In der Sache zeigen sich beide Seiten unnachgiebig. "Wir können uns die verfahrene Situation nach vier Jahren Verhandlungen nur mit einer ideologischen Einstellung des Managements erklären", sagte Handwerg. Die Lufthansa habe auch in anderen Teilen des Unternehmens Ärger mit der Belegschaft. Das Unternehmen wies dies zurück. "Cockpit ist mehr an der Eskalation als an der Lösung des Konflikts interessiert", sagte ein Konzernsprecher. Lufthansa-Passagiere am Frankfurter Flughafen nahmen die Situation gelassen. Viele buchten auf andere Fluggesellschaften um oder wichen auf die Bahn aus.
LUFTHANSA - HABEN VIELE ANGEBOTE ABGEGEBEN
Ein Vorstoß der Lufthansa, die Arbeitsniederlegungen juristisch zu verbieten, war am späten Dienstagabend gescheitert. Es ist der 14. Streik in der seit April 2014 schwelenden Tarifauseinandersetzung zwischen der Pilotengewerkschaft und der größten deutschen Airline. Cockpit fordert rückwirkend ab 2012 eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent im Jahr. Die Lufthansa bietet 2,5 Prozent über eine Laufzeit von gut sechs Jahren. "Das ist ein Scheinangebot, da wir die Summe an anderer Stelle einsparen sollen", sagte Cockpit-Vertreter Handwerg. Die Gewerkschaft könne den Streik jederzeit absagen, doch Bedingung dafür sei ein vernünftiges Angebot der Lufthansa. "Wir haben Cockpit viele Offerten gemacht, auch eine Schlichtung", erklärte der Airline-Sprecher.
Die Spartengewerkschaft gibt sich damit nicht zufrieden. "Das schaut für uns nach einem Zeitspiel aus", sagte Handwerg. Es sei zu befürchten, dass die Lufthansa nach einigen Monaten Schlichtung die Ergebnisse nicht akzeptiere und die Angestellten dann mit leeren Händen dastünden. Neben dem Geld geht es in dem Clinch auch um die Alters- und Vorruhestandsversorgung der Flugzeugführer. Den letzten Ausstand vor 14 Monaten stoppte ein Gericht.
rtr