Die Gewerkschaft verwies zur Begründung auf stockende Verhandlungen zur Vorruhestandregelung, bei denen in der vergangenen Woche keine Fortschritte erzielt worden seien. Die Lufthansa wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete den Streik als unverhältnismäßig. Die Airline kündigte einen Sonderflugplan an.
Die Gewerkschaft erklärte, das Lufthansa-Management beharre auf seiner Position einer deutlichen Verschlechterung für junge Piloten bis hin zur Abschaffung der Übergangsversorgung. Dies sei nicht akzeptabel. Die VC forderte den Lufthansa-Konzernvorstand zu einer Gesamtschlichtung auf. Für die Übergangsversorgung werden laut VC für jeden Piloten während seiner Firmenzugehörigkeit Gehaltsbestandteile zurückgestellt, die es ermöglichen, die berufliche Tätigkeit vorzeitig zu beenden und früher in den Ruhestand zu gehen. Lufthansa-Piloten konnten bislang mit 55 Jahren aufhören und gehen im Schnitt mit 59 Jahren in Rente. Das Management will dieses Alter auf 61 erhöhen.
Die Lufthansa teilte mit, sie sei der Piloten-Gewerkschaft in den vergangenen Tagen bei der Frage der Übergansversorgung erneut deutlich entgegengekommen. Sie forderte eine unverzügliche Fortsetzung der Verhandlungen. Die Airline will trotz des Streiks einen Großteil ihrer täglich rund 3.000 Flüge starten und den meisten Passagieren Alternativen durch Umbuchungen auf andere Flüge bieten. Mit Hilfe eines Sonderflugplans würden voraussichtlich rund zwei Drittel des Flugprogramms gestemmt werden können.
Die Piloten haben die Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo seit Beginn des Arbeitskampfes im April bereits elf Mal jeweils für Stunden oder gar Tage lahmgelegt. Sie fordern offiziell die Beibehaltungen der alten Frührentenregelung für 5400 Lufthansa-Flugzeugführer. Hinter den Kulissen tobt aber noch ein weiterer Konflikt. Die selbstbewussten Piloten stemmen sich gegen den Ausbau von Lufthansa-Billigfliegern unter der Marke Eurowings auf der Kurz- und Langstrecke. Mit einem Ausbau des Sparpreis-Ablegers will sich die Airline gegen die wachsende Konkurrenz von Billigfliegern wie easyJet und Ryanair wappnen. Die Serie an Arbeitsniederlegungen der Piloten kostete die Lufthansa bislang über 200 Millionen Euro.
Reuters