Ausgangssituation und Signal



Ist der Höhenflug bei der Lufthansa-Aktie beendet? Diese Frage stellen sich Anleger am Donnerstag. Nachdem die Notierungen am Mittwoch um 3,2 Prozent gestiegen sind, tritt der Kurs am Donnertag auf der Stelle: In den ersten beiden Handelsstunden zeigen sich die Kurse kaum bewegt; die Tageskerze mit ihrem kleinen Körper zeugt davon - siehe gelb schraffierter Kreis im Tageschart. Dies könnte ein erstes Anzeichen dafür sein, dass die Anleger dem rasanten Höhenflug nicht mehr trauen und sich auf potenzielle Gewinnmitnahmen gegen Wochenschluss hin vorbereiten. Nicht zu vergessen: Der Kurs der Lufthansa-Aktie hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt.

Verwunderlich wären Glattstellungen nicht. Mittlerweile nämlich haben sich die Kurse relativ weit von ihren gleitenden Durchschnittslinien entfernt. So beträgt der prozentuale Abstand zur 21-Tagelinie 8,6 Prozent. Rückblickend betrachtet ist dies eine Größenordnung, auf der in der Vergangenheit eine Konsolidierung/Korrektur folgte. Der prozentuale Abstand zu den durchschnittlichen Kursen der vergangenen 200 Handelstage beträgt sogar 42 Prozent und damit so viel, wie seit mehr als 16 Jahren nicht mehr. Die Grafik unterhalb des Wochen-/Monatscharts zeugt davon. Und nicht zu vergessen: Im Bereich um 28,81 Euro wartet jetzt ein kräftiger Widerstand auf die Lufthansa-Aktie. An dieser Kursmarke ging dem Titel bereits 1998 und 2000 die Luft aus - siehe Monatschart.



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Die Charts im Detail



So schön und trendstark sich die Lufthansa-Aktie auch zeigen mag: Der Titel ist extrem überkauft. Das derzeit hohe Kursniveau reizt zu Gewinnmitnahmen, auch im Hinblick auf den angesprochenen Widerstand um 28,80 Euro. Eine Korrektur könnte dabei im ersten Schritt bis auf 21,22 Euro führen. Eine Lufthansa-Aktie würde selbst dann noch mehr kosten, als im Durchschnitt der vergangenen 200 Tage. Eine größere Unterstützung ist im Bereich der 200-Tagelinie zu erwarten. Diese verläuft gegenwärtig bei 18,02 Euro und steigt wöchentlich um rund 0,38 Euro. Die Zeit erscheint also reif, um sich auf fallende Notierungen einzustellen - Zeit für eine Short-Strategie.

Tageschart





Wochenchart





Monatschart





Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Nachfolgend präsentieren wir ein Hebelzertifikat, welches auf fallende Kurse bei der Lufthansa-Aktie abzielt. Das Produkt kommt aus dem Hause der Emittentin UniCredit und weist einen Hebel von spannenden 7,3 auf bei einer offenen Laufzeit. Der Basispreis liegt bei 30,77 Euro; der Knockoutpreis bei 29,60 Euro und damit noch oberhalb der entscheidenden Widerstandslinie von 28,80 Euro. Bei einem unterstellten ersten Kursziel von 21,22 Euro würde sich der Preis des Derivats um rund 155 Prozent verteuern. Käme es zu einer Korrekturbewegung bis an die 200-Tagelinie heran, so würde sich ein Gewinn von knapp 240 Prozent einstellen. Dabei sollte ein Stopp-Losskurs oberhalb der 28,80er-Linie angelegt sein - siehe nachfolgende Tabelle.



Trading-Idee
Produkt HVB Mini Future Bear
Basiswert Deutsche Lufthansa AG
WKN HW7522
Emittent UniCredit
Laufzeit Open End
Basispreis 30,7660 EUR
Knock-Out-Schwelle 29,6000 EUR
Hebel 7,355
Kurs Zertifikat 3,69 EUR
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. 1,94 EUR
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. 0,00 EUR
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. 9,55 EUR
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. 12,76 EUR
Kursmarken Basiswert
Kurs Basiswert 27,08 EUR
Kaufen bei max.
Stoppkurs 1 28,81 EUR
Stoppkurs 2 30,15 EUR
Zielkurs 1 21,22 EUR
Zielkurs 2 18,02 EUR


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

www.index-radar.de