Im neuen Jahr will Lufthansa ein neues Ticketpreismodell einführen. Derzeit unterscheidet die Airline 26 Buchungsklassen. Wenn eine ausverkauft ist, gilt die nächste. Dabei kann es auf einem Langstreckenflug zu deutlichen Unterschieden kommen. Mit dem neuen Preismodell sollen die kleiner werden und insgesamt sollen sich die Tickets nicht verteuern.

Ist das eine Reaktion auf die Untersuchungen der deutschen Kartellbehörden? Nach dem Aus von Air Berlin waren die Preise bei Lufthansa und der Billigtochter Eurowings im Herbst 2017 auf innerdeutschen Flügen stark angestiegen. Die Wettbewerbsbehörde hatte eine Verteuerung von bis zu 30 Prozent ermittelt, aber kein Verfahren wegen Missbrauchs einer monopolähnlichen Marktstellung eingeleitet.

Das Aus von Air Berlin nutze die Lufthansa auf jeden Fall, um ihre Marktanteile auszubauen. Mehr als die Hälfte der insolventen Fluggesellschaft wurden übernommen. Das macht sich jetzt bezahlt. Ein höheres Flugangebot und ein steigender Ticketabsatz bescherte dem Marktführer im Urlaubsmonat August ein Passagierplus von 10 Prozent. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 86,4 Prozent.

Starkes Wachstum zeigt sich zuletzt auch bei der Low-Cost-Tochter Eurowings, die ab 2019 in die Gewinnzone fliegen soll. Mit 67 Millionen Passagieren beförderte die Lufthansa im ersten Halbjahr so viele Reisende wie noch nie zuvor. Das Management bestätigte seine Jahresprognose und peilt trotz deutlich höherer Kerosinkosten ein bereinigtes Ergebnis nur leicht unter dem Rekordniveau von 2017 an. Damals erzielte die Airline fast drei Milliarden Euro.

Das US-Analysehaus Bernstein Research sieht ein Potenzial für die Lufthansa-Aktie bis 29 Euro. Im Vergleich zu anderen Airlines habe Lufthansa ein gutes Absicherungs-Management gegen steigende Kerosinpreise lautet ein Argument. Die Prognose liegt nur knapp unterhalb des Allzeithochs von 31 Euro, das die Aktie im Dezember 2017 erreichte. Dann kamen Sorgen über steigende Kerosinpreise sowie die Kosten der Integration von Air Berlin auf. Deshalb ging die Lufthansa-Aktie ging im ersten Halbjahr auf Sinkflug und landete bei 20 Euro. Diese Marke zeigt sich jetzt als starke Unterstützung.

Spekulative Anleger nutzen die Unterstützung als Basis für eine Seitwärtswette über den Discount-Call. Der Schein bietet aktuell ein Gewinnpotenzial von 49 Prozent. Dafür muss die Lufthansa-Aktie gar nicht weiter steigen, sondern lediglich am Bewertungstag mindestens auf 22 Euro notieren. Das Risiko: Sollte der DAX-Titel am Laufzeitende bei 20 Euro oder darunter notieren, verfällt der Einsatz wertlos.

Basiswert Lufthansa
Produkt Discount-Call
WKN PP1WGQ
Emittent BNP Paribas
Bewertungstag 21.06.19
Kurs des Discount-Calls 1,38 €
Basispreis 20,00 €
Cap 22,00 €
Max.Rückzahlung 2,00 €
Maximale Rendite 49,00%