damit - rückblickendbetrachtet - in einem Extrembereich (siehe Kurve unterhalb des Tagescharts). Das könnte schnell in eine Gegenbewegung nach oben münden.
Viel wichtiger als dieser gleitende Durchschnitt erscheint aber die nächste Kurshürde bei aktuell 6,63 Euro verlaufen (siehe Tageschart). Doch selbst wenn diese Kursmarke erreicht würde, sprächen wir von einem Kurspotenzial von attraktiven fünf Prozent.
Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Wochenchart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes. Denn beim Wochenchart basiert die Betrachtungsweise auf wöchentlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten einer Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief. Im Wochenchart (Chart 2) zu sehen: Der Kursbereich um sieben Euro, der sich im Herbst 2020 als Unterstützung behaupten konnte und den Notierungen jetzt als Widerstand im Wegen stehen dürfte.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Eine Erholung bis in den Bereich um 6,64 / 7,00 Euro im ersten Schritt erscheint realistisch. Käme es anschließend zu einem signifikanten Ausbruch über den Kursbereich um sieben Euro, so wären schnell weitere zehn Prozent Kursplus drin. Andererseits lässt sich aktuell im Falle der Deutsche Lufthansa AG mit relativ engmaschigen Stop-Losskursen agieren. Diese könnten sich knapp unterhalb signifikanter Unterstützungslinien platziert finden - siehe abgebildete Tabelle. Damit überzeugt der Basiswert gegenwärtig auf der Long-Seite; gegebenenfalls auch nur unter Trading-Gesichtspunkten.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 7,00 |
Oberes Ziel 1 | 6,64 |
Unteres Ziel 1 | 5,99 |
Unteres Ziel 2 | 5,77 |
Trading-Ideen
Trading-Idee | |
---|---|
Basiswert | |
Produktvorstellung | Turbo |
WKN | MA3L6L |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 4,97 |
Knock-Out-Schwelle | 5,33 |
Hebel | 4,66 |
Kurs in EUR | 1,30 |
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Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.